Schnedinghausen lässt Fremdwasser keine Chance
Ungewollt in die Kanalisation gelangtes Grund- und Niederschlagswasser belastet Klärwerke unnötig. In Schnedinghausen, einem Ortsteil der niedersächsischen Stadt Northeim, hat man diese Fremdwasserproblematik nun beseitigt: Der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung hat das weitestgehend aus Steinzeug bzw. Beton bestehende Kanalnetz mithilfe von Rohren und Formteilen von Funke sanieren und teilweise erneuern lassen.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
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Für Betreiber von Abwasseranlagen – und letztlich über die Abwassergebühr auch für deren Kunden – ist Fremdwasser ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor, da die Kläranlagen deutlich mehr beansprucht werden als eigentlich notwendig wäre. Doch auch für die Umwelt können undichte Kanäle Folgen haben, z.B. wenn sich durch ihre Drainagewirkung der Grundwasserstand an den entsprechenden Stellen absenkt.
Beim Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung (EBA) der Stadt Northeim hat man das Problem des Fremdwassereintritts seit langem im Blick. Gemäß einem eigens entwickelten Fremdwasserbeseitigungskonzeptes wird der Fremdwasserproblematik durch konsequente Kanalsanierungsmaßnahmen entgegengetreten, mit dem Ziel die Kanalisationsanlagen in einen ordnungsgemäßen Zustand zu überführen und das Fremdwasseraufkommen in den nächsten Jahren deutlich zu reduzieren. Dafür investiert der EBA jährlich Summen im siebenstelligen Bereich für die Sanierung und Erneuerung der öffentlichen Kanäle.
Kürzlich liefen die Bauarbeiten an der Abwasserkanalisation im Ortsteil Schnedinghausen. Bei der Regenwasserkanalisation waren die Maßnahmen bis auf die Erneuerung des alten Betonsammlers im Bereich „Lütjes Feld“ mithilfe von insgesamt 42 m HS-Kanalrohren DN/OD 315 von Funke Kunststoffe auf partielle Reparaturarbeiten beschränkt. Hauptaugenmerk liegt auf der Schmutzwasserkanalisation, die in offener und geschlossener Bauweise erneuert bzw. saniert wird.
Erhebliche Schäden am Sammler
Der in Schnedinghausen bestehende Schmutzwassersammler aus Steinzeug in der Nennweite DN 200 stammt vorwiegend aus den 1960er Jahren. Eine Schadensanalyse im Bereich „Lütjes Feld“ zeigte erhebliche, dem Alter entsprechende Schäden wie Risse, Brüche, Wurzeleinwuchs sowie Scherbenbildung und Grundwasserzutritte, so dass an dieser Stelle einzig eine Erneuerung der Leitung infrage kam.
Klarheit mit HS-Kanalrohrsystem
Wie bei den Reparaturarbeiten setzte der EBA auch bei der Teilerneuerung des Regenwassersammlers auf das bereits seit 25 Jahren in der Praxis bewährte, wandverstärkte und robuste HS-Kanalrohrsystem: Auf einem Bauabschnitt von 42 m wurden 3 m lange HS-Rohre der Nennweite DN/OD 315 verbaut. Nicht nur durch das geringe Eigengewicht konnten die Kanalrohre aus PVC-U überzeugen – auch die Farbgebung der Rohre stellt für viele Anwender einen Pluspunkt dar. HS-Kanalrohre für Regenwasser sind innen und außen komplett blau durchgefärbt, während HS-Kanalrohre für Schmutzwasser durchgängig braun sind. Diese Farbgebung erleichtert den Tiefbauern die Arbeit und sorgt auch Jahre später noch für Klarheit.
Dass dies auf Baustellen nicht selbstverständlich ist, weiß Polier Karsten Saul von der bauausführenden Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG, Zweigniederlassung Hannover, nur zu gut: „Manche Baugrube erweist sich als regelrechtes Überraschungsei. Man weiß vorher nicht, was man vorfindet, zum Beispiel, welche Schäden, Leitungen oder Werkstoffe vorhanden sind“, konstatiert er. Mit einer getrennten Farbgebung nach Schmutz- und Niederschlagswasser wird mehr Klarheit im Untergrund geschaffen und späteren Verwechselungen vorgebeugt.
