Mit Argus‘ „Augen“
In Leipzig sind die teilgefüllten Haupt-Schmutzwassersammler unter die Lupe genommen worden – größtenteils durch Begehung mit der handgeführten Kamera Cerberus. Aus arbeitssicherheitstechnischen Gründen wurde die Regeluntersuchung in einem Teilabschnitt von 17 Haltungen mit der Dreh-, Schwenk- und Neigekamera Argus 5 und einem Fahrwagenzusatz für Großprofile durchgeführt. Unter leistungsstarker LED-Beleuchtung „sieht“ die Argus Bauwerkdetails und liefert klare, lagerichtige Kamerabilder.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
Hauraton hat spezialisierte Lösungen, die bei der Neugestaltung von Bahnhöfen für ganzheitlichen Regenwassermanagement eingesetzt werden.
Im Freistaat Sachsen ist Leipzig die einwohnerreichste Stadt. Unter ihren Straßen verbirgt sich ein rund 3.000 km langes Netz aus Abwasserkanälen. Zuständig für die Entwässerung des Leipziger Stadtgebietes sind die Leipziger Wasserwerke. Im Auftrag der Stadt Leipzig betreibt das Unternehmen fünf Wasserwerke, 23 Kläranlagen, ein Trink- und Abwassernetz von fast 6.500 km Länge sowie eine Vielzahl von Behälteranlagen, Pump- und Druckerhöhungsstationen. Leipzig besitzt ein Mischwassernetz, in dem Schmutz- und Regenwasser gemeinsam abgeleitet werden.
Für die Regeluntersuchung der Hauptsammler in Profilhöhen von 1.850 mm bis 2.600 mm vergaben die Wasserwerke den Auftrag für eine Kanalbegehung an die Firma Lutz Kegel Städte- und Kanalreinigung. Seit 1991 ist das familiengeführte mittelständische Unternehmen in den Bereichen der Kanalreinigung, Kanalinspektion, Dichtheitsprüfung und Entsorgung tätig. In Arnstedt und Leipzig ansässig, beschäftigt die Firma Kegel 25 Mitarbeiter.
Umsichtige Planung
Die zu inspizierenden Kanalabschnitte befanden überwiegend in der Leipziger Innenstadt. Für die Inspektion wurde eine Trockenwetterperiode gewählt, innerhalb derer mit einem verhältnismäßig geringen Abwasserdurchfluss zu rechnen war. Die Arbeiten wurden im niedrigsten Wasserstand durchgeführt, der unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich ist.
Die Regeluntersuchung fand auf Grundlage der Bauwerksprüfungen nach DIN 1076 statt. Demnach wird sie alle drei Jahre durchgeführt. Insgesamt sollten 222 Haltungen mit einer Gesamtlänge von 13.137 m inspiziert werden.
Darunter befand sich ein Abschnitt von 17 Haltungen, in dem der gemauerte Mischwasserkanal aus der Gründerzeit vor drei Jahren mit Rohren aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) saniert wurde. Aufgrund der glatten und rutschigen GFK-Oberfläche in der Sohle sowie der hohen Fließgeschwindigkeiten bestanden arbeitssicherheitstechnische Bedenken gegenüber Kanalbegehungen. Als einzige verantwortungsvolle Möglichkeit zur Inspektion des Untersuchungsabschnittes erschien daher der Einsatz einer TV-Kamera mit einem Fahrwagenzusatz für Großprofile angeraten.
Sichtung durch Begehung
In den Abschnitten, in denen eine Begehung als ungefährlich eingestuft wurde, begingen zwei Inspekteure und ein Ingenieur der Firma Kegel den Leipziger Kanalabschnitt, um die Zustandserfassung inklusive Videodokumentation durchzuführen. Zur Absicherung der Begehung waren fünf Mitarbeiter der Wasserwerke vor Ort, die an den Schächten die erforderlichen Sicherungsarbeiten ausführten. Ein weiterer Mitarbeiter der Firma Kegel überwachte im Inspektionsfahrzeug die Begehung.
