Bauen mit Rücksicht auf den Habicht
Bei den Bauarbeiten für die Entwässerung am Pausmühlenbach in Essen-Borbeck war der Habicht drin – oder vielmehr wollte er in sein Nest zurückkehren. Dadurch war das Ende der Bauarbeiten vorgegeben.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
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Aufgabe für das Tiefbau-Team der Firma Echterhoff und die Bietergemeinschaft waren umfangreiche Entwässerungsarbeiten in den Essener Stadtteilen Borbeck, Gerschede und Dellwig, mit dem Ziel, den Pausmühlenbach zu entlasten. Der sollte nämlich wieder abwasserfrei fließen. Das Abwasser wird stattdessen über eine neue Kanaltrasse einer Niederschlagswasserbehandlungsanlage der Emschergenossenschaft zugeführt.
Geplant war ein Hauptsammler DN 1600 bis DN 2800, der auf einer Länge von ca. 3,25 km entlang des Pausmühlenbachs verläuft. Und dabei neben einer Vielzahl von teilweise stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen auch zwei Strecken der Deutschen Bundesbahn quert. Bei den auszuführenden Leistungen für die Bietergemeinschaft handelte es sich im Wesentlichen um Rohrvortriebe sowie die Erstellung von Baugruben und Schachtbauwerken.
Da die geplante Bauzeit für das riesige Bauvolumen äußerst knapp bemessen war, wurde die Leistung aufgeteilt. Das Echterhoff-Team fokussierte sich auf den Vortrieb DN 1600 und hatte drei Haltungen mit einer Gesamtlänge von knapp 1,8 km aufzufahren. Als besondere Herausforderung waren die Vortriebshaltungen dazu sehr anspruchsvoll geplant, die Haltungslängen betrugen bis zu 785 m, mit Doppel-S-Kurven und jeweils nur 200 m Radien zu fahren.
Was nicht passt, wird passend gemacht
Wegen dieser Herausforderungen hat Echterhoff zum Beginn der Vortriebsarbeiten einige technische Änderungen an der Vortriebstechnik vorgenommen. So wurden eine größere Zentrifuge der Firma Bauer und eine neue Separationsanlage von Schauenburg angemietet und erstmals auf der Baustelle eingesetzt. Das Ergebnis war so überzeugend, dass diese technischen Geräte inzwischen als feste „Mitarbeiter“ übernommen wurden.
Interner Rekord
Mit den Vortriebsarbeiten startete das Team Echterhoff dann im Juli 2020. Die erste Haltung von 385 m Länge konnte am 5. August ins Ziel gebracht werden. Nach dem Drehen der Vortriebsmaschine in der Doppelstartgrube wurde dann die bisher längste Haltung (785 m) auf der Baustelle aufgefahren – und das für Echterhoff in neuer Rekordzeit. Start für die Maßnahme war der 7. September 2020, bereits am 30. Oktober hat Echterhoff die Zielgrube erreicht.
Die letzte Haltung war besetzt
Und dann war da noch die letzte Haltung mit 605 m Länge – und einem Baustellenbewohner: In der Zielgrube hatte und hat immer noch ein Habicht seine Brutstätte, der nicht gestört werden durfte. Start für die Haltung war der 14. Dezember 2020, das Ziel war ursprünglich für das Frühjahr 2021 anvisiert.
Wegen des Habichts musste sich Echterhoff dann allerdings festlegen. Der Vogel wurde für Anfang Februar zurückerwartet, bis dahin musste die Vortriebsmaschine in der Zielgrube geborgen sein.
Verhandlungen mit dem NABU
Mit dem Ortsverband des NABU wurde ausgehandelt, noch den kompletten Februar für die Arbeiten zu nutzen. Aber nur mit der festen Zusage, dass Echterhoff die Bauarbeiten dann auch wirklich beendet hat, damit der Habicht freien Zugang zu seiner Brutstätte bekommt. Ein Deal, auf den sich das Bauunterunternehmen zuversichtlich einließ. Ein heftiger Winterbruch kurz vor Schluss machte das Ganze noch einmal spannend.
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Am Ende kam aber alles wie von Echterhoff geplant – und weil die Vortriebsarbeiten vor der Ankunft des Habichs fertiggestellt werden konnten, sogar über 6 Monate vor der ursprünglichen Planung.
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Quelle: Echterhoff
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