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Brandaktuelle HDD-Themen in Shakespeares Geburtsstadt

Der Verband Güteschutz Horizontalbohrungen (DCA) gastierte anlässlich seiner 26. Jahrestagung vom 5. bis 7. Oktober 2022 in Stratford-upon-Avon, England, der Geburtsstadt von William Shakespeare. Wie in der berühmten Tragödie „Hamlet“ ging es um schwierige Entscheidungsprozesse, aber auch um aktuelle Themen und Herausforderungen, mit denen sich der Lyriker und Schauspieler damals nicht herumschlagen musste.

DCA-Jahrestagung: Brandaktuelle HDD-Themen in Shakespeare-Stadt
Tagungsort der 26. Jahrestagung: das Hotel „Crowne Plaza“ in Stratford-upon-Avon | Foto: B_I/Valdix

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Insgesamt 146 HDD-Experten lockte der DCA nach Stratford-upon-Avon. Die Wahl des malerischen Ortes südlich von Birmingham war kein Zufall: Trotz Brexit steigt die Zahl der DCA-Mitglieder aus dem Vereinigten Königreich. „Seit 2020 konnten nicht zuletzt durch die hervorragende Arbeit von Repräsentant Scott Stone von der Firma Michels mittlerweile zehn britische Firmen für den DCA gewonnen werden“, so DCA-Geschäftsführer Dietmar Quante bei seiner Begrüßungsrede.

146 Teilnehmer waren in England dabei. | Foto: B_I/Valdix
146 Teilnehmer waren in England dabei. | Foto: B_I/Valdix

Nach Cambridge (2012) war es die zweite UK-Station. Im Rahmen eines neuen Sponsor-Konzeptes konnten die Firmen Beermann Bohrtechnik, Michels und Ditch Witch als Goldsponsoren sowie die Firma Vermeer als Silbersponsor gewonnen werden.

Dietmar Quante hieß Teilnehmer und Referenten willkommen und gab u.a. einen kurzen Überblick über das Programm und die DCA-Mitgliederzahlen. | Foto: B_I/Valdix
Dietmar Quante hieß Teilnehmer und Referenten willkommen und gab u.a. einen kurzen Überblick über das Programm und die DCA-Mitgliederzahlen. | Foto: B_I/Valdix

„To drill or not to drill“ – Entscheidungen mit Erfolg

Das Motto des Kongresses war passend angelehnt an Shakespeare: „To drill or not to drill – that’s the question“. „Als Präsident des DCA würde ich immer sagen: Bohren – natürlich!“, sagte Jorn Stoelinga mit einem kleinen Augenzwinkern. Der Erfolg einer Maßnahme hängt von Entscheidungen im Einzelfall ab. Wie bei Shakespeares Hamlet ging es im Eröffnungsvortrag „Don’t f**k up the landing“ um Entscheidungen in Ausnahmesituationen, sogar über Leben und Tod.

„Obwohl sich die Politik im Vereinigten Königreich für den Austritt aus der EU entschieden hat, steigt die Zahl der britischen Unternehmen, die dem DCA beitreten, weiter an. Ein guter Grund für den Vorstand, unseren Kongress in der historischen Stadt Stratford-upon-Avon abzuhalten“, sagte sich Jorn Stoelinga. | Foto: B_I/Valdix
„Obwohl sich die Politik im Vereinigten Königreich für den Austritt aus der EU entschieden hat, steigt die Zahl der britischen Unternehmen, die dem DCA beitreten, weiter an. Ein guter Grund für den Vorstand, unseren Kongress in der historischen Stadt Stratford-upon-Avon abzuhalten“, sagte sich Jorn Stoelinga. | Foto: B_I/Valdix
Am Beispiel eines Flugzeugunglücks im Juli 1989, bei dem das schwer beschädigte Flugzeug nicht mehr steuerbar gewesen war, verriet Heinz Leuters, Leuters Consulting, welche entscheidenden Erfolgsfaktoren den Absturz verhinderten, und zog dabei immer wieder Parallelen zu seinem eigenen Unternehmen. Als wesentliche Erfolgsfaktoren in einer Krisensituation stellte er heraus: erstens geistige und praktische Vorbereitung auf etwaige Veränderungen sowie Bereitschaft, alte Gewohnheiten zu überdenken bzw. aufzugeben, zweitens klare Kommunikation, sich in andere hineinversetzen und in deren Fähigkeiten vertrauen, drittens Zusammenarbeit mit allen, die Hilfe anbieten können und Raum für andere geben, die bessere Fähigkeiten haben als man selbst.
Auf welche Erfolgsfaktoren sollten Unternehmen in Krisensituationen bauen? Heinz Leuters gab anhand eines eindrucksvollen Beispiels die Antwort. | Foto: B_I/Valdix
Auf welche Erfolgsfaktoren sollten Unternehmen in Krisensituationen bauen? Heinz Leuters gab anhand eines eindrucksvollen Beispiels die Antwort. | Foto: B_I/Valdix

Energiewende und Umweltschutz

Wie groß das Potenzial für Bohrunternehmen im Onshore-, vor allem aber auch im Offshore-Bereich ist, verdeutlichte Catherine Goineau Spangsberg vom dänischen Versorger Ørsted. Trotz aller Herausforderungen in den Krisenzeiten ist sie angesichts des massiven Wachstums in den genannten Bereichen optimistisch. Ihr Rat: zusammen planen, gut kommunizieren, flexibel bleiben bei der Preisgestaltung, gemeinsam Lösungen finden.

