Der Umwelt zuliebe

MUC – Mud Under Control –. Getreu diesem Motto hat die NR Umwelttechnik GmbH ihre Verwertungsanlage für Abfälle aus Bau- und Bohrindustrie nach höchsten Anforderungen an Umweltschutz, Gewässerschutz, Verwertungsspektrum und Kundenzufriedenheit ausgelegt und damit die Entsorgungsproblematik der HDD-Branche zukunftweisend verändert.

Umwelt- und fachgerechte Verwertung von Bohrschlämmen
Bohrschlammbehandlungsanlage | Foto: NR Unternehmensgruppe

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Fachgerecht, umweltschonend und wirtschaftlich – das sind die Grundpfeiler eines funktionierenden Verwertungs- und Wiedergewinnungsprozess von Abfällen und daraus zurückgewonnenem Wasser und enthaltenen Recyclingbaustoffe. Doch auf Grund der fehlenden Kapazitäten und unzureichender technischer Aufbereitungsmöglichkeiten der wenigen vorhanden Entsorgungs- bzw. Verwertungsstandorte werden diese Grundpfeiler häufig nicht beachtet und wahrgenommen. Die Entsorgung von flüssigen Bohrschlämmen erfolgt dadurch häufig auf Kosten der Umwelt und entgegen gesetzlichen Vorgaben unter nicht korrekten Abfallschlüsselnummer in Kieswerke, auf Erddeponien und in Steinbrüchen.

Infolge der deutlich verschärften gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen an den Umgang mit Abfällen im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes hat sich die Entsorgung von flüssigen Bohrschlämmen in der Branche des Horizontalspülbohrens zu einem komplizierten und schwerwiegenden Problem entwickelt.

Die Lösung dieser Entsorgungsproblematik und die Verbesserung des Abfallhandlings von anfallenden flüssigen Bohrschlämmen war Grundvoraussetzung für das funktionierende Konzept der NR Umwelttechnik GmbH aus Schmölln in Thüringen. Als Teil der NR Unternehmensgruppe wurde unter dem Dach der NR Umwelttechnik GmbH seit 2019 ein Konzept entwickelt, welches diese Zielstellungen erfüllt und gleichzeitig auch eine wirtschaftliche und zukunftweisende Dienstleistung für die gesamte HDD-Branche darstellt.

Entladevorgang | Foto: NR Unternehmensgruppe
Entladevorgang | Foto: NR Unternehmensgruppe

„Wir wollen verwerten, die gebundenen Ressourcen in den Bohrspülungsabfällen, besonders das im Bentonit eingeschlossene Wasser zurückgewinnen und dem natürlichen Kreislauf zurückgeben. Nur so können wir sicherstellen, dass unseren zukünftigen Generationen auch weiterhin natürliche Ressourcen und sauberes Trinkwasser zur Verfügung stehen“, so der NR Umwelttechnik-Geschäftsführer Uwe Rüger. „Unser Konzept beschränkt sich nicht nur auf die Verwertung, im Gegenteil, der Prozess beginnt bereits auf der Baustelle!“

Der Verwertungsprozess

Der Verwertungsprozess beginnt dort, wo die Bohrschlämme entstehen – direkt auf der Baustelle. Durch firmeneigene Hochleistungssaugfahrzeuge werden gebrauchte, flüssige Bohrspülungen aufgenommen und zur Verwertungsanlage transportiert oder zur Zwischenlagerung auf der Baustelle in speziellen wasserdichten Spülungscontainern gelagert.

