Kuchler saniert 4 km Haltungen in Ulmer Stadtgebiet
Im Stadtgebiet von Ulm müssen 120 Haltungen (DN 200 bis DN 600) mittels Schlauchlining-Verfahren saniert werden. Auf einer Gesamtlänge von 4 km müssen dazu 500 Hausanschlüsse (DN 150 bis DN 200) wieder an den Hauptkanal angebunden werden. Die ausführende Firma Kuchler GmbH ist für die Umsetzung mehrere Wochen mit zwei UV-Anlagen und drei IBAK Robotics-Fräsanlagen vor Ort.
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Von der Abflussreinigung über die Kanalinspektion und -sanierung bis zum kommunalen Kanalmanagement bietet die Kuchler GmbH breit gefächerte Dienstleistungen an. „Den ersten Kurzliner, den wir eingebaut haben, habe ich selber getestet. Das ist jetzt 24 Jahre her“, erinnert sich Rudolf Kuchler, der das Familienunternehmen in der 3. Generation führt. Inzwischen basieren die Erfahrungen auf über 725.000 m sanierte Leitungen unter Anwendung der gesamten Bandbreite an etablierten Sanierungsverfahren.
Mit der ca. 50 Anlagen umfassenden Firmenflotte bewältigt der zertifizierte Fachbetrieb Einsätze für private Haushalte, Gewerbe und Industrie sowie für Städte und Kommunen. In diesem Jahr erwarb Kuchler drei baugleiche Fräsanlagen von IBAK Robotics, die alle mit dem elektrischen Fräsroboter MicroGator ausgestattet sind. Die drei Neuanschaffungen setzt er im Ulmer Stadtgebiet ein, um die Sanierung der 120 Haltungen zügig und fachgerecht abzuwickeln. Ausgeschrieben wurde die umfangreiche Maßnahme von dem Entsorgungsbetrieb der Stadt Ulm (EBU).
Bewährte Renovierungstechnik
Eingespielte Teams
Für die Auftragsausführung in Ulm sind zwei UV-Anlagen und drei IBAK Robotics-Fräsanlagen gleichzeitig vor Ort. Die fünf Trupps arbeiten parallel und aufeinander abgestimmt die zeitlich zusammenhängenden Tätigkeiten ab. Für den reibungslosen Ablauf ist die Koordination der Trupps von zentraler Bedeutung.
Neben der kompetenten Planung der Arbeitsphasen durch den Bauleiter ist die Kommunikation und Kooperation der Kuchler-Mitarbeiter untereinander Grundlage der erfolgreichen Bauausführung. „Die Abstimmung der Kollegen, die ihr Handwerk verstehen und mit Flexibilität auf die Situation vor Ort reagieren, trägt zur qualitäts- und termingerechten Durchführung bei“, erläutert Kuchler, der großen Wert auf Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter legt. „Aber erst das richtige Werkzeug ermöglicht es unseren Fachleuten, Qualität abzuliefern. Wissen und Erfahrung nutzen wenig, wenn die technischen Voraussetzungen fehlen. Deshalb kommt bei uns immer die beste derzeit verfügbare Technik zum Einsatz“, führt Kuchler weiter aus. Nicht nur bei einem Einsatz wie in Ulm seien Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Fräsroboter-Anlagen notwendig, damit ohne Unterbrechung gearbeitet werden kann.
Zuverlässiges Kraftpaket MicroGator
Der elektrisch angetriebene IBAK Robotics-Fräsroboter deckt den Einsatzbereich von gelinerten DN 200 bis DN 800 vollständig ab. „Der MicroGator hat viel Kraft für stundenlanges Fräsen bei einer regulierbaren Drehzahl. Diese Eigenschaft brauchen wir, um hintereinanderweg Anschluss für Anschluss zügig zu öffnen“, berichtet Kuchler-Mitarbeiter Frank Bügler, der bereits mit einer Vielzahl von Sanierungsrobotern gearbeitet hat. Der erfahrene Anlagenführer ist seit 11 Jahren bei Kuchler tätig und hat den MicroGator in kürzester Zeit als verlässliches Arbeitsinstrument schätzen gelernt. „Die Bedienung hat man schnell drauf“, sagt er.
Routiniert übernimmt er die Fräsarbeiten in dem multidisziplinären Projekt im Ulmer Stadtgebiet. Vorteilhaft findet Bügler auch die Einsatzvielfalt des elektrischen Fräsroboters, die durch diverse Adapter erreicht wird. In Ulm kommt der Adapter für Hutprofil-Packer zum Einsatz.
Präzises Fräsen mit Durchblick
Bevor eines der „UV-Teams“ mit dem Einbau der Schlauchliner beginnt, nehmen die „Fräser-Teams“ vorbereitende Fräsarbeiten in den Haltungen vor. Dazu gehören beispielsweise Wurzeln beseitigen, einragende Stutzen und anhaftende Ablagerungen entfernen sowie Muffenversätze glätten. Hierfür benutzt Bügler unter anderem einen Pilzkopfaufsatz am MicroGator (vgl. Abb. 3 links oben).
