E-Anlage eröffnet zahlreiche Chancen
Die Max Streicher GmbH & Co. KG aA hat eine vollelektrische HDD-Anlage entwickelt und auf den Markt gebracht. Die ersten Praxiseinsätze hat die HDD80-E bereits erfolgreich absolviert.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
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Die Entwicklung erfolgte in einem interdisziplinären Team aus Spezialisten entsprechender Fachabteilungen, Anwendern und Entwicklern. Während die herkömmliche – selbst von Streicher genutzte und seit über 15 Jahren in eigenen Tiefbohr- und Horizontalbohranlagen verbaute – Antriebstechnik dieselhydraulisch funktioniert, wurde der Antrieb für die elektrifizierte Bohranlage völlig umgestaltet, um den Anforderungen der neuen Technologie gerecht zu werden und die sich bietenden Chancen möglichst vollumfänglich auszunutzen. So ist das System von Grund auf elektrisch konzipiert: Bei dem vollelektrischen Ansatz, für den Max Streicher sich entschied, sind alle Antriebe – Rotation, Vorschub, Spülpumpe, Fahrwerk – über Elektromotoren realisiert.
E-Anlage mit Vorteilen
Durch die elektrische Antriebstechnik ist die Anlage sehr viel leiser als ihre Vorgänger, was für eine bessere Akzeptanz von Arbeiten in bewohnten Gegenden sorgt und auch in Naturschutzgebieten Vorteile bringt. Auch für die Bohrarbeiter und Anlagenführer ist die Lärmbelastung beim Bohrprozess geringer. Darüber hinaus werden auch die CO2-Emissionen signifikant reduziert. Diese Emissionsreduzierung gewinnt bei Projektausschreibungen immer mehr an Bedeutung.
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Anlage bei innerstädtischen Projekten über das öffentliche Stromnetz versorgt werden kann. Sie lässt es also zu, flexibel auf projektspezifische Anforderungen zu reagieren. Ein Einspeisemodul erzeugt mithilfe der Activ-Front-End-Technologie einen gemeinsamen Gleichspannungszwischenkreis. So kann beispielsweise ein Energieaustausch zwischen der Bremsenergie mancher Antriebe (generatorischer Betrieb) und der Beschleunigungsenergie (motorischer Betrieb) anderer Antriebe geschaffen werden. Dadurch muss im Umkehrschluss weniger Energie aus dem versorgenden Netz oder dem Energiespeicher nachgespeist werden. Da sich dieser Energiespeicher im Hochvoltzwischenkreis befindet, wird es zudem möglich, überschüssige Energie zwischenzuspeichern und sie erst bei Bedarf flexibel abzurufen. Ebenso wird durch dieses System eine effiziente Platzausnutzung gewährleistet. Darüber hinaus kann das Bohrgerät ohne externe Energieversorgung umgesetzt werden.
Neues intuitives Bedienkonzept
Ein weiteres Highlight ist das gänzlich neu entwickelte, intuitive Bedienkonzept der HDD80-E-Anlage. Durch die enge Verzahnung der Streicher-internen Abteilungen im Konzeptionsprozess flossen wertvolle Anregungen, Erfahrungen und Wünsche aus der Bohrpraxis mit in die Konstruktion und Softwareentwicklung ein. Auf dieser Basis entstand ein einfaches und zugleich hoch funktionales Steuerungs-Cockpit, das auf zwei Joysticks basiert, mit denen alle Hauptfunktionen angesteuert werden können. Das große und übersichtlich gestaltete 19“-Touch-Panel bildet auf einen Blick alle relevanten Bohrparameter sowie den Status der Anlage ab. Viele gut durchdachte Automatikfunktionen erleichtern die Bedienung der Anlage und entlasten den Anlagenführer.
So ist unter anderem die automatische Erfassung von Bohrdaten möglich, die zur späteren Verwendung ausgespielt werden können. Hervorzuheben ist außerdem das integrierte Anti-Kollisionssystem, welches das Zusammenspiel der verschiedenen Schnittstellen harmonisiert und somit mögliche Kollisionen ausschließt. Außerdem wird das Umsetzen, Rangieren und Errichten der Anlage mittels Fernbedienung – auch bei beengten Platzverhältnissen, ermöglicht und sorgt so für ein optimales Sichtfeld sowie eine reduzierte Unfallgefahr. Die Übersicht auf das gesamte Geschehen am Einsatzort wird für den Driller zudem über ein System mit vier an Schlüsselpositionen installierten Kameras sichergestellt.
Gestängehandling und Leistung
Die raupenmobile E-Anlage verfügt über eine Zug- und Druckkraft von 80 Tonnen und ist für Range-2-Bohrgestänge konzipiert (9,5 m). Der leistungsstarke Bohrantrieb weist ein Bohrmoment von 57.000 Nm und eine maximale Drehzahl von 100 Umdrehungen pro Minute auf. Um diese leistungsstarken Komponenten anzutreiben, ist die Leistungselektronik auf eine Einspeiseleistung von 400 kVA ausgelegt. Mit dieser Leistung wird auch die integrierte Spülpumpe angetrieben, die für Wartungsarbeiten gut zugänglich ist. Für einen effizienten Bohrprozess sorgt das automatische Gestängezuführsystem, welches mit einem Ladekran sicher bestückt wird.
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Noch im Laufe dieses Jahres soll auf Basis dieses für die HDD80-E umgesetzten Konzepts ein weiteres elektrifiziertes HDD-Rig fertiggestellt werden, das mit 45 Tonnen Druck- oder Zuglast aufgrund geringerer Abmessungen vor allem für den Einsatz bei beengten Platzverhältnissen seine Vorteile ausspielen kann.
Großes Potenzial für den Pipeline- und Rohrleitungsbau
Die Technik der HDD80-E eignet sich für eine Vielzahl von Projekten. Laut Max Streicher beweist das der intensive Testbetrieb sowie die Anlagenbegleitung und Optimierung im Rahmen eines Pilotprojekts. Das Bohrgerät kam unter anderem bereits im Zuge der unterirdischen und grabenlosen Stromtrassenverlegung in Plattling zum Einsatz. Im Rahmen des Projekts wurden insgesamt 5 HDPE-Rohre mit einem Durchmesser von je DA 250 im Flussbett der Isar eingebracht. Zukünftig möchte man bei Max Streicher die Erfahrung, die man in solchen Projekten gesammelt hat, für die Konzeption und den Bau weiterer Maschinen nutzen.
Quelle: Max Streicher GmbH & Co. KG aA
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