Spektrum erweitert: Neue 80-Tonnen-Bohranlage von Herrenknecht
Das neue HK 80CK Rig: Mit dieser kompakten Bohranlage will Herrenknecht die Anwendungsfelder seiner Kunden im Bereich Trinkwasser, Strom und Telekommunikation besser erschließen.

Bisher zog Herrenknecht bei seinen HDD-Bohranlagen die Grenze nach unten bei 100 Tonnen Zugkraft. Das bisher kleinste Bohrgerät mit der Bezeichnung HK 100 war noch klar im Segment der Großbohrtechnik angesiedelt. „Das bedeutet natürlich: langes Gestänge, separate Pumpe, separater Steuercontainer – also viel zusätzliches Equipment und ein relativ großer Fußabdruck auf der Baustelle“, erklärt der verantwortliche Produktmanager für den Pipelinebau bei Herrenknecht, Michael Lubberger.

Da jedoch die Zahl innerstädtischer Projekte zunimmt, bei denen häufig HDPE-Rohre mit immer größeren Durchmessern verlegt oder großvolumige Rohrbündel eingezogen werden, bedarf es auch im urbanen Umfeld immer öfter größerer Bohrlöcher. Für solche Bohrungen werden kräftige und gleichzeitig kompakte HDD-Anlagen mit geringem Platzbedarf benötigt. Vor diesem Hintergrund begann die Entwicklung des HK 80CK-Bohrgerätes.

Schnittstelle besetzt

Die Kategorie der 80-Tonnen-Anlagen ist genau auf der Schnittstelle zwischen Großbohrtechnik auf der einen und den Kompakt- und Kleinbohranlagen auf der anderen Seite angesiedelt. „Es gibt Hersteller, die sich dieses Segment ausgehend von kleineren Maschinen her erschließen. Wir haben Erfahrungen aus der Großbohrtechnik in die 80-Tonnen-Klasse übertragen. Zudem ist konkretes Feedback unserer Kunden und Projektpartner eingeflossen“, erklärt Lubberger.

Im Lastenheft der Entwickler stand die Einhaltung der neuen europäischen Maschinenrichtlinie für HDD-Bohrgeräte DIN EN 16228-1-2014 mit ihren verschärften Anforderungen an die Arbeitssicherheit ebenso wie die Reduzierung von Abgas- und Lärmemissionen auf das aktuell technisch umsetzbare Niveau. Dementsprechend sorgt ein TIER 4 final Motor von Caterpillar mit komplexer Abgasreinigung und Ad Blue-Technologie für den Antrieb. Das Aggregat leistet 328 kW.

Bei der Konzeption der Bohranlage wurden Erfahrungen aus der Großbohrtechnik und Feedback des Marktes in die 80-Tonnen-Klasse übertragen.
Bei der Konzeption der Bohranlage wurden Erfahrungen aus der Großbohrtechnik und Feedback des Marktes in die 80-Tonnen-Klasse übertragen.

Herzstück Bohrstange

„Das Herzstück des Bohrgerätes ist die sechs Meter lange 5“-Bohrstange. Unser Ziel war es, die Anlage um die Bohrstange herum zu konzipieren, um dieses Werkzeug voll ausnutzen zu können“, so Michael Lubberger. Deshalb verfügt das HK 80CK über den stärksten Drehantrieb in der 80-Tonnen-Klasse mit einem Drehmoment von 60 kNm, um auch große Räumer drehen zu können. Die maximale Drehzahl liegt bei 100 Umdrehungen pro Minute. Der Bohrschlitten hat eine Zug- und Schubkraft von 80 Tonnen und die eingebaute Spülungspumpe fördert bis zu 1000 Liter pro Minute (Optional 1500 ) mit einem Druck bis zu 45 bar. „Das Interessante dabei ist, dass all diese Parameter gleichzeitig mit der maximalen Leistung eingesetzt werden können“, betont Lubberger. Mit an Bord ist die mit Bildschirm und Touchscreen ausgestattete Kabine, von der aus der Maschinenführer alle Parameter des Bohrprozesses steuern, dokumentieren und, von mehreren Kameras überwacht, verfolgen kann.
Mit an Bord ist die mit Bildschirm und Touchscreen ausgestattete Kabine. Die komplette Ausstattung spart im Vergleich zur Großbohrtechnik nicht nur Platz auf der Baustelle, es verkürzen sich auch die Rüstzeiten. | Fotos: Herrenknecht
Mit an Bord ist die mit Bildschirm und Touchscreen ausgestattete Kabine. Die komplette Ausstattung spart im Vergleich zur Großbohrtechnik nicht nur Platz auf der Baustelle, es verkürzen sich auch die Rüstzeiten. | Fotos: Herrenknecht

Kompakt gehalten

Weiter wurde großer Wert darauf gelegt, die Anlage möglichst kompakt zu halten und alles Nötige an Bord zu haben. Bei einer Länge von 11,5 Metern, einer Breite von 2,5 Metern und einem Gewicht von weniger als 30 Tonnen (bei demontiertem vorderem Widerlager und ohne Anbaukran) lässt sich die Anlage auf einem Tieflader ohne Sondergenehmigung auf öffentlichen Straßen transportieren.

Darüber hinaus kann das Bohrgerät mit unterschiedlichen Ausstattungsoptionen flexibel den speziellen Kundenanforderungen angepasst werden. So steht beispielsweise ein Fernwartungssystem zur Verfügung. Damit kann der Kunde bei sich im Büro sehen und nachverfolgen, was die Maschine weit entfernt auf der Baustelle tut. Auf Wunsch kann er dem Service von Herrenknecht den Onlinezugang für Wartungs- und Einstellarbeiten oder Fehlerdiagnose öffnen.

„Wir wollten unsere bewährte Herrenknecht-Technik mit ihrer Robustheit und Fertigungsqualität in eine kleinere Anlage umsetzen und ich denke, dass ist uns gut gelungen“, so Michael Lubberger. Unter Beweis stellen kann dies das HK 80CK in den Pyrenäen, denn dort ist die Bohranlage erstmals im praktischen Einsatz.

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