Das Fräsen verursacht Absplitterungen und verwirbelt weiteren Schmutz. Für eine Kamera ist das kein optimales Umfeld. „Die CutterCam hat kein Problem damit: Ein permanenter Luftstrom hält die Kameralinse frei von Frässtaub. Größere Teilchen kann ich auch per Knopfdruck mit Wasser in Sekunden wegspülen“, berichtet Bügler. Zudem können starke Verschmutzungen durch ein Verschwenken der Kamera über eine Gummilippe restlos beseitigt werden.
Geräuscharm bei Tag und Nacht
Die Anschlussstutzen werden vor der Linerauskleidung eingemessen. Auf dieser Grundlage wird der ausgehärtete Schlauchliner im Bereich der Anschlussstutzen mit dem MicroGator geöffnet und exakt aufgefräst. Zu diesem Zweck verwendet Bügler unter anderem einen konischen Fräskopf (Abb. 3 rechts oben). „Je nachdem, was man vorfindet und wie man rankommt, dauert das grobe Öffnen ein bis sechs Minuten“, erklärt Bügler.
„Wir wollen die Zuläufe schnell wieder auf haben. Das geht schon mal bis in den Abend hinein. Aber wir wollen auch Anwohner so wenig wie möglich mit Lärm belästigen. Da ist es gut, dass man den MicroGator kaum hört“, berichtet Bügler weiter. Mit der nahezu geräuschlosen Arbeitsweise des elektrischen Fräsroboters konnte Kuchler nicht nur die Arbeitsplatzbelastung der Mitarbeiter deutlich herabsetzen, sondern auch die Genehmigung und Akzeptanz von Nachtbaustellen in Wohngebieten wie in Ulm begünstigen.
MicroGator mit Hutprofil-Adapter
Der fahrbare Schwalm-Packer für das Hutprofil hat keinen eigenen Antrieb. Um diesen über den MicroGator zu steuern, montiert Bügler in wenigen Minuten den Fräsmotor ab und dafür den Packer-Apdapter an. Mit dem Adapter wird der Hutprofil-Packer im Rohr angekoppelt und mit dem MicroGator an die gewünschte Stelle geschoben. Um den Adapter auszurichten, steuert Bügler die beweglichen Streben am Fräsroboter an. Der Adapter verfügt über eine eigene Kamera, die einen Blick auf die Arbeitsschritte ermöglicht. Unter Kamerabeobachtung wird der Packer kontrolliert unter dem Anschlussstutzen positioniert (Abb. 3 rechts unten zeigt ein Kamerabild der in den Adapter integrierten Kamera). Durch die Bewegungsachsen des MicroGators wird der Packer genau ausgerichtet und so gedreht, dass der am Packer aufgelegte Hut in jede Lageposition der Anschlussstutzen eingeführt werden kann.
Über zwei Luftschläuche wird der Packer mit Druckluft befüllt und somit das Hutprofil an die Anschlussrohrverbindung gepresst. Während der Aushärtung kann der MicroGator ausgeklinkt und der angepresste Packer an Ort und Stelle zurückgelassen werden. Der Fräsroboter kann zurückgeführt und für weitere Arbeiten eingesetzt werden. Sobald das Hutprofil ausgehärtet ist, kann der Packer mit dem MicroGator aus dem Rohr entfernt werden.
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„5 Hutprofile am Tag sind durchschnittlich mit allem Drum und Dran machbar“, sagt Bügler. Für zwei Hutprofile mit Aushärtung benötigen er und sein Kollege Andreas Hofmann im Regelfall etwa zwei bis drei Stunden. Für diesen zügigen Ablauf sorge unter anderem die hohe Reichweite des MicroGators. „Es ist kein Problem, bis zu 150 Meter in den Kanal hineinzufahren“, betont Bügler.
Mit Zieleinlauf den nächsten Start im Blick
Die Kuchler-Mitarbeiter in Ulm arbeiten weiter effizient Hand in Hand. Frank Bügler steuert über das Bedienpult mit zwei Joysticks die Bewegung des Fräsers präzise und fräst Zulauf für Zulauf frei. Sein Kollege Hofmann bereitet bereits im Heckraum des Fahrzeugs die nächsten Schritte vor. In wenigen Tagen werden die Arbeiten in Ulm abgeschlossen sein. Das Team liegt gut im Zeitplan; die anderen Trupps kommen ebenfalls wie vorgesehen voran. Die neuste unter den drei IBAK Robotics-Fräsanlagen hat mit dem Ulmer Großprojekt die Feuertaufe im Dienste der Kuchler GmbH bestanden. Alle drei Neuanschaffungen sind bereits für das kommende Geschäftsjahr kontinuierlich eingeplant.
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