Personal als höchstes Gut
Arbeitskräfte sind auch in der HDD-Branche gefragter denn je. Doch welche Bedürfnisse und Erwartungen haben sie eigentlich? Und welche Lösungsansätze gibt es, sie für die Branche zu gewinnen bzw. in Unternehmen zu halten? Einige Antworten darauf fand die 28. Jahrestagung des DCA in Barcelona.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
Hauraton hat spezialisierte Lösungen, die bei der Neugestaltung von Bahnhöfen für ganzheitlichen Regenwassermanagement eingesetzt werden.
In diesem Jahr ging es in die zweitgrößte Stadt Spaniens. Die bei Touristen beliebte Millionenmetropole am Mittelmeer hat u.a. zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter neun zum UNESCO-Welterbe zählende Bauwerke (davon sieben von Antoni Gaudí!). Die Teilnehmer konnten am ersten Tag wählen zwischen einem Ausflug zum „Born & Gothic Viertel“ oder einem Besuch der berühmten Basilika „Sagrada Familia“. Das Abend-Event am Donnerstag stieg vor traumhafter Kulisse direkt am Meer im Hotel Miramar.
Podiumsdiskussion: (Junge) Menschen gewinnen und halten
Gerne an verschiedenen Orten arbeiten – das ist für manche toll, für andere eher eine Belastung. Das spiegelte auch die Runde wider. Jorn Stoelinga, der früher auch viel unterwegs war, verwies auf die für ihn damals wichtige Flexibilität, die ihm gewährt wurde. Kim Jansen merkte hierzu an, dass auch hier eine klare Kommunikation notwendig sei, zumal ältere Generationen die eher heimatverbundene Generation Z falsch wahrnehme. „Wenn man Schwierigkeiten hat, Personal zu finden, muss man seine Strategie ändern und offen sein für individuelle Anpassungen der Arbeitsmodelle“, riet HR-Experte Adrià Ribera Sallés (Catalana de Perforacions). Kim Jansen fügte hinzu: „Wir müssen uns klarmachen, dass junge Menschen rar sind. Die Ansprüche junger Arbeitnehmer sind hoch, aber das können sie sich auch leisten.“ Darauf müsse man sich einstellen.
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Im zweiten Teil der Podiumsdiskussion ging es darum, wie man Mitarbeiter am besten im Unternehmen halten kann. Für Clémence Ripp (HDI) ist es wichtig, als Person gewertschätzt zu werden und dass genug Platz für das Privatleben bleibt. Eine gute Atmosphäre zwischen Kollegen sowie eine gute Beziehung zur Führungskraft, die geduldig sein und nicht zu autoritär auftreten sollte, nennt Adrià Ribera Sallés weitere Faktoren. Auch der sensible Umgang mit weiblichen Arbeitskräften in der Männer-dominierten Branche sei wichtig, zumal es noch viel Ungleichheit in der Industrie gebe.
Women Empowering HDD
Als nächstes möchte sich das Netzwerk mit anderen Frauen-Gruppen vernetzen und die Online-Präsenz stärken. Zudem sollen ein HDD-Story-Buch für Kinder entstehen und Empfehlungen für die Branche erstellt werden.
Aus der HDD-Praxis
Insbesondere am zweiten Veranstaltungstag stellten Referenten wieder spannende Projekte vor. Auch in Spanien steht man vor großen Herausforderungen, bei denen grabenlose Technologien helfen können, wie Sara Fernandez De Sevilla Alfonsea vom spanischen Übertragungsnetzbetreiber Red Eléctrica berichtete. Immerhin soll der Netzausbau bis 2026 stark vorangetrieben werden. Doch auch in Spanien sei die Bürokratie bei Genehmigungsverfahren ein großes Problem, was wiederum zu Unsicherheiten bei der Planung führe.
Aus Brasilien brachten Carlos Eduardo d’Oliveira Chaves und Jan Laenge (beide Drill Tec) ein sehr interessantes Projekt mit, das eine gut 3 Kilometer lange HDD-Bohrstrecke für eine LNG-Pipeline beinhaltete. Der Bohrbereich gestaltete sich mit vielen zu querenden Gewässern und Schutzgebieten anspruchsvoll. Einige Auflagen mussten eingehalten werden, weshalb die Bohrung nicht geteilt werden konnte. Auch die Geologie war komplex und es bestand ein erhöhtes Risiko für Ausbläser. Unter anderem mussten die Bohrkurven angepasst werden, weil bestimmte Inseln nicht unterquert werden durften. Eine zweite Pilotbohrung erfolgte im Meeting-in-the-middle-Verfahren. Auch die Teamkoordination bei 100 Arbeitern und die Logistik waren herausfordernd.
Weitere Themen waren geologische Herausforderungen sowie die Entwicklung eines Bohrkopfes mit zwei Radarantennen zur Erkennung von Hindernissen entlang der Trasse.
Drill for Europe
Ein Hauch von Oscar-Verleihung schwebte kurzzeitig im Tagungshotel. Denn feierlich vorgestellt wurde ein auf Initiative des DCA neu erstellter Image-Film mit dem Titel „Drill for Europe“, an dem verschiedene DCA-Mitgliedsfirmen aus ganz Europa mitgewirkt haben. Der Kurzfilm zeigt die Vorzüge und Möglichkeiten der HDD-Branche. Beim Publikum kam er sehr gut an; nun muss es zahlreich an die Zielgruppen adressiert werden, am besten auf verschiedenen Kanälen wie Social Media oder auf Websites der Unternehmen.
Das Video ist auf der neuen Website www.drillforeurope.com platziert. Unter dieser Adresse können sich Interessierte speziell über den HDD-Bereich informieren, aber vor allem können Arbeitsuchende hier auch passende Jobangebote von Mitgliedsfirmen finden.
Zum Schluss der Veranstaltung verkündete Dietmar Quante noch, wo die Jahrestagung im nächsten Jahr stattfinden wird. Vom 8. bis 10. Oktober 2025 geht es in die bayerische Stadt Bamberg, dessen Altstadt von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet ist.
Impressionen von der Jahrestagung im Kurzvideo:
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