Studie: UV-Schlauchlining nachhaltigste Technologie

Eine Studie der Fraunhofer-Gesellschaft, die drei gängige Methoden zur Instandhaltung von Abwasserleitungen miteinander verglichen hat, belegt: Die grabenlose Kanalsanierung mit UV-härtenden GFK-Linern weist die niedrigsten CO2-Emissionen auf.

Studie: UV-Schlauchlining nachhaltigste Sanierungstechnologie
Sehen sich mit dem Nachweis der Nachhaltigkeit auf Grundlage einer unabhängigen wissenschaftlichen Datenbasis bestätigt: Marc Stiebing, CEO RelineEurope GmbH und Karsten Müller, CEO Impreg Group. | Foto: RelineEurope, Impreg

Die Organisation für angewandte Forschung hat drei gängige Methoden verglichen, mit denen Kanäle in Deutschland saniert werden: den Einsatz von Betonrohren in offener Bauweise und die grabenlose Sanierung mit temperaturhärtenden Synthesefaser-Schlauchlinern sowie mit UV-lichthärtenden Schlauchlinern aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Auftraggeber waren die Unternehmen RelineEurope GmbH und Impreg GmbH, beide führende Hersteller von GFK-UV-Linern.

Lebenszyklusanalyse offenbart große Differenzen

Im Mittelpunkt der Untersuchung durch das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik „Umsicht“ in Oberhausen stand eine Lebenszyklusanalyse (LCA) nach ISO 14040. Das international normierte Verfahren analysiert Produkte und deren Auswirkungen auf die Umwelt. Dabei werden Faktoren wie die CO2-Bilanz über die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung betrachtet. In der Studie ist dies auf Basis der drei gängigen Kanaldurchmesser DN 400, DN 800 und DN 1200 geschehen.

Dabei sind die Forscher zu folgenden Ergebnissen gekommen: Bei einer angenommenen Kanallänge von 50 Metern liegen die CO2-Emissionen des temperaturhärtenden Synthesefaser-Schlauchliners zwischen 43 % und 64 % höher als die des GFK-Liners, die des Betonrohres zwischen 132 % und 339 % höher als die des UV-lichthärtenden Schlauchliners aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Besonders ressourcenintensiv stellt sich bei Synthesefaser-Schlauchlinern die Aushärtung per Wärme oder Wasserdampf dar. Der größere CO2-Fußabdruck eines Betonrohrs wiederum ist auf die Kombination aus einer emissionsstarken Produktion, einem höheren Transportaufwand und der offenen Bauweise zurückzuführen, die den Einsatz schwerer Maschinen für die Erdarbeiten sowie eine abschließende Asphaltierung notwendig macht. All diese negativen Faktoren sind bei einer Sanierung bei einem UV-lichthärtenden GFK-Liner nicht vorhanden.

Beste Bilanz unter gängigen Methoden: Eine Fraunhofer-Studie belegt Emissionseinsparung und Wettbewerbsfähigkeit der grabenlosen Kanalsanierung mit GFK-UV-Linern. | Foto: Fraunhofer Institute "Umsicht"
Beste Bilanz unter gängigen Methoden: Eine Fraunhofer-Studie belegt Emissionseinsparung und Wettbewerbsfähigkeit der grabenlosen Kanalsanierung mit GFK-UV-Linern. | Foto: Fraunhofer Institute "Umsicht"
„Die Botschaft an Kommunen, Planungsbüros und die Sanierungsunternehmen ist klar“, so das Fazit von Karsten Müller, CEO Impreg Group. „UV-lichthärtendes GFK-Lining ist und bleibt die ökologisch wirksamste und ökonomisch effizienteste Methode, um schadhafte Kanäle wieder für 50 Jahre und mehr voll betriebsfähig zu machen. Dies ist durch die Studie nun auch von unabhängiger wissenschaftlicher Seite bestätigt. Die Technologie leistet einen entscheidenden Beitrag dazu, unseren Wasserkreislauf zu schützen und vor schädlichen Einflüssen zu bewahren. Gerade mit Blick auf den Klimawandel ist das von entscheidender Bedeutung. Bei einem branchenweiten Umstieg in Europa von Temperaturhärtung auf UV-Lichthärtung entspräche die Einsparung den jährlichen Gesamtemissionen der Slowakei, bei einem Umstieg von Erneuerung mit Betonrohren auf UV-lichthärtenden GFK-Liner sogar denen von Spanien.“

Das Resultat der wissenschaftlichen Analyse hat auch den Geschäftsführer von Reline, Marc Stiebing, in seinen Ansichten bestätigt. „Der Schulterschluss zweier Marktbegleiter in dem Bestreben, die Nachhaltigkeit der UV-Technologie im Namen der gesamten Branche validieren zu lassen, ist ein starkes Signal“, ergänzt Stiebing. „Das deutsche Abwasserkanalnetz befindet sich in einem kritischen Zustand, Ex- und Infiltrationen schädigen die Umwelt und überlasten Kläranlagen. Jährlich müssen deutschlandweit rund 6.000 Leitungskilometer saniert werden, was rund einem Prozent des Gesamtnetzes entspricht. Diese Herausforderung können die Marktteilnehmer nur gemeinsam bewältigen. Die Ergebnisse der Fraunhofer-Studie werden die Wettbewerbsfähigkeit des UV-lichthärtenden GFK-Lining am Markt weiter stärken. Mit seiner herausragenden Klimabilanz liefert es einen zukunftsorientierten Lösungsansatz für ein nachhaltiges Wassermanagement und damit einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz.“

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Autoren der Studie:
Dr. -Ing. Jan Blömer, Sustainability Assessment, Fraunhofer Institute "Umsicht"

Dr. Ing. Daniel Maga, Group leader Sustainability Assessment, Fraunhofer Institute "Umsicht"

Dr. Ing. Markus Hiebel, Department leader Sustainability and participation, Fraunhofer Institute "Umsicht"


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