Immer mehr Bauwillige warten mit dem Bauen

Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Deutschland ist stärker zurückgegangen als erwartet. Zugleich warten immer Bauwillige mit dem Baustart ihrer genehmigten Wohnungen. Um die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau zu verbessern, will Bundesbauministerin Klara Geywitz jetzt unter anderem die Vereinheitlichung der einzelnen Landesbauverordnungen vorantreiben.

Wohnungsbau: Immer mehr Bauwillige warten mit dem Bauen
Der Wohnungsbau ist 2021 unter die 300.000-Marke gefallen. Das Bundesbauministerium arbeitet jetzt an einer Vereinheitlichung der unterschiedlichen Bauverordnungen der Länder. | Foto: B_I/B.Wegner

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Fast 13.000 Wohnungen weniger als 2020 sind im letzten Jahr fertiggestellt worden. Das ist ein Rückgang von 4,2 Prozent. „Mit rund 293.400 fertig gestellten neuen Wohnungen sind wir im vergangenen Jahr deutlich hinter der Erwartung und der Prognose geblieben“, sagte Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Felix Pakleppa zu den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis). „Wir müssen leider davon ausgehen, dass es in diesem Jahr auch nicht mehr werden.“ Allein für den März meldete Destatis in der letzten Woche ein Minus bei den Baugenehmigungen von -8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Der ZDB führt das Minus bei den Fertigstellungen auf die Folgen der Coronapandemie zurück. Lieferprobleme, gestörte Lieferketten auf der einen Seite, Zurückhaltung der privaten Bauherren angesichts ungewisser Zukunftsaussichten und unklarer Förderbedingungen auf der anderen. Das macht sich besonders am Rückgang bei Einfamilienhäusern von 10,6 Prozent bemerkbar. Auch die Zahl neuer Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ging um 3,6 Prozent zurück.

Immer mehr genehmigte Wohnungen in der Warteschleife

Derweil wird der sogenannte Bauüberhang immer größer. Die Zahl der Wohnungen, die zwar schon genehmigt, aber noch nicht gebaut sind, ist auf fast 847.000 angestiegen. „Angebotsseitige Störungen“ würden Unternehmen und Bauherren daran hindern, ihre Vorhaben zeitnah zu realisieren, so Pakleppa. Gemeint sind die Probleme mit Lieferengpässen und Materialknappheit, aber auch die Preissteigerungen und die hohe Auslastung im Baugewerbe. So ist das Ziel der Bundesregierung, 400.000 Wohnungen pro Jahr fertigzustellen, in weitere Ferne gerückt.

Landesbauverordnungen sollen vereinheitlicht werden

Auf diese extrem schwierigen Bedingungen habe der deutsche Staat kaum Einfluss, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz zu den Zahlen. Der Bauüberhang zeige aber auch, dass in den nächsten Jahren ausreichend Wohnraum in Deutschland gebaut werden könne, wenn sich die Bedingungen verbesserten. „Bauherren erwarten aber zurecht, dass wir jetzt das tun, was in unserem Wirkungsbereich liegt, um die Bedingung hier zu verbessern“, so Geywitz. Im Bündnis bezahlbarer Wohnraum werde aktuell daran gearbeitet, Genehmigungs- und Planungsprozesse zu digitalisieren, die Bedingungen für seriellen Bau zu erleichtern und die 16 verschiedenen Landesbauverordnungen zu harmonisieren. Letzteres überprüfe ihr Ministerium zurzeit mit den Ländern.

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Baugewerbe mahnt auskömmliche KfW-Förderung an

Die Bauwirtschaft mahnte vor allem eine verlässliche Förderkulisse an. „Um mehr Stabilität im Wohnungsmarkt zu bekommen, brauchen wir solide und dauerhafte Rahmenbedingungen und kein Förderchaos“, so ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa. „Und wir brauchen vor allem eine auskömmliche Förderung der von der Bundesregierung intendierten neuen energetischen Standards.“ Ansonsten werde der Wohnungsbau auch in diesem Jahr unter die 300.000-Marke fallen.

Denn die Rahmenbedingungen haben sich in diesem Jahr durch den Krieg in der Ukraine weiter verschlechtert. Steigende Preise für Baustoffe und Energie sowie wachsende Zinsen verschärfen die Situation. „Wer Entlastung auf dem Mietwohnungsmarkt schaffen möchte, muss neue Wohnungen bauen“, warnte Tim Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB). Dazu sei vor allem ein „Planungs- und Genehmigungsbooster“ nötig. In einem 10-Punkte-Plan hatte der Bauindustrieverband schon vor einem Monat Maßnahmen für mehr Wohnungsbau vorgelegt.


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