Aufträge sinken vor allem im Wohungsbau

Im Bauhauptgewerbe ist der Auftragseingang im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat real um 7,5 Prozent gesunken. Grund ist ein kräftiger Orderrückgang im Wohnungsbau. Das Plus im Wirtschafts- und im öffentlichen Bau konnte diesen Einbruch nicht auffangen. Mit Blick auf die nächsten Monate macht sich im Baugewerbe Pessimismus breit.

Baukonjunktur: Sinkende Aufträge vor allem im Wohungsbau
Die Auftragslage im Bauhauptgewerbe ist rückläufig, vor allerm im Wohnungsbau sinken die Zahlen. Auch der Umsatz sinkt real. Die Geschäftsaussichten am Bau verdüstern sich. | Foto: B_I/bb
Im Bauhauptgewerbe ist der Auftragseingang im Mai im Vergleich zum Mai 2021 preisbereinigt um 3,5 Prozent, kalenderbereinigt um 7,5 Prozent gesunken, meldet das Statistische Bundesamt. Im April waren die Auftragseingänge im Vergleich zum April 2021 um real 11,7 Prozent eingebrochen. Allein im Wohnungsbau ging der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,5 Prozent zurück. Für die ersten fünf Monate dieses Jahres ergibt sich insgesamt ein Orderminus von real 0,8 Prozent, im Wohnungsbau von 5,1 Prozent. „Angesichts des hohen Bedarfs an Wohnungen ist dies eine schlechte Nachricht. Insbesondere, da wir davon ausgehen, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird“, sagte dazu Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Neben den hohen Baukosten würden auch die weiter steigenden Kosten für Energie und Lebenshaltung sowie steigende Bauzinsen das Budget der privaten Haushalte belasten.

Wirtschaftsbau noch im Plus

Die Verunsicherung der Investoren hat aber offenbar noch nicht auf die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes und der Dienstleistungsbranche übergegriffen. Im Wirtschaftsbau gab es im Mai noch ein Auftragsplus. Allerdings ist der aktuelle ifo Geschäftsklimaindex für das verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungsbranche von Pessimismus geprägt. In den kommenden Monaten erwarten die Unternehmen erheblich schlechtere Geschäfte.

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Auch der der öffentliche Bau konnte im Mai zulegen. „Wir hoffen, dass sich die öffentlichen Auftraggeber ihrer Verantwortung hinsichtlich einer funktionierenden Infrastruktur nicht nur kurz-, sondern auch langfristig bewusst sind“, sagte Müller. Deutschland könne es sich angesichts maroder Brücken, Straßen und Schulen nicht leisten, beim Infrastrukturausbau „zwei Gänge zurückzuschalten“.

Umsatz rutscht ins Minus

Auch der Umsatz im Bauhauptgewerbe ist mittlerweile rückläufig: Real ist der Umsatz im Mai 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 Prozent gesunken. Wegen der stark gestiegenen Baupreise erhöhte sich der Umsatz nominal um 15,1 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Von Januar bis Mai sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum real um 0,4 Prozent, nominal war das ein Anstieg um 14,4 Prozent. „Hier machen sich die Lieferengpässe bemerkbar. Wenn kein Material da ist, kann auch nicht gebaut werden“, so Müller. „Damit liegen wir jetzt in der Spanne unserer Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2022 von minus zwei bis null Prozent.“

ifo Geschäftsklima: Nach einer kurzen Erholung im Juni hat sich das Geschäftsklima (rot) im Bauhauptgewerbe jetzt wieder verschlechtert. Die Beurteilung der aktuellen Lage (grau) und die Erwartungen (blau) sind geprägt von Pessimismus. | Foto: ifo Institut
ifo Geschäftsklima: Nach einer kurzen Erholung im Juni hat sich das Geschäftsklima (rot) im Bauhauptgewerbe jetzt wieder verschlechtert. Die Beurteilung der aktuellen Lage (grau) und die Erwartungen (blau) sind geprägt von Pessimismus. | Foto: ifo Institut

Aussichten verdüstern sich

Dementsprechend verschlechtert sich laut ifo auch die Stimmung im Baugewerbe: Die Bauunternehmen beurteilen ihre Geschäftslage und ihre Geschäftsaussichten aktuell deutlich schlechter als im Vormonat. „Aktuell haben die Unternehmen noch viel zu tun“, sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe. „Wie lange dieser Trend anhält, kann aber keiner sagen.“ Ein weiteres Einbrechen der Zahlen vor allem im Wohnungsbau müsse verhindert werden. Pakleppa: „Die angekündigten Fördervorgaben für 2023 müssen einfach und verlässlich gestaltet sein. Sonst ist ein noch größerer Rückgang bei den Neubau- und Sanierungsprojekten nicht mehr aufzuhalten.“

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