Aktuelle Herausforderungen besser managen
Strategien, Management- und Organisationsansätze für eine Zukunftssicherung unserer Abwasserinfrastruktur zu diskutieren, dies stand im Mittelpunkt des 9. Kanalgipfels, der in diesem Jahr mit rund 150 Teilnehmern in Erfurt stattfand.
Regenwassermanagement auf Bahnhöfen macht Stationen fit für die Zukunft
Hauraton hat spezialisierte Lösungen, die bei der Neugestaltung von Bahnhöfen für ganzheitlichen Regenwassermanagement eingesetzt werden.
Lösungsansätze sieht Dr. Stein in der Automatisierung von Prozessen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, in der Effizienzsteigerung durch den Einsatz leistungsfähiger Asset Management-Ansätze sowie durch das Outsourcen von Prozessen und der damit möglichen Konzentration auf die wesentlichen Aufgaben.
Das Themenspektrum des diesjährigen Kanalgipfels umfasste die Aspekte Schwammstadt, Substanzerhaltungskonzepte, spartenübergreifendes Bauen, Investitionsbudgets und Gebühren, Performancemanagement, Projektträgerschaften, Recruiting und Mitarbeiterbindung.
Warnung vor Extremwetter
Die wissenschaftlichen Partner TU Braunschweig, CAU Kiel, TU Clausthal und die wirtschaftlichen Partner Eurawasser, Remondis Aqua Industrie, DSI Aerospace Technologie und Ameno arbeiten gemeinsam an einer ganzheitlichen Kombination von terrestrisch erhobenen Daten, Satellitenbildern und Geodaten. Durch die Verwendung von Modellierung auf multiplen Skalen unter Einsatz von künstlicher Intelligenz sollen die Ergebnisse aus den verschiedenen Datenquellen in Verbindung miteinander gebracht werden.
„Exdimum“ startete im Jahr 2022. Zwischenzeitliche Starkregenereignisse führten bereits zu vielversprechenden Zwischenergebnissen; die Projektdauer ist zunächst bis 2025 geplant.
Substanzerhaltungskonzept bestätigt
Der Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf war im Jahr 2011 einer der ersten großen Netzbetreiber, der unter Mithilfe der S&P Consult GmbH, heute Stein Infrastructure Management GmbH (SIM), auf der Basis eines Alterungsmodelles eine Sanierungsstrategie für das Entwässerungsnetz der Landeshauptstadt Düsseldorf erarbeitete. Nach Ablauf von 10 Jahren sollte der Erfolg dieser Sanierungsstrategie überprüft und, falls erforderlich, angepasst werden. Aus diesem Grunde wurde erneut unter Mithilfe der SIM ein Alterungsmodel erstellt.
Die Ergebnisse dieser Überprüfung stellte Christian Klump vom Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf vor. Danach hat sich der 2011 eingeschlagene Weg in Düsseldorf bestätigt. Die Substanz des Netzes habe sich signifikant verbessert. So bestehe beispielsweise aktuell kein erhöhter Sanierungsbedarf der Zustandsklassen 0+1. Auf Grund der positiven Netzsituation werde eine erneute Überprüfung der strategischen Sanierungsplanungen in Düsseldorf erst nach ca. 15 Jahren empfohlen, fasste Christian Klump zusammen.
Projektträgerschaft: Modell mit Zukunft
Wie diese Projektträgerschaft in der Praxis funktioniert, zeigten Christoph Statetzni von der Gelsenwasser AG und Beate Borchardt von Stein Ingenieure. Bei diesem Modell werden seitens des Projektträgers nicht nur die klassischen Planungsleistungen gemäß HOAI und die örtliche Bauüberwachung erbracht, sondern darüber hinaus sämtliche Bauherrenfunktionen wie Abstimmungen mit Dritten oder die Vergabe von Bauleistungen, ebenfalls vollständig an den Projektträger übergeben.
Die Stadtentwässerung Dortmund hat zur Abwicklung von zusätzlichen Investitionen von 20 Mio. € bereits 2019 eine Projektträgerschaft ins Leben gerufen. Aufgeteilt auf insgesamt 31 Einzelprojekte wickeln Gelsenwasser und Stein Ingenieure dieses Volumen gemeinsam vollständig ab.
Die „theoretische Idee“ habe sich in der Praxis bewährt, resümierte Beate Borchert die Erfahrungen mit der Projektträgerschaft in Dortmund. Kurze Fristen von Ausschreibung bis Baubeginn, vertraglich gesicherte technische Standards auf hohem Niveau und Chancen, mit Kreativität neue Ideen zu etablieren, seien Merkmale dieses Modells. Die erfolgreiche Entkoppelung der Belastungssituation der Stadtentwässerung mit den vom Projektträger erbrachten Leistungen als „Add-On“ zu den Personalkapazitäten der Stadtentwässerung hat dazu geführt, dass das Konzept als Projektträgerschaft II mit doppeltem Bauvolumen weitergeführt wird.
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Weitere Vorträge wie der von Marko Siekmann von der PFI Planungsgesellschaft zum Thema Schwammstadt, von Joachim Heider von der Stadtentwässerung Frankfurt über die substanzorientierte Kanalinstandhaltungsstrategie in Frankfurt, über die Neuberechnung der Wiederbeschaffungskosten am Beispiel der Stadt Hagen von Andreas Reichel vom Wirtschaftsbetrieb Hagen oder von Frank Schulze (Lehmann und Partner) und Daniel Schwab (Stadt Ettlingen) über die Zusammenführung des Straßenerhaltungskonzeptes und des Substanzerhaltungskonzeptes des Entwässerungssystems zu einer gemeinsamen Strategie rundeten das Programm der zwei Veranstaltungstage in Erfurt mit aktuellen und zukunftsorientierten Themen aus der Perspektive der Verantwortung Tragenden in den Entwässerungsbetrieben ab. Sie und die anderen Referenten machten den 9. Kanalgipfel in der Zentralheize Erfurt zu einer hochkarätigen Veranstaltung an einem besonderen Ort, die ihrem Anspruch, zu den besonderen Herausforderungen für die Erhaltung und den zukunftsfähigen Betrieb der Entwässerungsinfrastruktur organisatorische und strategische Lösungsansätze zu diskutieren, einmal mehr gerecht wurde. Interessierte können sich bereits den Termin für das nächste Jahr vormerken: Der 10. Kanalgipfel findet am 5./6. September im Estrel Congress Center in Berlin statt.
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