Vorbild Badewannenstöpsel

Um für die passenden Bedingungen für die Fußball-EM in der Allianz Arena in München zu sorgen, wurden zahlreiche Umbaumaßnahmen im und rund um das Stadion begonnen. Hierzu zählte auch die Zufahrt zum Stadion und den Parkhäusern. Damit verbunden war auch der Einbau neuer Schachtabdeckungen - ein Fall für die Firma Haenlein, die im Auftrag der Strabag für den Neueinbau mithilfe eines neuen Cat Radladers 908 mit angebauter Schachtabdeckungsfräse sorgte.

Haenlein erneuert Schachtabdeckungen mit Radlader und Fräse im Rekordtempo
Die runde Bohrkrone mit 980 Millimeter Durchmesser grub sich in den Asphalt ein. | Foto: Zeppelin

Grundlage war ein konisches Frässystem mit Kernbohrung rund um die Schachtabdeckung. Polier Hermann Stroh steuerte die kompakte Maschine mit Vollausstattung. „Worauf es hier ankam, war die High-Flow-Hydraulik“, erklärt er. Denn die Fräse war auf eine Hydraulikleistung von hundert Litern pro Minute bei 210 Bar angewiesen. In knapp vier Minuten war das konische Loch gefräst, Metallabdeckung und Asphaltpfropfen waren herausgeholt. Die Frästiefe betrug 30 Zentimeter.

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Haenlein sorgt für optimale Straßenbedingungen zur Fußball-EM

Wie mit einem scharfen Zirkel wurde die alte Schachtabdeckung freilegt. | Foto: Zeppelin
Wie mit einem scharfen Zirkel wurde die alte Schachtabdeckung freilegt. | Foto: Zeppelin

Bearbeitet wurden von der fünf Mann starken Kolonne rund um Hermann Stroh ganze Straßenzüge. Das Verfahren hat Vorteile, wie der Polier erklärt: Würde er Asphaltfräsen verwenden, dann bliebe an jeder Schachtabdeckung ein rechteckiger Bereich ungefräst zurück. Diesen müsste er dann später mit Presslufthämmern entfernen. Das Freistemmen wäre zeit-, personal- und letztlich kostenintensiv.

Die 160 Kilogramm schwere Schachtabdeckung wurde herausgehoben. | Foto: Zeppelin
Die 160 Kilogramm schwere Schachtabdeckung wurde herausgehoben. | Foto: Zeppelin
13 konische Schachtabdeckungen wurden auf der asphaltierten Werner-Heisenberg-Allee gesetzt. Hermann Stroh setzte dazu die eigens entwickelte Schachtrahmenfräse ein. Die runde Bohrkrone betrug rund 980 Millimeter Durchmesser und grub sich in den Asphalt ein. Mit einer Greifzange, am Cat 908 eingehängt, wurde die freigebohrte, rund 160 Kilogramm schwere Schachtabdeckung herausgehoben. Sofort wurde eine Schmutzauffangwanne in den Schacht gespannt. Dann kam eine Drei-Punkt-Justiervorrichtung mit Nivellierlineal ins Spiel, um millimetergenau die Höhe des konischen Schachtrahmens zu justieren. Eine Luftmantel-Schlauchschalung wurde innen gesetzt und aufgepumpt, um die Fugen abzudichten. Anschließend wurde der Vergussmörtel in die Fuge. Der letzte Schritt: Die Fuge zwischen konischem Gussrahmen und Asphalt verschloss eine 150 Grad Heißvergussmasse. Somit war eine Abdeckung nach knapp 40 Minuten belastbar, der Verkehr konnte wieder fließen.
In knapp vier Minuten war das konische Loch gefräst, Metallabdeckung und Asphaltpfropfen waren herausgeholt. | Foto: Zeppelin
In knapp vier Minuten war das konische Loch gefräst, Metallabdeckung und Asphaltpfropfen waren herausgeholt. | Foto: Zeppelin

Innovative Frästechnologie: Haenlein setzt auf konische Schachtrahmen

Vor über 20 Jahren hatte die Firma Haenlein das Verfahren entdeckt und weiterentwickelt. Die Anregung, es mit kegelförmigem Schachtrahmen zu versuchen, kam durch den Stöpsel in der Badewanne. Durch diese Form hatte der Schachtrahmen eine weit größere Auflagefläche. Das Gewicht eines darüberfahrenden Fahrzeugs wurde zu rund 80 Prozent seitlich in die Tragschicht abgeleitet, es kamen auf der Kanalkonstruktion nur mehr 20 Prozent an. Im Gegensatz zu den Standard-Modellen mit hundert Prozent senkrechtem Lastabtrag, die zu hundert Prozent auf die Kanalkonstruktion wirkten.
„Alle zehn Jahre in etwa müssen Schachtabdeckungen in stark belasteten Straßen saniert werden“, so Hermann Stroh zu den Anforderungen. Er und sein Team können auf sechs Fräsen und zwei Cat Radlader 908 zurückgreifen. Damit sind sie mit dem von Haenlein weiterentwickelten Verfahren in ganz Süddeutschland unterwegs, wenn die abgesenkten Schachtabdeckungen erneuert werden müssen. Oder eben zur Fußball-EM.

Quelle: Zeppelin


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