Vonovia-Schock: Baukosten torpedieren Wohnungs-Neubau

Deutschlands größtes Wohnungsbauunternehmen stoppt den Neubau, weil die Baukosten zu hoch sind. Die Baupreise haben 2022 den größten Preissprung seit den 50er Jahren gemacht. Dem Baugewerbe treibt diese Entwicklung Sorgenfalten auf die Stirn. Lassen sich die hohen Bau-Kapazitäten noch halten?

Vonovia-Schock: Baupreise torpedieren Wohnungs-Neubau
Wohnungsbau gestoppt: Wegen der hohen Baupreise legt die Vonovia alle Neubaupläne für 2023 auf Eis. | Foto: Vonovia/Sandra Weller

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Mit einem Anstieg von plus 16,4 Prozent im Jahresdurchschnitt haben die Preise für den Neubau von Wohngebäuden im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr die höchste Veränderung erfahren, seit dieser Wert in Deutschland überhaupt erfasst wird, nämlich seit 1958. Im November lag der Baupreisindex für Wohngebäude 16,9 Prozent höher. Der Grund sind die immens gestiegenen Preise für Baumaterial, die die Bauunternehmen an ihre Kunden weitergegeben haben. Besonders starke Preisanstiege gab es für energieintensive Baumaterialien wie Stahl. So waren Betonstahlmatten über 38 Prozent teurer als 2021, Stabstahl und Blankstahl lagen im Schnitt rund 40 Prozent über dem Preis vom Vorjahr. Unter dem heftigen Preisanstieg leidet vor allem der Wohnungsbau. „Diese Entwicklungen sind besorgniserregend,“ sagte dazu Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). „Denn während sowohl im Wohnungsbau, als auch in der Infrastruktur oder bei der Energiewende wahre Mammutaufgaben anstehen, schrumpft das Bauvolumen in Deutschland aller Voraussicht nach in diesem Jahr.“

Baupreise schrecken immer mehr Investoren ab

Wegen der hohen Baupreise halten sich immer mehr Wohnungsbauunternehmen bei Investitionen in Neubauten zurück, der Wohnungsmarkt ist regelrecht eingebrochen. Jetzt hat auch Deutschlands größtes Wohnungsbauunternehmen alle Neubauprojekte für 2023 wegen steigender Zinsen und Baukosten gestoppt. Um die Ausgaben zu decken, müssten pro Quadratmeter mittlerweile 20 Euro Mietpreis genommen werden, begründete die Vonovia diesen Schritt. Dass die Vonovia ihren Neubau komplett einfrieren will, hat der Branche einen Schock versetzt. „Das ist ein Tiefschlag für den Markt, der dringend Wohnungen braucht, und für die Menschen, die dringend eine Wohnung suchen. Mit über 700.000 fehlenden Wohnungen herrscht die größte Wohnungsnot seit über zwanzig Jahren“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Harald Schaum. „Schlimm genug ist, dass Vonovia nicht mehr baut. Noch fataler ist aber die Signalwirkung, die Vonovia in die gesamte Wohnungswirtschaft damit sendet.“

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Stimmung in der Baubranche angespannt

Der Druck auf die Baubranche wächst. „Schon jetzt sind im Wohnungsbau aufgrund der ausbleibenden Auftragseingänge Unterauslastungen absehbar“, so ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa. „Es muss jetzt alles dafür getan werden, die Auftragsrückgänge zu stoppen. Andernfalls wird die Branche früher oder später Kapazitäten abbauen müssen.“ Wie angespannt die Lage der gesamten Baubranche ist, zeigt eine aktuelle Umfrage des Verband Beratender Ingenieure VBI. Danach leiden auch die Ingenieurbetriebe unter gekündigten oder zurückgestellten Aufträgen. Bei weiteren Stornierungen von Projekten wegen gestiegener Material- und Energiekosten bestehe die Gefahr, dass die Krise über Jahre verschleppt werde, so VBI-Präsident Jörg Thiele. „Wir brauchen Investitionen und Verlässlichkeit, nur so können Kapazitäten erhalten und ausgebaut werden, um die Klimawende, Verkehrswende, mehr Wohnungsbau und die Sicherung unserer Infrastruktur garantieren zu können.“


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