Auf dem Betriebsgelände der Verwertungsanlage angeliefert, beginnt ein diffiziler Verwertungsprozess. Rüger: „In den letzten Jahren haben wir viel Energie und Know-how in die Entwicklung und Verbesserung der Prozessabläufe gesteckt. Durch die Genehmigung der Verwertung unterschiedlicher Abfallarten und -belastungen unter der Erfüllung der besonderen behördlichen Auflagen waren die Herausforderungen für die erforderlichen technischen Lösungen enorm!“

Alle angelieferten Stoffe werden während des Entladungsprozesses mittels einer aufwendigen Röntgen- und Leitfähigkeitsuntersuchung überprüft, sortiert und nach den festgestellten Belastungsstufen getrennt gelagert. Im Anschluss werden die Feststoffbestandteile mit einer Korngröße größer 74 mm in mehreren Schritten gewaschen, abgesiebt und zur Wiederverwendung abgetrennt. „Dieser Prozessschritt ist Stand der Technik und wird bereits bei den meisten Bauvorhaben als ‚Spülungsrecycling‘ eingesetzt“, so Rüger.

Absiebung von Feststoffbestandteilen aus der Bohrspülung | Foto: NR Unternehmensgruppe
Absiebung von Feststoffbestandteilen aus der Bohrspülung | Foto: NR Unternehmensgruppe
Die von Feststoffen gereinigten Bohrspülungen werden dann in einem speziellen Spülungsturm in eine flüssige und eine eingedickte Phase getrennt. Durch diesen Prozessschritt kann auf den Einsatz umweltschädlicher chemischer Zusätze vollständig verzichtet werden. „Dieser Prozessabschnitt ist das Herzstück des Verfahrens. Der gesamte Verfahrensablauf ist von der zuverlässigen Funktion dieses Abschnittes und sämtlicher daran beteiligter Bauteile und Messgeräte abhängig“, erklärt Uwe Rüger. Durch den Verzicht auf chemische Zusätze ist die Umweltverträglichkeit des gesamten Verfahrens zuverlässig gewährleistet. Die Weiterverwendung der abgetrennten, abschlämmbaren Bestandteile und des klaren Wassers ist einzig und allein vom Inputmaterial der flüssigen Bohrspülungen abhängig. Die vorkommenden geogenen oder sonstigen Belastungen der flüssigen Bohrschlämme sind teilweise erheblich. „Die Konzentration auf die sensible Trennung und Behandlung der unterschiedlichen Belastungen vereinfacht die Korrespondenz mit den zuständigen, überwachenden Behörden enorm“, so Rüger. Im finalen Bearbeitungsschritt werden die abgetrennten Feststoffe nahezu vollständig entwässert und das im verbliebenen Ton und Schluff gebundene Wasser zurückgewonnen.

Wiedergewinnung von Rohstoffen

Im Ergebnis des Aufbereitungsprozesses werden die Bohrspülungen in ihre Grundbausteine aufgetrennt und diese in verschiedenen Qualitäten wiedergewonnen. Die mehrmals gewaschenen Feststoffe wie Kiese, Sande, Ton und Schluffe werden getrennt auf dem Betriebsgelände zwischengelagert und anschließend der Bauindustrie als Baustoff zur Verfügung gestellt bzw. für die Produktion von gebundenen Produkten verwendet.

Grob- und Feinabsiebung von Feststoffen | Foto: von Feststoffen NR Unternehmensgruppe
Grob- und Feinabsiebung von Feststoffen | Foto: von Feststoffen NR Unternehmensgruppe

Das zurückgewonnene und gereinigte Prozesswasser wird nach umfangreicher Analyse für den Waschprozess in einem Kieswerk vorbereitet, Horizontalbohrunternehmen wieder als Anmachwasser für die Herstellung von Bohrsuspensionen zur Verfügung gestellt und insgesamt sowie vollständig wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt.

