Praxis bestätigt Vorteile von Perfect Pipe
Vor dreieinhalb Jahren brachte Beton Müller mit Perfect Pipe ein neu entwickeltes Betonrohr auf den Markt mit Vorteilen bei der Verlegung, der Statik und dem Transport. Inzwischen sind über 20 Kilometer verlegt. Für den Hersteller Grund für eine positive Zwischenbilanz.
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Das Perfect Pipe-Produktionssystem wurde vom österreichischen Unternehmen Schlüsselbauer Technology entwickelt. Für Beton Müller und dessen Geschäftsführer Joachim Strack war Perfect Pipe der Einstieg in den Rohrmarkt. Die Entwicklung ging vielleicht nicht ganz in dem Tempo, wie von Strack erhofft. Sie vollzog sich jedoch stetig positiv. Das Durchmesserspektrum wurde sukzessive weiter ausgebaut und reicht heute von DN 250 bis DN 1200. Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des DIBt und die Erteilung des FBS-Qualitätsszeichens waren wichtige Faktoren für die Akzeptanz von Perfect Pipe im Markt.
Bislang wurden mehr als 20 Kilometer Perfect Pipe eingebaut. Joachim Strack ist mit dieser Zwischenbilanz durchaus zufrieden, zumal der Anteil größerer Durchmesser und damit die Wertschöpfung relativ hoch ist. Die Entwicklung von Perfect Pipe sei jedoch nicht abgeschlossen: „Wir lernen auf den Baustellen immer noch hinzu und lassen die Erfahrungen aus der Praxis in die laufende Produktentwicklung einfließen.“
Ein Rohr nimmt Gestalt an
Beim Stichwort Entwicklung von Perfect Pipe darf Univ.-Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer von der Technischen Universität Kaiserslautern, Fachbereich Bauingenieurwesen, Fachgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft, nicht unerwähnt bleiben. Er hat sich intensiv mit der Formgebung des neuen Betonrohres beschäftigt. Ein Fußrohr vereinfacht das Herstellen der anforderungsgerechten Leitungszone, indem die schwierigen und problembehafteten Arbeitsschritte entfallen. Eine optimierte Rohrkontur verbessert den Lastabtrag und erhöht die statischen Reserven des Rohres. Durch intelligentes Rohrdesign konnte sogar das Mehrgewicht gegenüber einem traditionellen Betonrohr in Grenzen gehalten werden. Integrierte Kugelkopfanker erleichtern in Kombination mit Bagger und Kettengehänge den sicheren Transport der Rohre auf der Baustelle und das exakte Positionieren im Rohrgraben.
Wissenschaftlich begleitet
Elena Lill hat auf der Baustelle in Kaiserslautern die verschiedenen Arbeitsschritte bei der Rohrverlegung von Steinzeug-, Beton- und Perfect Pipe-Rohren erfasst und in ihrem Arbeits- und Zeitaufwand miteinander verglichen. Für Prof. Körkemeyer hat die Arbeit von Elena Lill belegt, dass Perfect Pipe aus seinen verlegetechnischen Vorteilen und der daraus resultierenden Geschwindigkeit wirtschaftliche Vorteile generieren kann, die das Rohr auch aus der Perspektive des Bauunternehmens zu einer interessanten Alternative machen, selbst wenn der Preis gegenüber anderen Werkstoffen eventuell geringfügig höher ausfallen sollte.
Statik gab den Ausschlag
Körkemeyer verweist in diesem Zusammenhang auch auf die enormen statischen Sicherheiten. „Im Scheiteldruckversuch lagen die Bruchlasten bei Perfect Pipe dreifach über dem, was ein Standardbetonrohr unter vergleichbaren Bedingungen hätte leisten müssen. Es bietet ein echtes Plus an Standsicherheit und an Rissfreiheit.“ Diese Eigenschaften waren die ausschlaggebenden Argumente für den Einsatz von Perfect Pipe auf einer Großbaustelle in Bruchsal. Dort weitet der weltweit agierende Anbieter von Antriebstechnik SEW Eurodrive in erheblichem Umfang seinen Standort aus. Auf der Erweiterungsfläche muss das Entwässerungsnetz als Trennsystem neu gebaut werden. In einem Teilabschnitt von 170 Metern kam Perfect Pipe in der Dimension DN 1000 als wandverstärktes Fußrohr ohne Inliner zum Einsatz.
Auf der Baustelle hat das Rohr auch Bauleiter Andreas Haupt überzeugt. Zunächst erfordere die Vorbereitung des Auflagers für das Rohr mit seinem 80 cm breiten Fuß etwas mehr Genauigkeit. Das anschließende Entfallen der sensiblen Zwickelverdichtung ist jedoch auch für ihn ein großer praktischer Vorteil. Darüber hinaus minimiere sich gegenüber einem kreisrunden Rohr die Gefahr einer schlechten Verdichtung und dadurch das Risiko späterer Schäden. Haupt weist auf einen weiteren Aspekt hin: „Gegenüber einem runden Rohr mit Glockenmuffe ist der Aufwand beim Entladen und Lagern der Rohre auf der Baustelle beim Fußrohr geringer, weil beim Abstellen des Rohres auf dem Fuß die Muffe gar nicht mit dem Boden in Berührung kommt und auf Lagerkonstruktionen aus Kanthölzern verzichtet werden kann“, rundet Andreas Haupt sein positives Fazit ab.
Grenzen überschritten
Bei der Nähe von Firmensitz und Perfect Pipe-Produktionsstätte zur Schweiz und zu Frankreich spielt für Joachim Strack bei der weiteren Markterschließung auch das benachbarte Ausland eine wichtige Rolle. Eine große Baustelle in Zürich wurde bereits mit Rohren beliefert und ein Projekt in Straßburg sieht Joachim Strack als Meilenstein auf dem Weg von Perfect Pipe in den französischen Markt.
Auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei entsteht ein neues Wohnquartier, und im Rahmen dieser Neuerschließung musste auf einer Länge von 170 Metern ein neuer Schmutzwassersammler DN 1000 gebaut werden. Um Korrosionsprobleme zu vermeiden, suchte der Stadtentwässerungsbetrieb der Stadt Straßburg eine Alternative zum klassischen Betonrohr. Die Wahl auf fiel schließlich auf Perfect Pipe mit HDPE-Inliner. Aufgrund der speziellen Randbedingungen der Baustelle musste der Sammler in Fließrichtung verlegt werden. Dabei sprach für Perfect Pipe, dass die spezielle Rohrverbindung mit den innen liegenden Connectoren auch eine „Rückwärtsverlegung“ ohne technische Probleme erlaubt.
In Straßburg sind traditionell Steinzeug, Guss und Beton die vorherrschenden Rohrmaterialien. Mit Perfect Pipe ist nun nicht nur dort eine technisch und wirtschaftlich interessante Alternative hinzugekommen. Denn nach über 20 Kilometern verlegter Rohre und den positiven Rückmeldungen von den zahlreichen Baustellen ist sich Joachim Strack sicher, dass Perfect Pipe seinen erfolgreichen Weg fortsetzen wird.
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