5 Bandtrockner für über 120.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr

Die Huber SE liefert insgesamt fünf Bandtrockner BT an das belgische Unternehmen Aquafin für die zwei Standorte Roeselare und Beringen. Die Anlagen zur Trocknung und thermischen Verwertung von Klärschlamm werden eine Mindestkapazität von 32.500 t Trockensubstanz bzw. 120.446 t Originalsubstanz bei einem Trockenrückstand-Gehalt (TR) von 27 % pro Jahr behandeln. Der Lieferumfang umfasst neben den Bandtrocknern die gesamte Nassschlammlogistik, Kühlwasserversorgung, Abluftreinigung für die Trockner- und die Bunkerabluft sowie die Behandlung und Lagerung des Trockenschlamms.

5 Bandtrockner für über 120.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr
Zwei Bandtrockner BT 22 von Huber in Roeselare | Foto: Huber SE
Aquafin ist ein belgisches Unternehmen, das 1990 von der flämischen Regierung gegründet wurde und für die überkommunale Infrastruktur und Behandlung häuslicher Abwässer verantwortlich ist. Jährlich fallen dabei ca. 350.000 Tonnen entwässerter Schlamm mit durchschnittlich 27 % Trockenrückstand an. Die Entsorgung dieses Schlamms ist aktuell über drei Entsorgungswege organisiert: Ein Drittel des Schlamms wird mit Restwärme und fossilen Brennstoffen getrocknet und anschließend extern in der Zementindustrie verwertet (Mitverbrennung). Ein Drittel wird entwässert und unter autothermen Bedingungen in der Klärschlammverarbeitungsanlage in Brügge verwertet. Das restliche Drittel wird ebenfalls entwässert und zusammen mit Industrieabfällen von einem externen Unternehmen thermisch verwertet.

Aquafin – neue Schlammkette

Ab 2026 wird Aquafin im Rahmen seiner Klima- und Energieziele zunächst bis zu einem Drittel des entwässerten Schlamms mit Hilfe der Huber-Bandtrocknertechnologie trocknen. Dies geschieht mit Restwärme, die andernfalls verloren gehen würde. Dazu werden in Roeselare und Beringen zwei weitgehend analoge Trocknungsanlagen errichtet. Der über LKW angelieferte Klärschlamm von rund 40 verschiedenen Kläranlagen wird mit einer Krananlage vom Bunker über einen nachgelagerten Schubboden und Dickschlammpumpen direkt in die Bandtrockner gegeben. In der Anlage in Beringen werden mit einer Vorlauftemperatur von 110 °C insgesamt 84.446 t/a entwässerter Klärschlamm von 27 % auf 90 % TR getrocknet. Dabei kommen drei Bandtrockner BT 28 zum Einsatz.

Das Projekt-Team um Harald Plank (2.v.l.), Dr.-Ing. Anja Gerstenberger (3.v.l.), Matthias Lehner (3.v.r.) und Daniel Schröder (rechts), zusammen mit Georg Huber (links, Vorstandsvorsitzender und Gesellschafter Huber SE) und Rainer Köhler (2.v.r., Vorstand Vertrieb Huber SE) | Foto: Huber SE
Das Projekt-Team um Harald Plank (2.v.l.), Dr.-Ing. Anja Gerstenberger (3.v.l.), Matthias Lehner (3.v.r.) und Daniel Schröder (rechts), zusammen mit Georg Huber (links, Vorstandsvorsitzender und Gesellschafter Huber SE) und Rainer Köhler (2.v.r., Vorstand Vertrieb Huber SE) | Foto: Huber SE

In der Anlage Roeselare werden zwei Bandtrockner BT 22 genutzt, um mit einer Vorlauftemperatur von 90 °C 36.000 t/a entwässerten Klärschlamms von 27 % auf 90 % TR zu trocknen. Die Abluftbehandlung von Bunker- und Trocknerabluft erfolgt getrennt, wobei die Trocknerabluft eine 4-stufige Reinigung – mit Wäschern, Biofiltern und nachgeschalteten Aktivkohlefiltern – unterläuft. Nach der Trocknung wird der Klärschlamm über Schneckenförderer und ein Becherförderwerk in eine Pelletpresse gegeben. Die abgekühlten Pellets werden anschließend in Trockengutsilos gelagert, bevor der Transport nach Gent erfolgt.

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Errichtung einer Monoverbrennungsanlage in Gent

Auf dem Gelände des Stahlunternehmens ArcelorMittal im Hafen von Gent wird Aquafin bis 2026 eine Monoverbrennungsanlage bauen, in welcher der in Beringen und Roeselare getrocknete Klärschlamm verwertet wird. Dabei wird ArcelorMittal 100 % des von der Schlammbehandlungsanlage erzeugten Dampfes abnehmen. Für das Stahlunternehmen ist dies eine zusätzliche Energiequelle für sein internes Dampfnetz, wodurch der Einsatz fossiler Brennstoffe weiter reduziert werden kann. Die direkte Abnahme der gesamten Dampfproduktion in Verbindung mit dem Schwerpunkt auf der Rohstoffrückgewinnung (Phosphor) gibt dem Gesamtprojekt einen erheblichen ökologischen Mehrwert. Diese neue Anlage wird von dem BESIX-Indaver-Konsortium geplant, gebaut, finanziert und bis 2046 gewartet.

Drei Bandtrockner BT 28 von Huber in Beringen | Foto: Huber SE
Drei Bandtrockner BT 28 von Huber in Beringen | Foto: Huber SE

Musterbeispiel für nachhaltiges Ressourcenmanagement

Mit seiner Bandtrocknungstechnologie liefert Huber einen wesentlichen Beitrag zum Ziel von Aquafin, bis 2030 keine fossilen Brennstoffe mehr zu verwenden und sich langfristig zu einem klimaneutralen Unternehmen zu entwickeln. Zudem wird Abwärme am Entstehungsort direkt genutzt und der getrocknete Klärschlamm als Energieträger zur Verwertungsstelle gebracht. Das Großprojekt Aquafin stellt somit ein übertragbares Beispiel für nachhaltiges Ressourcenmanagement dar.

Quelle: Huber SE


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