So funktioniert die Gütegemeinschaft Kanalbau

Der RAL ist eine unabhängige und gemeinnützige Organisation, die Gütezeichen für qualitativ hochwertige Dienstleistungen und Produkte vergibt. Als Dachorganisation der Gütegemeinschaft Kanalbau dient sie auch in dieser Branche zur Orientierung in Sachen Qualität. Doch wie funktioniert der RAL genau?

RAL und Gütegemeinschaft Kanalbau: Was steckt dahinter?
Mit dem Gütezeichen Kanalbau dokumentieren ausführende Unternehmen ihre fachtechnische Qualifikation (Fachkunde, technische Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit auf technische Vertragserfüllung). | Foto: Güteschutz Kanalbau
Auftraggeber prüfen vor Vergabe konsequent die Eignung der Bieter und Dienstleister besonders in Hinblick auf die Fachkunde. Seitens der Auftragnehmer ist dieser Nachweis eindeutig durch die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB Teil A) gefordert. Hier heißt es, dass Bauleistungen an „fachkundige, leistungsfähige und zuverlässige Unternehmen zu vergeben“ sind und die „Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit“ zu prüfen ist. Bei dieser Aufgabe kann der Auftraggeber auf das System der RAL-Gütesicherung Kanalbau zurückgreifen. Das System ist bewährt, berücksichtigt bestehende vergaberechtlichen Regelungen und minimiert darüber hinaus den Aufwand für alle Beteiligten.

Dachorganisation RAL

Die Dachorganisation aller RAL-Gütegemeinschaften – so auch die der Gütegemeinschaft Kanalbau – ist der RAL in Bonn. Das Institut wurde im Jahr 1925 in Berlin gegründet und heißt heute ausführlich „Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V.“. Das Institut hat es sich zur Aufgabe gemacht, branchenübergreifend Qualitätsstandards zu formulieren und diese Anforderungen zu kontrollieren. Diese Arbeit soll vor allem dem Verbraucher bei der Angebotsvielfalt als Orientierung dienen.

Hinweis auf hohe Güte

Die RAL Gütesicherung gibt Verbrauchern und der Wirtschaft – insbesondere öffentlichen und privaten Auftraggebern – Sicherheit in Bezug auf vertrauenswürdige Produkte oder Leistungen von gleichbleibend hoher Güte. Voraussetzungen für ein anerkanntes Kennzeichnungssystem sind Zuverlässigkeit und Neutralität. Diese Neutralität wird durch die Mitwirkung sachkundiger Einrichtungen wie Verbände, Prüfinstitutionen und Ministerien sowie durch eine wettbewerbs-, kartell- und vereinsrechtliche Prüfung des Satzungswerkes sichergestellt. Dabei wird die Einhaltung der Güte- und Prüfbestimmungen bereits seit den Anfängen des Systems durch kontinuierliche Eigenüberwachung der Unternehmen selbst sowie Prüfungen durch externe Prüfinstitutionen gesichert.

In Gütegemeinschaften organisiert

RAL-Gütezeichen sind in vielen Bereichen der Wirtschaft vertreten. Zurzeit gibt es rund 115 RAL-Gütegemeinschaften, welche circa 150 RAL-Gütezeichen vergeben. Über 9.000 Unternehmen aus dem In- und Ausland verwenden eine RAL-Kennzeichnung – üblicherweise ein integriertes RAL-Logo, verbunden mit dem Schriftzug „Gütezeichen“. Unternehmen, die ein bestimmtes RAL-Gütezeichen nutzen, gehören einer Gütegemeinschaft an. Die Gütegemeinschaft ist für die Verleihung des Gütezeichens verantwortlich und sorgt für die Überwachung der Gütezeichenbenutzer, für den Schutz und die Verteidigung des ihnen verliehenen Gütezeichens und für die regelmäßige Aktualisierung der Güte- und Prüfbestimmungen. Die Gütezeichenbenutzer verpflichten sich freiwillig zur Erfüllung der RAL-Gütesicherung und unterwerfen sich der Güteüberwachung.

Die Arbeit der Prüfingenieure auf den Baustellen zur Sicherung der Bauqualität und Arbeitssicherheit wird von den kommunalen Auftraggebern und Netzbetreibern sehr positiv bewertet. | Foto: Güteschutz Kanalbau
Die Arbeit der Prüfingenieure auf den Baustellen zur Sicherung der Bauqualität und Arbeitssicherheit wird von den kommunalen Auftraggebern und Netzbetreibern sehr positiv bewertet. | Foto: Güteschutz Kanalbau

Mitgliederstärkste Gütegemeinschaft: Kanalau

Mit circa 4.200 Mitgliedern ist die Gütegemeinschaft Kanalbau mit weitem Abstand die mitgliederstärkste Vereinigung. In der Gütegemeinschaft Kanalbau stimmen Auftraggeber und Auftragnehmer das Anforderungsprofil für die fachliche Eignung der ausführenden Unternehmen regelmäßig gemeinsam ab. Die in Form der Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 961 definierten Anforderungen richten das Augenmerk u. a. auf die Erfahrung und Zuverlässigkeit des Unternehmens, die Qualifikation des Personals, die Beherrschung von Technik und Geräten, den Einsatz von Nachunternehmern und die Eigenüberwachung. Die Anforderungen werden in Abhängigkeit der eingesetzten Verfahrenstechnik in unterschiedliche Beurteilungsgruppen unterteilt (z.B. „Gruppen AK3, AK2 oder AK1“ für Kanalbau in offener Bauweise, „Gruppen S“ für grabenlose Sanierung). Auftraggeber fordern die so definierte Eignung über die Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961. Auftragnehmer weisen die Erfüllung der Anforderungen über das Gütezeichen Kanalbau bzw. einen entsprechenden Prüfbericht nach.

Unternehmen, die das Gütezeichen Kanalbau führen, werden sowohl am Firmenstandort als auch auf den Baustellen von einem Prüfingenieur mit entsprechender einschlägiger beruflicher Erfahrung regelmäßig geprüft. Werden hierbei Mängel festgestellt, kann auf Grundlage des Prüfberichtes und der Stellungnahme des Gütezeicheninhabers ein hierfür gewähltes und neutral zusammengesetztes Gremium (Güteausschuss) Ahndungen bis hin zum Entzug des Gütezeichens veranlassen.

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Transparent und vergaberechtssicher

Eine konsequente Anwendung der RAL-Gütesicherung stellt sicher, dass die künftigen Vertragspartner den mit der Maßnahme verbundenen technischen Anforderungen gerecht werden. Fachkundige Unternehmen führen in Verbindung mit einer ebenso fachkundigen und vom Umfang angemessenen Bauüberwachung zum Werkerfolg.

Quelle: Güteschutz Kanalbau


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