Der letzte Durchbruch
Mit der Ankunft der beiden Vortriebsmaschinen in der Zielgrube in Oberhausen konnten die Vortriebsarbeiten zum Bau des Abwasserkanals Emscher am 12. Juni erfolgreich abgeschlossen werden. Der jetzt fertiggestellte Bauabschnitt 40 gehörte zu den anspruchsvollsten des von der Emschergenossenschaft durchgeführten Gesamtprojektes.
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Der Bauabschnitt 40 besteht aus zwei jeweils 10 km langen Röhren mit einem Innendurchmesser von 2,60 m. Er ist mit Überdeckungen zwischen 25 und 38 m der tiefst gelegene Abschnitt des Abwasserkanals und er ist mit zwei mal 10 km der zweitlängste des gesamten Bauprojektes, der längste der doppelzügig hergestellt wird.
Tübbingbauweise gewählt
Schwergewichte zur Einbaustelle transportiert
Den Auftrag für den Vortrieb erhielt nach europaweiter Ausschreibung die Firma Porr aus Österreich. Die beiden eingesetzten EPB-Schilde von der Firma Herrenknecht haben einen Durchmesser von 3.397 mm. Mit einem Innendurchmesser von 2,6 m zählen die Doppelröhren zu den kleinsten Tübbingtunneln der Welt.
Sechs Tübbingsteine bilden einen kompletten Ring. Jeder einzelne der insgesamt rund 100.000 Steine mit einem Gewicht von etwa 1,1 Tonnen wurde von den Lagerplätzen an den drei Startschächten in die Baugrube gehoben, von dort mit der Lorenbahn durch den bereits fertig gestellten Tunnel über eine Strecke von bis zu 4,4 km – so lang war die längste in einem Stück aufgefahrene Haltung – bis zur Vortriebsmaschine transportiert und dort in die Tunnelwand eingebaut.
Hohe Vortriebsleistungen
Der Vortrieb hat aus Sicht des Auftraggebers sehr gut funktioniert. „Wir haben keine nennenswerten Stillstände gehabt und sind in der Zeit sehr gut vorangekommen“, sagt Carsten Machentanz. Ergebnis waren Bestwerte bei den Vortriebsleistungen von bis zu 177 m pro Woche und bis zu 582 m pro Monat.
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Die drei Monate Zeitverzug beim Vortrieb gegenüber der ursprünglichen Planung erklären sich durch einen veränderten Bauablauf. „Wir hatten zunächst vorgesehen, die Schächte in unausgehobenem Zustand zu durchfahren. Mit Blick auf die Arbeitssicherheit mussten wir jedoch hinter jedem Schacht den Vortrieb unterbrechen, das Bauwerk fertig stellen und einen Treppenturm und einen Aufzug für die Feuerwehr einbauen“, erklärt Carsten Machentanz. Für diese Arbeiten wurde rechnerisch ein Zeitverlust von einem guten halben Jahr prognostiziert. Wenn man die Hälfte dieses errechneten Verzuges bis zur Zielgrube wieder aufholt, dann könne man nach zweidreiviertel Jahren Vortrieb und 20 km aufgefahrenem Tunnel wohl durchaus von einem Erfolg reden. „Das ist schon eine sehr gute Leistung – sowohl von den Maschinen als auch natürlich von der Mannschaft, die sie bedient hat“, lobt Machentanz.
Konzipiert für eine lange Lebensdauer
Im Herbst 2018 soll der Abschnitt von Dortmund bis zur Kläranlage in Bottrop in Betrieb genommen werden. Die Fertigstellung des Pumpwerkes in Oberhausen ist für Ende 2019 geplant. Anfang 2020 soll das erste Abwasser aus dem Abwasserkanal Emscher in der Kläranlage in Dinslaken ankommen. Damit findet dann diese einzigartige Kanalbaumaßnahme quer durch das Herz des Ruhrgebietes ihren Abschluss.
Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der nächsten Ausgabe (5/17) der B_I umweltbau.
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