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TIP meets Dyntec

Extremwetterlagen, ein Landschaftsschutzgebiet sowie die Unterquerung von Privatgrundstücken und öffentlichen Flächen: Das Sanierungsprojekt zwischen Dorlar und Bremke im Sauerland zeigt, dass auch komplexe Anforderungen mit Know-how und den richtigen Materialien zu meistern sind.

TIP-Verfahren meets Dyntec für Kanalsanierung im Sauerland
PE 100 RC-Line d580mm Langrohreinzug in DN 600 Beton | Foto: Simona AG

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Ein Fall also für erfahrende Kanalsanierer, die für unterschiedliche Verfahren und differenzierte Anforderungen qualifiziert sind. Der Ruhrverband Hagen vergab den Auftrag zur Sanierung dieser mehrere Kilometer langen Schmutz- und Mischwasserrohre an eine ARGE der Unternehmen Trippel, Knoche und König aus Dorlar, die wiederum die RSC Rohrbau und Sanierungs GmbH aus Cottbus als ausführendes Unternehmen für die gesamten Sanierungsarbeiten betraute. Bei Planung, Auslegung und Lieferung von Rohrleitungssystemen und Schächten kooperieren RSC und Simona seit Jahren erfolgreich.

Durch die Vor-Ort-Erwärmung des Rohrstrangs wurde die Flexibilität des PE-100-RC-Rohres für den Rohreinzug optimiert. | Foto: Simona AG
Durch die Vor-Ort-Erwärmung des Rohrstrangs wurde die Flexibilität des PE-100-RC-Rohres für den Rohreinzug optimiert. | Foto: Simona AG

Sanierungsfall mit Modellcharakter

Dank der gebündelten Expertise aller kooperierenden Unternehmen entwickelte sich das Projekt im Sauerland zu einem wegweisenden Sanierungsprojekt – weit über eine standardisierte Rohrsanierung hinaus.

Das begann mit einem besonders straffen Zeitplan und dem Einsatz einer Überpumpenleitung, um die Abwässer während der Arbeiten umzuleiten.

Im ersten Streckenabschnitt, der unter verschiedenen Privatgrundstücken hindurchführte, kam das grabenlose Reduktionsverfahren (DynTec) zum Einsatz. Dieses Sanierungsverfahren kommt ohne Erdarbeiten auf den Privatgrundstücken aus und stellt einen "minimalinvasiven Eingriff" dar. Dabei wird ein neuer PE-Rohrstrang in seinem Durchmesser unter Zug reduziert und in den bestehenden Kanal eingezogen. Nach der Entlastung nimmt das Rohr dank des sogenannten Memory-Effekts wieder seine ursprüngliche Form an. So liegt das Neurohr eng und ohne Ringspalt an der Wandung des Altrohres an (Close-Fit-Verfahren).

Störungen des Verkehrs und umfassende Lärmbelästigung der Anwohner während der Bauarbeiten wurden erheblich reduziert. Darüber hinaus sind geschlossene Bauweisen umweltfreundlicher als offene Bauweisen mit viel Erdaushub, was insbesondere für das in unmittelbarer Nähe befindliche Landschaftsschutzgebiet von Vorteil war.

27 Schachtbauwerke wurden auf der Gesamtstrecke neu verbaut und mittels Schweißmuffen in die Leitung eingebunden. | Foto: Simona AG
27 Schachtbauwerke wurden auf der Gesamtstrecke neu verbaut und mittels Schweißmuffen in die Leitung eingebunden. | Foto: Simona AG

Tight-In-Pipe-Verfahren

Für einen weiteren Streckenabschnitt kam das Tight-In-Pipe-Verfahren zum Einsatz. Hierbei wird ein neuer Rohrstrang in den Altkanal DN 600 und DN 700 eingezogen. Zum Einsatz kamen Simona PE 100 RC line-Druckrohre mit Außendurchmessern DA 580 und DA 680. Aufgrund des dadurch sehr geringen Ringspalts zwischen Altkanal und dem neuen Rohr war eine Verdämmung des Zwischenraums nicht notwendig.

Diese Abmessungen sind Standardmaße für das TIP-Verfahren, und werden von Simona projektbezogen gefertigt und großenteils auch lagertechnisch vorgehalten. Die für das Projekt notwendigen maßgeschneiderten Systemformteile, wie Bögen und Schweißmuffen mit Sondermaß sowie Schächte (insgesamt 27 Schächte bis DN 2000) wurden von Simona für das Projekt vorkonfektioniert und termingerecht geliefert.

Eine weitere Besonderheit jenseits des TIP-Verfahrens: Um Einzugslängen so groß wie möglich zu gestalten, auch über Biegungen der Trasse hinweg, wurde ein kleiner Teil der Erneuerung des Kanals in Eslohe mit Hilfe von Wärmeeintrag in Form von Dampf durchgeführt. Die erwärmten Kunststoffrohre können dadurch flexibler in das Altrohr eingezogen werden.

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Der Effekt dieser Vorgehensweise war, dass Schächte eingespart und schärfere Abwinklungen saniert werden konnten. Die speziell auf dieses Verfahren abgestimmte Beschaffenheit der PE 100 RC Line-Druckrohre von Simona ermöglichte diese Option.

Bautafel:

Bauaufgabe

Sanierung von Abwasserkanal zwischen Dorlar (Schmallenberg) und Bremke (Eslohe)

Auftraggeber

Ruhrverband, Hagen

Auftragnehmer

ARGE aus den Firmen Trippel / Knoche / König, Dorlar

Rohrleitungsbau und Sanierung

RSC Rohrbau und Sanierungs GmbH, Cottbus

Rohrsystem

Simona PE 100 CoEx Kanalrohr DA 400,

Simona PE 100 RC line Druckrohr Lining DA 580 und DA 680,

Simona PE Kontrollschächte DN 1.000, 1.500 und 2.000,

Simona PE 100 Elektroschweißmuffen DA 580 und DA 680

Bauzeit

Juni 2022 – September 2023

Quelle: Simona AG


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