Schachtvollauskleidung mit 3D-Scan und PMA-Liner

Schachtvollauskleidung

Mit 3D-Scan und PMA-Liner

09.06.2025, 00:00 Uhr

BÖNITZ

In Barsinghausen sind mehrere Schächte durch neue ersetzt und mit einer Kunststoff-Vollauskleidung versehen worden. Bei der Maßnahme lieferte ein 3D-Laserscan schon bei der Planung wertvolle Erkenntnisse.

In Barsinghausen sind marode Schächte durch neue Betonschächte mit Kunststoffauskleidung ersetzt worden. | Foto: Predl

Das Kanalnetz in Barsinghausen umfasst über 180 km Schmutzwassernetz, welches das anfallende Abwasser im Freigefälle oder über Druckleitungen zum Gruppenklärwerk in Nordgoltern transportiert. Mit einer durchschnittlichen Kapazität von 34.000 Einwohnergleichwerten (EWG) werden hier durchschnittlich mehr als 9.000 m³ Abwasser pro Tag gereinigt.

Schachtzustand erfordert grundlegende Entscheidung

Aufgrund der massiven Schädigungen der Bausubstanz war eine Sanierung der Schächte nicht sinnvoll. | Foto: Predl

Im Zuge von Wartungsarbeiten wurde bei neun Schächten vor der Kläranlage eine erhebliche Schädigung der vorhandenen Bausubstanz (Mauerwerk/Beton) festgestellt. Um fundierte Sanierungsentscheidungen treffen zu können, wurde die Predl GmbH beauftragt, die Schächte mittels 3D-Laserscan aufzunehmen und ein Sanierungskonzept zu entwickeln.

Erfassung des Altschachtes mittels 3D-Laserscan | Foto: Predl

Mit über 33 Jahren Erfahrung bietet Predl ein umfassendes Leistungspaket im Abwasserbereich: von der digitalen Bestandsaufnahme über die Konzeptentwicklung bis hin zur Fertigung und Lieferung passgenauer Kunststoffformteile für die Schachtsanierung. Sämtliche Leistungen erfolgen aus einer Hand.

Die Auswertung der Laserscandaten bestätigte die Einschätzung: Aufgrund der massiven Schädigungen der Bausubstanz war eine Sanierung der Schächte weder technisch noch wirtschaftlich sinnvoll. Gemeinsam mit dem Auftraggeber, vertreten durch Piet Arne Focke, wurde deshalb entschieden, die in der Substanz nicht mehr tragfähigen Schächte durch neue Betonschächte mit PMA-Vollauskleidung von Predl zu ersetzen.

Kunststoffauskleidung für langfristigen Schutz

Passgenaue Produktion der Formteile auf Basis der ausgewerteten Scan-Daten, fertig zum Einbetonieren im regionalen Betonwerk | Foto: Predl

Die PMA-Vollauskleidung aus hochwertigem Kunststoff überzeugt durch ihre Beständigkeit gegenüber aggressiven Medien und mechanischer Beanspruchung – insbesondere im hochbelasteten Umfeld im und vor dem Kläranlagenbetrieb. Zudem lässt sie sich durch regionale Betonwerke problemlos verarbeiten.

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Dank der präzisen 3D-Scans in Barsinghausen lagen bereits alle notwendigen Daten zur Fertigung der neuen Schachtbauwerke vor, darunter Gerinnegeometrie, Schachthöhen und Anschlusslage. Die Formteile konnten somit ohne weiteren Planungsaufwand passgenau produziert und an das regionale Betonwerk BMV Lachendorf geliefert werden.

Die in den PMA-Schächten eingesetzten Kunststoffelemente sind für den Einsatz in stark sauren bis alkalischen Umgebungen geeignet. | Foto: Predl

Der Einbau der neuen PMA-Schächte erfolgte durch den örtlichen Fachbetrieb JuGeBa GmbH, den Rahmenvertragspartner des Stadtentwässerungsbetriebs Barsinghausen. Nach Abschluss der Bauarbeiten zeigte sich Piet Arne Focke mit dem Projektverlauf und dem Ergebnis der Baumaßnahme sehr zufrieden. Bei den PMA-Schächten sind nicht nur Schachtboden, -ringe und Abdeckplatten, sondern auch der Dichtbereich zwischen den Betonschachtelementen (Muffe und Spitzende) mit einem Kunststoffformteil ausgekleidet – ein wirkungsvoller Schutz für den Werkstoff Beton gegen zukünftige Schädigungen durch chemische und physikalische Einflüsse. Die in den PMA-Schächten eingesetzten Elemente sind für den Einsatz in stark sauren bis alkalischen Umgebungen mit einem pH-Wert von 2 bis 12 geeignet.

Schnelles und einfaches Versetzen des neuen Schachtes | Foto: Predl

Sicherheit durch digitale Planung

Tim Hornung, der als Fachberater der Predl GmbH die Baumaßnahme betreut hat, ergänzt dazu: „Mit unserem Leistungsspektrum geben wir Netzbetreibern und Fachplanern ein Höchstmaß an Sicherheit. Die exakte Bestandsaufnahme durch den Scan ermöglicht eine objektive Bewertung, ob eine Sanierung oder ein Neubau die wirtschaftlichere Lösung ist. Die Scandaten stehen für weiterführende Planungen zur Verfügung und können sowohl für die Abrechnung und Einbauanleitung auf der Baustelle genutzt werden. Da unser Formteilsystem modular aufgebaut ist, kann der Auftraggeber abhängig von seinen Anforderungen wählen, ob die Schächte grabenlos saniert werden sollen, ein statisch tragendes Schacht-in-Schachtsystem verbaut werden kann oder die neuen Betonschächte komplett oder nur teilweise mit einer beständigen Kunststoffauskleidung ausgestattet werden sollen. Die im Projekt eingesetzten PMA-Schächte mit Vollauskleidung gewährleisten einen dauerhaften Schutz – Kunststoff und Beton ergänzen sich hier optimal –; besser lässt sich die Kombination im Kanalnetz kaum nutzen.“