Update für das Verpress-System EL400drive

Seit mehr als 30 Jahren kommt das Stutzenverpress-System „EL“ von Streicher bei der Instandhaltung von Anschlussstellen zum Einsatz. Als Verpressmaterial dient Mörtel oder Epoxidharz. Das System wurde vor Kurzem überarbeitet. Kürzlich wurde das System erheblich weiterentwickelt und ist nun selbstfahrend, was die Effizienz und Flexibilität für Anwender erhöht. Die bisherigen Kameras wurden im Zuge der Überarbeitung durch hochauflösende HD-Kameras ersetzt.

Verpress-System EL400drive für DN 250-600 von Streicher mit neuen Features
Sanierungssystem für Anschlusssanierung EL400drive | Foto: Streicher Kanalsysteme

Der EL400drive ist nicht nur eigenständig angetrieben, sondern mit einem um 180° drehbaren Sanierungsschild ausgestattet, wodurch sich auch horizontale Einläufe sanieren lassen. Zudem sind durch die 70 m lange Versorgungsleitung auch weit entfernte Stellen und somit mehrere Stutzen erreichbar.

An der Schadstelle angekommen, presst sich das Sanierungsschild mit über 1.200 kg an die Rohrwand der Hauptleitung an. Anschließend wird über die integrierte Winde eine Dichtblase in den Seiteneinlauf ausgerollt und aufgeblasen, um den Zulauf abzudichten. Bei der Sanierung mit Mörtel führt ein bis zu 60 m langer Mörtelschlauch vom Sanierungsfahrzeug zum Roboter. Über diesen Schlauch wird die Schalung anschließend mit Wasser gereinigt und geprüft, ob das Sanierungsschild sauber an der Rohrwandung anliegt und vollständig abdichtet.

Eine weitere Besonderheit ist die Unabhängigkeit zwischen „Mörtel anmischen“ und „Mörtel pumpen“: Über eine fest im Sanierungsfahrzeug installierte Mischeinheit wird der Injektionsmörtel angerührt und durch einen Hubmechanismus in einen Trichtermischer mit angeschlossener Mörtelpumpe entleert. Von dort aus wird der Mörtel zum Roboter gepumpt und in die Schalung eingespritzt. Der Vorteil dieses separaten Verfahrens liegt darin, dass gleichzeitig neuer Mörtel angerührt werden kann, während der vorhandene Mörtel noch gepumpt wird. Ein Druckschalter informiert, wann die Schalung vollständig gefüllt ist. Nach einer kurzen Wartezeit wird der Mörtelschlauch abgekuppelt, zurückgezogen und gereinigt.

Voraussetzung für dieses Verfahren ist die gründliche Vorbereitung mittels Fräsroboter einhergehend mit der Entfernung der abgelösten Stoffe, um einen tragfähigen Untergrund bzw. ein tragfähiges Substrat zur Haftung des Mörtels oder des Harzes zu erhalten. Ziel ist ein nachträgliches Ablösen, z.B. durch Hochdruckspülungen, zu verhindern. Für die mechanische Reinigung hat Streicher mit den EF- und HF-Serien die passenden Produkte im Portfolio.

Bei Verwendung von Harz wird das Material, das i.d.R. aus zwei Komponenten besteht, herkömmlicherweise in einem Behälter angerührt. Bei höherem Verbrauch eignet sich eine Auspresseinheit (Streicher AP4), bei der beide Komponenten elektrisch über einen Zwangsmischer zusammengeführt werden. Das fertig gemischte, homogene Harz wird dann in eine – vorn am Roboter angebrachte – Kartusche gefüllt und zur Schadstelle gebracht. Dort wird das Material pneumatisch in die Schadstelle gepresst.

Im Gegensatz zum Harz-Verfahren ermöglicht die Injektion mit Mörtel eine kontinuierliche und unbegrenzte Nachfüllung des Materials, was einen erheblichen Vorteil darstellt.

Speziell angepasstes Verpressmaterial

Das empfohlene mineralische Verpressmaterial ist ein zementgebundener, kunststoffvergüteter Einkomponenten-Injektionsmörtel von Th. Scholten GmbH & Co. KG, der die Anforderungen hinsichtlich XA3 nach der DIN 206-1 erfüllt.

Scholten hat bei der Entwicklung Wert auf eine schnelle Ausschalungszeit gelegt, um praxisnah eine zügige Wiederinbetriebnahme der Bauwerke zu realisieren. Üblicherweise kann 30 Minuten nach Pumpbeginn die Schalung/ das Schild bereits wieder entfernt werden. Dies ist ein weiterer großer Vorteil für wirtschaftliches Arbeiten und einen zügigen Baufortschritt.

Der feinkörnige Mörtel, der nur mit Wasser angemischt wird, gewährleistet eine sehr gute Pumpbarkeit und dringt tief in kleine Risse und Hohlräume ein, was zu einem formschlüssigen, dauerhaften Verbund und zu einer optimalen Abdichtung sowie zu einem langlebigen, schrumpffreien Ergebnis führt. Auch die Verfüllung größerer Hohlräume ist problemlos sogar unter Wasser möglich.

Sanierter Stutzen auf Mörtel-Basis | Foto: Streicher Kanalsysteme
Sanierter Stutzen auf Mörtel-Basis | Foto: Streicher Kanalsysteme

Optimiert für Sanierung auf dem neuesten Stand

Zur Überwachung des Prozesses und zur genauen Positionierung des Roboters sind zwei hochauflösende Kameras installiert, eine elektrisch schwenkbare Kamera an der Vorderseite und eine starre Kamera an der Rückseite des Roboters. Über die Schwenkkamera lässt sich nicht nur der Sanierungsprozess optimal verfolgen, sondern sie bietet sowohl die Möglichkeit von unten direkt in den Einlauf als auch in Fahrtrichtung an die nächste Schadstelle zu sehen. Dies ist oftmals als Nachweis für die erfolgreiche Sanierung erforderlich.

Der EL400drive wird, kontinuierlich mit Luft innenbedruckt, um ihn vor eindringendem Wasser zu schützen. Dank verschiedener Blasengrößen und -formen können auch weiter zurückliegende Schadstellen effektiv abgedichtet werden.

Im Endergebnis ist eine Wasserundurchlässigkeit nach DIN EN 12390-8 gegeben und die sanierten Bereiche sind abdichtend, selbst gegen drückendes Grundwasser.

Streicher ermöglicht die Umrüstung aller bestehenden EL-Anlagen auf das neue EL400drive System. Darüber hinaus sind die bisherigen Sanierungsschilde und Verspannblasen kompatibel, was die Investitionskosten für ein Upgrade reduziert.

Dieses Sanierungsverfahren ist seither einzigartig auf dem Markt und wird in Transportern, LKWs und Anhängern verbaut. Im Rahmen des diesjährigen Anwendertreffens der Firma Streicher am 24. Oktober kann das System auf Mörtelbasis auf dem Werksgelände in Kressbronn getestet werden.

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Rohrdimensionen

Kreisprofil Hauptkanal: DN 250-600

Hausanschluss: DN 70-200

Gewicht

100 kg

Fahrantrieb

elektrisch

Schwenkantrieb

elektrisch

Anpresskraft

1.200 N

Länge Versorgungsleitung

70 m

Quelle: Streicher Kanalsysteme


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