Digitale Instrumente im Check

Unter dem Titel „Digitales Informationsmanagement wasserwirtschaftlicher Infrastrukturen“ hatte das Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft gGmbH kürzlich zu einer Diskussion rund um das Thema BIM in der Wasserwirtschaft eingeladen.

BIM in der Wasserwirtschaft: Digitales Informationsmanagement im Check
Ein Thementag widmete sich kürzlich dem digitalen Informationsmanagement wasserwirtschaftlicher Infrastrukturen. | Foto: pixabay / KDW

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„Der DINO12 fährt uns neue Aufträge ein“

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Mit dem Kauf des Saugbaggers DINO12 von der MTS hat die Gaudier Erd- und Rückbau GmbH aus Kandel hat eine richtungsweisende Entscheidung getroffen.


Steffen Scharun, DB Netz AG, gab einen Überblick über den Transformationsprozess hin zum BIM. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der DB Netz AG war die klare Zieldefinition von Anfang an und das konsequente Nutzen und Kommunizieren von Mehrwerten. Zielsetzung der Bahn war, den großen Herausforderungen an Kapazität und Pünktlichkeit, an die Verminderung von Kosten- und Terminüberschreitungen und an die öffentliche Akzeptanz für den Bau neuer Infrastrukturen gerecht zu werden.

Prof. Dr. Henriette Strotmann berichtete über das interdisziplinär ausgerichtete Lehrangebot und Forschungsprojekte der FH Münster zum Thema BIM. Der interdisziplinäre Ansatz erfordert die Zusammenarbeit von sehr unterschiedlich sozialisierten Fachbereichen, von kreativen Architekten bis hin zu technisch ausgerichteten Modellierern. Das Resümee: Es geht, es macht Spaß und es bringt gute Ergebnisse. Das BIM-Labor der FH Münster und drei Mastermodule bieten gute Möglichkeiten, Studierende an das Thema heranzuführen.

Klare Kommunikation, gemeinsame BIM-Sache

In der Podiumsdiskussion, an der neben Steffen Scharun und Prof. Strotmann noch Henning Werker, StEB Köln, und Prof. Dr. Bert Bosseler, IKT, teilgenommen haben, waren sich alle einig, dass es egal ist, an welcher Stelle man mit BIM anfängt. Viel wichtiger sei, dass die Mitarbeiter von Anfang mitgenommen und die Vorteile klar kommuniziert werden. Ein Antrieb für die Einführung von BIM kann der Wunsch bzw. die Notwendigkeit sein, Bestandsdaten „auf Vordermann“ zu bringen und für die Instandhaltung gut verfügbar zu haben. Ein Beschleuniger für die umfassendere Einführung von BIM könne sein, dass Infrastrukturprojekte, die mit Landes- oder Bundesfördermitteln bezuschusst sind, an die Nutzung von BIM gekoppelt werden. Dabei sind dann allerdings die Strukturen der bauausführenden Firmen zu berücksichtigen. BIM sollte nicht die kleineren Unternehmen von Bauvorhaben ausschließen.

Schwerpunkt der Nutzung von BIM in der Wasserwirtschaft sind Hochbauten oder im Bereich der unterirdischen Infrastrukturen die Pumpwerke. Für die Kanalisation wird BIM bisher eher wenig genutzt, da es zum einen über die Kanalkataster schon adäquate Datenhaltungen gibt und zum anderen der wesentliche Mehrwert, der sich aus der gemeinsamen Visualisierung aller unterirdischen Infrastrukturen ergibt, nur dann entsteht, wenn auch alle mitmachen. Der Weg bis dahin muss noch gegangen werden. „Spannend wäre ein gemeinsames BIM für den unterirdischen Raum für Straße, Boden und alle Kanal- und Leitungsnetze. Konflikte bei Bau, Betrieb und Instandhaltung ließen sich dann auch langfristig reduzieren“, meint Prof. Bosseler. „Die wesentliche Aufgabe ist allerdings eher nicht-technischer Natur: Wer betreibt dieses Stadt-BIM und trägt die Verantwortung? Asien scheint hier deutlich weiter als wir hier in Europa“, so Bosseler.

Digitaler Zwilling: Unterschiedliche Erwartungshaltungen

Ein Wort, das oft im Zusammenhang mit BIM fällt, ist der Digitale Zwilling. Hierzu wurde festgestellt, dass mit dem Begriff viele unterschiedliche Erwartungshaltungen, oft auch zu hohe Erwartungshaltungen, verbunden sind. Ein digitaler Zwilling bringt nur dann etwas, wenn der Informationsgrad entsprechend hoch ist. Dann ist er Informationsträger, aus dem die für verschiedene Fragestellungen benötigten Daten wieder herausgefiltert werden können.

Die Wasserwirtschaft kann vieles für sich herunterbrechen. Das Wichtigste ist aber: Anfangen und Best-Practice und Erfahrungen in der Community zu teilen, damit nicht jeder das „BIM für sich neu erfindet“.

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Insgesamt hat die Veranstaltung gezeigt, dass BIM ein spannendes und wichtiges Instrument ist und es sich lohnt, einen strategischen Blick über die einzelne Branche hinweg zu werfen und den engen Austausch zwischen Hochschulen und Anwendern zu suchen. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung und die Möglichkeit zur Fortsetzung der Diskussion besteht. Dazu ist eine Registrierung bei der community.kdw-nrw.de erforderlich. Link zur Veranstaltung: http://community.kdw-nrw.de/content/perma?id=496.

Quelle: KDW


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