Zu Offshore-Windenergie und den Chancen/Risiken für die Lieferketten referierte Catherine Goineau Spangsberg. | Foto: B_I/Valdix
Zu Offshore-Windenergie und den Chancen/Risiken für die Lieferketten referierte Catherine Goineau Spangsberg. | Foto: B_I/Valdix
Das Erfordernis der gemeinsamen Kraftanstrengung zur Umsetzung der Energiewende unterstrich auch Roland Siebel, TenneT Offshore GmbH, der auf der Tagung in diesem Zusammenhang „einen enormen Spirit“ ausgemacht haben will. Diesen Zusammenhalt sollten wir weiter pflegen, so Siebel, zumal der Druck wachse in Richtung Erhöhung der Ausbauziele. Übertragungsnetzbetreiber müssten (weiter) investieren und Projekte umsetzen, HDD werde im Kontext der Energiewende in den nächsten Jahren eine immer bedeutendere Rolle spielen: Im Jahr 2026 würden sich die benötigten HDD-Leistungen mit einer Trassenlänge von ca. 1.000 Kilometern im Vergleich zu 2024 verdoppeln, so seine Prognose.
HDD im Kontext der Energiewende und die Ausbauziele standen bei Roland Siebel auf dem Vortragsplan. | Foto: B_I/Valdix
HDD im Kontext der Energiewende und die Ausbauziele standen bei Roland Siebel auf dem Vortragsplan. | Foto: B_I/Valdix

Wie ein spezielles Modell Ausbläsern vorbeugen kann, beschrieb Lydie Vuille vom französischen Unternehmen Forexi. In einem Naturschutzgebiet wurde mittels HDD-Verfahren in felsigem Boden eine Gasleitung verlegt. Infolge eines sprunghaften Druckanstiegs bei der Bohrung entstand ein Spülungsausbruch an der Oberfläche. Im Zuge dessen hat Forexi ein Spülungsdruck-Berechnungs-Modell erstellt. Dieses trifft Aussagen u.a. zum maximal zulässigen Druck während der Bohrung und damit zum Risiko für Ausbläser an bestimmten Stellen. In einem anderen Projekt, auch in einem Naturschutzgebiet, konnte anhand dieses Modells die Bohrfirma darüber aufgeklärt werden, dass an präzise benannten Stellen zur Vermeidung von Ausbläsern der Spülungsdruck reduziert werden sollte. Letztlich wurde die Bohrung dank der sorgfältigen Analyse der Bohrparameter, insbesondere hinsichtlich der Rheologie der Bohrspülung, ohne Einfluss auf die Umwelt erfolgreich durchgeführt.

Dass ein Spülungsdruck-Berechnungs-Modell in Risikogebieten hilfreich sein kann, zeigte Lydie Vuille in ihrem Vortrag. | Foto: B_I/Valdix
Dass ein Spülungsdruck-Berechnungs-Modell in Risikogebieten hilfreich sein kann, zeigte Lydie Vuille in ihrem Vortrag. | Foto: B_I/Valdix

Workshops: Bohrspülung und Genauigkeiten bei Bohrungen

Fester Bestandteil der Jahrestagung sind zwei Workshops, jeweils auf Deutsch und auf Englisch. Der erste Workshop beschäftigte sich mit der Rolle der Bohrspülung. Für Jorn Stoelinga ist die HDD-Bohrspülung „eines der am meisten unterschätzten Werkzeuge in unserer Branche“. Dementsprechend viele Themen hatten die Workshop-Teilnehmer zu besprechen. Die Erkenntnisse: Wenngleich sich nicht jede Bohrspülung zum Recyceln eignet, wird das Thema Recycling definitiv an Bedeutung gewinnen. „Zumal Bohrspülungen und Entsorgungen immer teurer werden“, bekräftigte Stefan Gottschalk von der Firma Sirius-ES. Nach Möglichkeit sollten Spülungskonzepte – zumindest bei schwierigen Bohrungen – schon vor Projektstart vorliegen, so könnten Genehmigungsbehörden (recht)zeitig involviert werden. Ferner gibt es noch immer Bohrwerkzeuge auf dem Markt, deren Design für die Spülung nicht gerade optimal ist. Weitere Themen waren Spülungsverluste, die Messung von Spülungsparametern sowie die Anforderungen an einen Spülungstechniker.
Die Workshops dienen zum persönlichen Austausch in kleinen Gruppen zu einem bestimmten Thema. Diesmal ging es um die Rolle der Bohrspülung und um Genauigkeiten bei Bohrungen. | Foto: B_I/Valdix
Die Workshops dienen zum persönlichen Austausch in kleinen Gruppen zu einem bestimmten Thema. Diesmal ging es um die Rolle der Bohrspülung und um Genauigkeiten bei Bohrungen. | Foto: B_I/Valdix