Flexibel mit Funke-Produkten
Rohre aus unterschiedlichen Werkstoffen sicher miteinander zu verbinden, ist generell eine Herausforderung bei Kanalsanierungen. In Schnedinghausen hat sich jedoch gezeigt, dass Tiefbauer diese Aufgabe mit den durchdachten Systemlösungen von Funke Kunststoffe ganz einfach meistern können. Planer Luan Michel Luzza vom Ingenieurbüro Temme: „Die breite Produktpalette sorgt auf der Baustelle für viel Flexibilität. Selbst werkstoffübergreifend können die Arbeiten ohne große Unterbrechung fortgesetzt werden.“ Bautechniker Harald Kahmann vom Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung der Stadt Northeim fasst seine Erfahrungen so zusammen: „Nutze Funke, und es geht. Funke schaut bei der Entwicklung seiner Produkte über den Tellerrand hinaus. So können Probleme im Handumdrehen gelöst werden, etwa bei der Suche nach einer optimalen und passenden Einbindung der Hausanschlussleitungen in den Sammler.“
Kosteneffiziente Sanierung alter Einbindungen
Diese Lösungsvorschläge wurden in Schnedinghausen auch direkt aufgegriffen. Dort, wo die bestehenden Sammler aus Beton ausgebrochene Bohrlaibungen von alten Hausanschlussleitungen DN/OD 160 aufwiesen, montierten die Tiefbauer von Kemna den Funke-Sanierungsstutzen. Er ermöglicht eine kosteneffiziente Sanierung alter Einbindungen auch bei ausgebrochenen Öffnungen und ist in zwei Anschlussnennweiten erhältlich: In der Nennweite DN/OD 160 eignet er sich für Ausbrüche zwischen 200 und 260 mm, während er in der Variante DN/OD 200 bei Ausbrüchen zwischen 250 mm und 310 mm eingesetzt werden kann. Für die notwendige Dichtigkeit sorgt ein spezieller Zwei-Komponenten-Vergussharz. Ob dieser bei der Montage gleichmäßig verteilt worden ist, lässt sich durch die transparente Außenschalung des Sanierungsstutzens gut kontrollieren. Ein Höchstmaß an Flexibilität erhalten die eingebundenen Hausanschlussleitungen durch die bis 11º abwinkelbare Anschlussmuffe.
VPC-Rohrkupplung verbindet sicher
Müssen vorhandene Rohre aus Beton bzw. Steinzeug hingegen mit Kunststoffrohren verbunden werden, empfiehlt sich der Einsatz der VPC-Rohrkupplung, die in Schnedinghausen ebenfalls montiert wurde. Mit diesem Bauteil lassen sich Rohre der gleichen Nennweite, aber aus verschiedenen Werkstoffen – trotz möglicher bauartbedingt stark unterschiedlicher Außendurchmesser – optimal und sicher sohlengleich miteinander verbinden.
Möglich wird dies aufgrund der Konstruktion der VPC-Rohrkupplung: Sie besteht aus einer reduzierbaren Dichtmanschette aus Elastomergummi, einem zentrisch reduzierbaren Fixierkorb aus Kunststoff und zwei Edelstahlbändern zur Krafteinleitung für eine beidseitige, stufenlose Durchmesseranpassung. „Zusätzliche Ausgleichsringe werden auch bei großen Durchmesser-Unterschieden nicht benötigt, da die VPC-Rohrkupplung durch ihre spezielle Konstruktion große Spannbereiche und damit Außendurchmessersprünge überbrückt. Das mehrfache Doppeldichtprofil der Dichtmanschette sorgt für eine zuverlässige Abdichtung. Durch den mittigen Anschlag ist die Montage leicht und exakt“, hebt Funke-Fachberater Bernd Hölscher die Vorteile hervor.
Fremdwasserproblematik adé
Die Funke-Produkte haben in Schnedinghausen für Zufriedenheit auf der Baustelle gesorgt. Im Handumdrehen konnten verschiedene Rohrwerkstoffe versatzfrei und sicher miteinander verbunden werden. Erklärtes Ziel des EBA der Stadt Northeim ist es, langfristig mit den durchgeführten Maßnahmen die Abwassergebühren für die Kunden stabil zu halten bzw. eventuell sogar zu senken. Fest steht, dass die Fremdwasserproblematik im Bereich „Lütjes Feld“ nun der Vergangenheit angehört.
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Anfang 2021 wurde die Sanierungsmaßnahme in Schnedinghausen abgeschlossen. Damit ist der zweite von insgesamt drei Bauabschnitten, die bis 2022 geplant sind, fertiggestellt und die Sanierung der Ortskanalisation Schnedinghausen abgeschlossen.
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