Uwe Rüger: „Wir haben es mit unserem Konzept geschafft, alle zurückgewonnenen, wesentlichen Bestandteile einer zukünftigen Verwertung zuzuführen. Die Abfälle aus flüssigen Bohrspülungen, welche vor dem Verwertungsprozess als umweltschädigende Abfälle zu entsorgen waren, werden durch die fach- und umweltgerechte Verwertung in der Verwertungsanlage der NR Umwelttechnik GmbH gegen null reduziert.“

Umfangreiche Kontrollen

„Genehmigt wurde unserer Anlage für die Verwertung von Abfällen bis zu einem Belastungsgrad nach LAGA Z2, ausgelegt ist sie sogar für größere Belastungen“, so Uwe Rüger zu den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen. „Um diese Materialien verarbeiten zu dürfen, mussten wir den Behörden ein schlüssiges AwSV- und Sicherheitskonzept vorlegen und dieses umsetzen.“ Die gesamte Anlage wurde auf einer speziellen wasserdichten Betonplatte aufgebaut, welche mit besonderen Ablaufgefällen ausgestattet ist, um in einem Havariefall das Überlaufen von Schlämmen aus der Anlage zu verhindern. In einem Havariefall mit ggf. auslaufenden Flüssigkeiten können damit kontrolliert in ein besonders hergestelltes Havariestaubecken abgeleitet und dort aufgefangen werden. Eine Gefährdung der Umwelt ist damit auch im Havariefall ausgeschlossen.

Zusätzlich zu den baulichen Sicherheitsmaßnahmen werden umfangreiche stoffliche Ein- und Ausgangskontrollen durchgeführt. Mittels Leitfähigkeits- und Röntgenmessungen können die Anlieferungen einer Eingangskontrolle unterzogen werden. „Es ist eine Analysemethode, die wir sofort durchführen können und wir erhalten unmittelbar eine Aussage über die Qualität des Materials und zu geogenen Bestandteilen der angelieferten Bohrschlämme“, erklärt Uwe Rüger. Die Outputmaterialien werden regelmäßig umfangreichen Analysen unterzogen.

Zukünftiger Umgang mit Bohrschlämmen

Getrocknete Tonbestandteile zur Weiterverwertung | Foto: NR Unternehmensgruppe
Getrocknete Tonbestandteile zur Weiterverwertung | Foto: NR Unternehmensgruppe
„Egal, ob Glasfaserausbau, Stromnetzausbau, Erneuerungen von Gas- und Trinkwasserleitungen, Fernwärme- oder Abwasserleitungen – gebohrt wird immer!“, meint Uwe Rüger. Die Horizontalspülbohrtechnik zur unterirdischen Leitungsverlegung ist weiterhin auf dem Vormarsch, schont Ressourcen und die vorhandene Infrastruktur. Umso wichtiger ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit den anfallenden Abfällen und somit mit der erforderlichen Entsorgung bzw. Verwertung von flüssigen Bohrschlämmen. Geogene oder auch unnatürliche Belastungen werden im Bohrprozess gelöst und in den Bohrspülungen und -schlämmen aufgenommen. Dadurch ist es notwendig, dass in der Vorbereitung des jeweiligen Projektes ein umfangreiches Abfallgutachten erstellt wird und die Bohrspülungen nach dem Einsatz im Bohrprozess einer Analyse unterzogen werden.

Auf Grund nicht ausreichender Kontrollregularien und ungenauer Leistungsbeschreibungen werden diese Notwendigkeiten oft noch vernachlässigt und die anfallenden Abfälle ohne Kontrolle und Gutachten in die Umwelt „verklappt“. Die gebundenen Ressourcen und das lebensnotwendige Wasser sind damit verloren und die schädlichen Inhaltsstoffe können auf Grund der fehlenden Sicherheitsmaßnahme eine erhebliche Gefahr für die Schutzgüter darstellen. Wir schaden uns, unserer Umwelt und den nachfolgenden Generationen damit selbst.

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Zukünftig muss der Umgang mit den ständig zunehmenden Abfällen aus der Bohrindustrie deutlich regulierter und umweltgerechter gehändelt werden. Die Auftraggeber der Bauvorhaben, die planenden und ausschreibenden Stellen, die ausführenden Unternehmen und auch die Zertifizierungsverbände der Bauindustrie sind aufgerufen, die bestehenden gesetzlichen Festlegungen nachhaltig umzusetzen sowie die Ausführungsbestimmungen und Normen zu konkretisieren und die Einhaltung dieser zu kontrollieren. Der Umwelt zuliebe.


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