Vonovia-Schock: Baukosten torpedieren Wohnungs-Neubau
Deutschlands größtes Wohnungsbauunternehmen stoppt den Neubau, weil die Baukosten zu hoch sind. Die Baupreise haben 2022 den größten Preissprung seit den 50er Jahren gemacht. Dem Baugewerbe treibt diese Entwicklung Sorgenfalten auf die Stirn. Lassen sich die hohen Bau-Kapazitäten noch halten?
Das Mischen wird digital
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Baupreise schrecken immer mehr Investoren ab
Wegen der hohen Baupreise halten sich immer mehr Wohnungsbauunternehmen bei Investitionen in Neubauten zurück, der Wohnungsmarkt ist regelrecht eingebrochen. Jetzt hat auch Deutschlands größtes Wohnungsbauunternehmen alle Neubauprojekte für 2023 wegen steigender Zinsen und Baukosten gestoppt. Um die Ausgaben zu decken, müssten pro Quadratmeter mittlerweile 20 Euro Mietpreis genommen werden, begründete die Vonovia diesen Schritt. Dass die Vonovia ihren Neubau komplett einfrieren will, hat der Branche einen Schock versetzt. „Das ist ein Tiefschlag für den Markt, der dringend Wohnungen braucht, und für die Menschen, die dringend eine Wohnung suchen. Mit über 700.000 fehlenden Wohnungen herrscht die größte Wohnungsnot seit über zwanzig Jahren“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Harald Schaum. „Schlimm genug ist, dass Vonovia nicht mehr baut. Noch fataler ist aber die Signalwirkung, die Vonovia in die gesamte Wohnungswirtschaft damit sendet.“
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Stimmung in der Baubranche angespannt
Der Druck auf die Baubranche wächst. „Schon jetzt sind im Wohnungsbau aufgrund der ausbleibenden Auftragseingänge Unterauslastungen absehbar“, so ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa. „Es muss jetzt alles dafür getan werden, die Auftragsrückgänge zu stoppen. Andernfalls wird die Branche früher oder später Kapazitäten abbauen müssen.“ Wie angespannt die Lage der gesamten Baubranche ist, zeigt eine aktuelle Umfrage des Verband Beratender Ingenieure VBI. Danach leiden auch die Ingenieurbetriebe unter gekündigten oder zurückgestellten Aufträgen. Bei weiteren Stornierungen von Projekten wegen gestiegener Material- und Energiekosten bestehe die Gefahr, dass die Krise über Jahre verschleppt werde, so VBI-Präsident Jörg Thiele. „Wir brauchen Investitionen und Verlässlichkeit, nur so können Kapazitäten erhalten und ausgebaut werden, um die Klimawende, Verkehrswende, mehr Wohnungsbau und die Sicherung unserer Infrastruktur garantieren zu können.“
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