Im zweiten Workshop wurden Genauigkeiten bei HDD-Bohrungen unter die Lupe genommen. Zwischen den einzelnen Einflussfaktoren (z.B. menschliche Fähigkeiten, Geräte, Baugrund) haben die Workshop-Teilnehmer Wechselwirkungen festgestellt. Im Zentrum standen natürlich auch die Vermessungssysteme: Welche Geräte eignen sich für welche Anwendungsbereiche? Die rege Diskussion hierüber hat gezeigt, dass es in diesem Zusammenhang noch viel zu besprechen gibt. Klar ist aber: Eine Universallösung, die zu jeder Bohrung passt, gibt es nicht. Der Einsatz eines Vermessungssystems ist einzelfallabhängig.

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Nach den Workshops endete der erste Kongresstag mit einer festlichen Abendveranstaltung, standesgemäß in einer besonderen Location. Es ging in das imposante Herrenhaus Ragley Hall in Alcester, das auch schon als Filmkulisse diente.

Auf Shakespeares Spuren: In Stratford-upon-Avon gab es eine sehr informative und unterhaltsame Stadtführung. | Foto: B_I/Valdix
Auf Shakespeares Spuren: In Stratford-upon-Avon gab es eine sehr informative und unterhaltsame Stadtführung. | Foto: B_I/Valdix

Megatrends Digitalisierung und vollelektrische Anlagen

Digitale Zukunftsvisionen hatte Patrick Lane-Nott von HyperTunnel Ltd. mitgebracht. Das noch junge englische Unternehmen hat ehrgeizige Ziele: Ende des Jahrzehnts soll jedes unterirdische Bauwerk von „ausschwärmenden“ Robotern gebaut werden. Nach der HyperTunnel-Methode werden zunächst Bohrungen hergestellt und Roboter sammeln Daten, auf deren Basis ein digitaler Tunnel-Zwilling geschaffen wird. Sodann macht sich der „Schwarm“ an Robotern erst richtig ans Werk und übernimmt verschiedene Aufgaben: Kammern bohren, Materialtransport, Reinigung etc. Im Inneren des Tunnels erstellen die zahlreichen Roboter die Tunnelhülle im 3D-Druckverfahren, indem sie Baumaterial direkt in den Boden einbringen. Bei der Jahrestagung waren die Teilnehmer noch vorsichtig skeptisch, was die praktische Umsetzbarkeit dieser Baumethode angeht. Immerhin: Mitte Oktober hat HyperTunnel das weltweit erste komplett von Robotern gebaute unterirdische Bauwerk vorgestellt.

„Schwarm-Robotik“ im Tiefbau – Patrick Lane-Nott stellte die neue HyperTunnel-Methode vor. | Foto: B_I/Valdix
„Schwarm-Robotik“ im Tiefbau – Patrick Lane-Nott stellte die neue HyperTunnel-Methode vor. | Foto: B_I/Valdix
Ein weiteres gegenwärtiges wie auch zukunftsträchtiges Thema sind vollelektrische HDD-Anlagen. Einige sind bereits seit ein paar Jahren erfolgreich im Einsatz. Über deren Vorteile, aber auch Nachteile bzw. Herausforderungen klärten Renzo Chirulli von Vermeer und Thorsten Kaas von Max Streicher auf. „Die Auftraggeber wissen, dass den elektrischen Anlagen die Zukunft gehört“, sagte Chirulli. Nach Ansicht der beiden Referenten werden sich die E-Anlangen weiterentwickeln zum Beispiel im Hinblick auf die Stromquellen; Wasserstoffgeneratoren könnten eine bedeutende Rolle spielen. Zudem würden die Kosten für elektrische Geräte geringer, je mehr solcher Geräte auf den Markt kommen. Der Trend werde zu größeren vollelektrischen Maschinen (über 15 Tonnen) gehen.
Renzo Chirulli (l.) und Thorsten Kaas widmeten sich vollelektrischen Bohranlagen und warfen einen Blick in die (nähere) Zukunft. | Foto: B_I/Valdix
Renzo Chirulli (l.) und Thorsten Kaas widmeten sich vollelektrischen Bohranlagen und warfen einen Blick in die (nähere) Zukunft. | Foto: B_I/Valdix

Zum Schluss des Kongresses lüftete Dietmar Quante das gut gehütete Geheimnis, wo die nächste Jahrestagung stattfinden wird: 2023 geht‘s nach Leipzig, und zwar vom 4. bis 6. Oktober. Sponsoren werden ab sofort gesucht.


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