Verbausysteme sichern Leitungsgraben
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG modernisiert das Fernwärmenetz im Stadtgebiet von Heilbronn. Im Zuge des Projektes wird das bisherige Dampfnetz auf ein Heißwassernetz umgestellt. Für die Sicherung der Arbeiten in der Leitungstrasse wurde der Leicht-Verbau LBR von E+S und die Verbaubox KS 60 von Krings Verbausysteme der Terra infrastructure GmbH eingesetzt.
In dem Projekt werden die alten Dampf- und Kondensatleitungen, die bisher in einem Betontrogkanal unter der Straße verlaufen, entfernt. Stattdessen werden neue Heißwasserleitungen direkt ins Erdreich verlegt. Diese Maßnahme reduziert Netzverluste und erhöht die Energieeffizienz. Den Auftrag für das Baulos 1 hat die Franz Kassecker GmbH erhalten.
Im ersten Bauabschnitt werden von Mai 2023 bis voraussichtlich August 2025 rund 3,8 km des Leitungsnetzes modernisiert. Dabei hat die Franz Kassecker GmbH die neuen Kunststoffmantelrohre (KMR) für den Vor- und Rücklauf in der Nennweite bis DN 350 direkt ins Erdreich verlegt und gleichzeitig die bisherigen Leitungen zurückgebaut und den Betontrogkanal sowie die dazugehörigen Schachtbauwerke vollständig abgebrochen. Neben der Fernwärmeleitung wurde zusätzlich ein Kabelschutzrohrsystem einschließlich eines 4-fach-Speedpipe-Kabelschutzrohres eingebaut. Das erfolgte laut Nico Maschewski, Bauleiter im Tief- und Rohrleitungsbau, sukzessive in Abschnitten von ca. 50 bis 100 Metern, wobei während einer Bauphase im Frühjahr aus bautechnologischen Gründen ein rund 500 m langer Abschnitt in der Heilbronner Karl-Wüst-Straße in einem Stück erneuert wurde.
Nach dem Ausheben des Rohrgrabens wurde der im Bestand befindliche alte Betontrogkanal abgebrochen, wobei diverse asbesthaltige Bauteile entsorgt werden mussten. „Danach haben wir Verbaueinheiten eingestellt und den Rohrgraben auf die finale Einbautiefe von 1,42 Meter bis 3,56 Meter ausgehoben“, so Maschewski weiter. Zum Einsatz kamen hier mit dem Leicht-Verbau LBR von E+S und der Verbaubox KS 60 von Krings Verbausysteme, die mit ihrem geringen Gewicht und einer hohen Belastbarkeit sowie einer großen Flexibilität punkten können.
Montage einfach, schnell und sicher
„Beim Leicht-Verbau LBR handelt es sich um die kleinste und leichteste Verbaubox im E+S-Programm, die sich besonders für die Verwendung in innerstädtischen Bereichen eignet – so etwa beim Kabel- und Rohrleitungsbau für Strom, Gas und Wasser –, bei denen in der Regel auch nur kleinere Baumaschinen zum Einsatz kommen“, erklärt Fritjof Heiland, Fachberater bei Terra infrastructure. „Die Kombination von Grund- und Aufsatzplatten ermöglicht die Sicherung von Gräben bis in Tiefen von 3,5 Meter. Wie bei allen Aufsatzplatten gestaltet sich die Montage einfach, schnell und sicher, wobei die Verbindung durch Runge und Bolzen keine Fehler zulässt“, betont Heiland.
Gleiches gilt für die stabile Verbaubox KS 60, die ebenfalls auf hohe Belastbarkeit, geringes Gewicht und hohe Sicherheit ausgerichtet ist. Das macht die Box zum idealen System für kleinere und mittelgroße innerstädtische Kanalbaumaßnahmen, aber auch im freien Gelände. Die Verbaustreben des Systems sind kompatibel mit denen der KS 100-Boxen. Die Lastaufnahme erfolgt über Gelenkfederpilze zwischen Streben und Verbauplatte. Daher sind Ein- und Rückbau sowohl im Einstell- als auch im Absenkverfahren mit kleineren Baggern schnell und problemlos durchzuführen.
Plus an Sicherheit
Zunächst wurde der Boden im Bereich der Rohrgrabensohle ausgetauscht und ca. 15 bis 20 cm tragfähiges Material eingebaut. Danach konnten die vorgesehenen 12 m langen Kunststoffmantelrohre für den Vor- und Rücklauf eingezogen und fachgerecht verschweißt werden. „Neben einer traditionellen Verlegeweise von Fernwärmeleitungen, bei denen U- oder Z-Dehner eingebaut werden, um die thermische Längenausdehnung der Rohrleitungen auszugleichen, wurden die Kunststoffmantelrohre in Heilbronn abschnittsweise auch thermisch vorgespannt“, sagt Bauleiter Maschewski, der noch auf eine weitere Besonderheit hinweist. Abweichend von einer vom Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. (AGFW) geforderten zehnprozentige Durchstrahlungsprüfung, bei der eine stichprobenartige Prüfung von 10 Prozent der gesamten Schweißnähte gemäß AGFW-Arbeitsblatt FW446 durchgeführt wird, forderte die EnBW eine Durchstrahlungsprüfung von 100 Prozent.
Statt der stichprobenartigen Überprüfung werden hierbei alle Schweißnähte einer Röntgenprüfung unterzogen. Das bedeutet ein Plus an Sicherheit und sorgt dafür, dass jede einzelne Schweißnaht auf interne Fehler wie zum Beispiel Lunker, Einschlüsse, Versätze oder Risse überprüft wird.
Nach der vollständigen Verlegung, ZfP und Muffenmontage sowie unter Umständen Durchführung einer thermischen Vorspannung werden die Leitungsstränge eingesandet, das Kabelschutzrohrsystem montiert und der Rohrgraben fachgerecht verfüllt, um die Stabilität und Funktionalität der Leitung sicherzustellen. Dabei wurde der Leitungsgraben in einem ersten Schritt bis auf ca. 60 Prozent der Rohrgrabenfüllung aufgefüllt und danach weiter schichtweise mit geeignetem Verfüllmaterial aufgefüllt. Dies geschieht in Lagen von etwa 20 bis 30 cm, die jeweils verdichtet werden, um Setzungen zu vermeiden. Zum Schluss wurde der Straßenbelag wiederhergestellt.
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Nach Aussage von Bauleiter Maschewski hat der Einsatz der Verbausysteme ebenso reibungslos funktioniert wie die Logistik. Das Baulos 1 wird aller Voraussicht nach bis August 2025 abgeschlossen werden.
Quelle: Terra infrastructure
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