Diese erfolgte mit der handgeführten IBAK-Kamera Cerberus. Das tragbare Inspektionssystem projiziert zwei Laserpunkte mit definiertem Abstand, sodass der Operateur die Größenverhältnisse des Bildes auf dem Monitor einschätzen kann. Das Videosignal wurde über ein Datenkabel zum Inspektionsfahrzeug übertragen. Zwischen dem Begeher und dem Operator im Fahrzeug wurde eine permanente Sprechverbindung aufrecht gehalten. Die Inspekteure führten das Kabel mit einer Gesamtlänge von 500 m über eine am Einstiegsschacht installierte Umlenkrolle mit sich.
Zunächst richteten sie die Kamera mit Power-LED-Scheinwerfer in Rohrlängsrichtung aus und nahmen den Kanal bei maximaler Ausleuchtung auf. Danach schwenkten sie einzelne Kanalabschnitte nacheinander ab. In Absprache mit ihrem Kollegen im Bedienraum des Inspektionsfahrzeugs steuerten sie auffällige Bereiche der Kanalwandung an und filmten diese bei Bedarf näher. Darüber hinaus suchten die Inspekteure die Kanalsohle unterhalb des Abwasserspiegels mit den Füßen nach eventuellen Auffälligkeiten ab. Auf diese Weise untersuchte das eingespielte Team der Firma Kegel Meter für Meter sorgfältig 205 Haltungen über eine Gesamtlänge 11.763 m. In diesem Kanalbereich waren diverse Profile wie Ei-Profil, Rechteck-Profil, Hauben-Profil, Maul-Profil, Hauben- und Ei-Profil mit Trockenwetterrinne in Profilhöhen von 1.850 mm bis 2.600 mm vorzufinden.
Kontrolle durch Befahrung
In weiteren Abschnitten von 22 Haltungen entschied die Firma Kegel in Abstimmung mit den Wasserwerken aus arbeitssicherheitstechnischen Gesichtspunkten die Regeluntersuchung unbemannt mittels Befahrung mit einer Inspektionskamera vorzunehmen. Zusätzliches Sicherungspersonal der Wasserwerke war bei diesem Verfahren nicht erforderlich.
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Um die Dreh-, Neige und Schwenkkopfkamera Argus 5 von IBAK zu diesem Zweck nutzen zu können, montierte der Inspekteur einen Fahrwagenzusatz mit Luftreifen für Rohrnennweiten ab DN 800 am Kamerafahrwagen „IBAK T 86“. Der robuste Fahrwagenzusatz besitzt einen tiefen Schwerpunkt, um eine Lagestabilität zu erreichen. Im Anschluss an die Vorbereitungen wurde die Gerätekombination in den jeweiligen Zugangsschacht der am Vortag gereinigten Kanalabschnitte abgesenkt.
Der Zeitbedarf für das Einbringen der Gerätekombination in den Kanal bzw. das Bergen aus dem Kanal war gering, da das System in den meisten Fällen im einsatzfähigen Zustand durch die Schachtöffnungen geführt werden konnte. Für eine effiziente Arbeitsweise wurde die Inspektionseinheit nach Abschnitten von bis zu 500 m im Schacht abgesetzt und nur das Kabel zurückgezogen und das Kabel in einem der folgenden Schächte wieder angesteckt.
Bewährtes Arbeitsinstrument
Vollständiges Arbeitsergebnis
Auch gezogene Bögen im Haltungsverlauf von bis zu 30° konnten überwunden werden. Weder in diesem noch in anderen Bereichen wurden Querneigungen des Systems beobachtet, die eine Kippgefahr hätten bedeuten können. Der kraftvolle Antrieb ermöglichte Rohrbefahrungen auch über große Distanzen. So konnte die gesamte Länge der IBAK-Kabelwinde KW 505 von 500 m ausgenutzt werden.
Die in zwei Tageseinsätzen durchgeführten Inspektionen von insgesamt 22 Haltungen mit einer Gesamtlänge von 1.374,50 m bei Wasserstandshöhen zwischen 20 bis 30 cm vervollständigen die Regeluntersuchung durch Begehung. Es wurden keine Schäden, Risse oder sonstige Beanstandungen festgestellt. Die sanierten Kanalabschnitte sind nach wie vor in einem tadellosen Zustand.
Quelle: IBAK
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