5 Bandtrockner für über 120.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr
Die Huber SE liefert insgesamt fünf Bandtrockner BT an das belgische Unternehmen Aquafin für die zwei Standorte Roeselare und Beringen. Die Anlagen zur Trocknung und thermischen Verwertung von Klärschlamm werden eine Mindestkapazität von 32.500 t Trockensubstanz bzw. 120.446 t Originalsubstanz bei einem Trockenrückstand-Gehalt (TR) von 27 % pro Jahr behandeln. Der Lieferumfang umfasst neben den Bandtrocknern die gesamte Nassschlammlogistik, Kühlwasserversorgung, Abluftreinigung für die Trockner- und die Bunkerabluft sowie die Behandlung und Lagerung des Trockenschlamms.
Aquafin – neue Schlammkette
Ab 2026 wird Aquafin im Rahmen seiner Klima- und Energieziele zunächst bis zu einem Drittel des entwässerten Schlamms mit Hilfe der Huber-Bandtrocknertechnologie trocknen. Dies geschieht mit Restwärme, die andernfalls verloren gehen würde. Dazu werden in Roeselare und Beringen zwei weitgehend analoge Trocknungsanlagen errichtet. Der über LKW angelieferte Klärschlamm von rund 40 verschiedenen Kläranlagen wird mit einer Krananlage vom Bunker über einen nachgelagerten Schubboden und Dickschlammpumpen direkt in die Bandtrockner gegeben. In der Anlage in Beringen werden mit einer Vorlauftemperatur von 110 °C insgesamt 84.446 t/a entwässerter Klärschlamm von 27 % auf 90 % TR getrocknet. Dabei kommen drei Bandtrockner BT 28 zum Einsatz.
In der Anlage Roeselare werden zwei Bandtrockner BT 22 genutzt, um mit einer Vorlauftemperatur von 90 °C 36.000 t/a entwässerten Klärschlamms von 27 % auf 90 % TR zu trocknen. Die Abluftbehandlung von Bunker- und Trocknerabluft erfolgt getrennt, wobei die Trocknerabluft eine 4-stufige Reinigung – mit Wäschern, Biofiltern und nachgeschalteten Aktivkohlefiltern – unterläuft. Nach der Trocknung wird der Klärschlamm über Schneckenförderer und ein Becherförderwerk in eine Pelletpresse gegeben. Die abgekühlten Pellets werden anschließend in Trockengutsilos gelagert, bevor der Transport nach Gent erfolgt.
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Errichtung einer Monoverbrennungsanlage in Gent
Auf dem Gelände des Stahlunternehmens ArcelorMittal im Hafen von Gent wird Aquafin bis 2026 eine Monoverbrennungsanlage bauen, in welcher der in Beringen und Roeselare getrocknete Klärschlamm verwertet wird. Dabei wird ArcelorMittal 100 % des von der Schlammbehandlungsanlage erzeugten Dampfes abnehmen. Für das Stahlunternehmen ist dies eine zusätzliche Energiequelle für sein internes Dampfnetz, wodurch der Einsatz fossiler Brennstoffe weiter reduziert werden kann. Die direkte Abnahme der gesamten Dampfproduktion in Verbindung mit dem Schwerpunkt auf der Rohstoffrückgewinnung (Phosphor) gibt dem Gesamtprojekt einen erheblichen ökologischen Mehrwert. Diese neue Anlage wird von dem BESIX-Indaver-Konsortium geplant, gebaut, finanziert und bis 2046 gewartet.
Musterbeispiel für nachhaltiges Ressourcenmanagement
Mit seiner Bandtrocknungstechnologie liefert Huber einen wesentlichen Beitrag zum Ziel von Aquafin, bis 2030 keine fossilen Brennstoffe mehr zu verwenden und sich langfristig zu einem klimaneutralen Unternehmen zu entwickeln. Zudem wird Abwärme am Entstehungsort direkt genutzt und der getrocknete Klärschlamm als Energieträger zur Verwertungsstelle gebracht. Das Großprojekt Aquafin stellt somit ein übertragbares Beispiel für nachhaltiges Ressourcenmanagement dar.
Quelle: Huber SE
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