Mai bringt Rückschritt im Wohnungsbau
Die Baugenehmigungen sind erneut zurückgegangen. Im Mai 2025 wurden nochmals weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahr. Während Einfamilienhäuser leicht im Aufwind sind, bleibt die Entwicklung bei Mehrfamilienhäusern und insgesamt verhalten. Die Bauverbände fordern gezielte Impulse, um den Wohnungsbau zu stabilisieren.

Die Lage auf dem Wohnungsbaumarkt bleibt angespannt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Mai 2025 deutschlandweit 16.800 Wohnungen genehmigt, 900 weniger als im Mai des Vorjahres. Der Rückgang von 5,3 Prozent markiert erneut einen Monat mit schwacher Entwicklung. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2025 wurden 90.700 Wohnungen genehmigt, ein leichter Zuwachs von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – allerdings noch keine Trendwende.
Einfamilienhäuser legen zu, Mehrfamilienhäuser schwächeln
Beim Blick auf die einzelnen Gebäudetypen zeigt sich ein heterogenes Bild: Die Zahl der neu genehmigten Einfamilienhäuser stieg um 14,3 Prozent auf 17.700. Dieser Anstieg setzt einen positiven Trend fort, der bereits seit Dezember 2024 zu beobachten ist. Zweifamilienhäuser verzeichneten einen Rückgang von 7,9 Prozent, bei den Mehrfamilienhäusern, der mengenmäßig bedeutendsten Kategorie, wurde ein weiteres Minus von 1,6 Prozent gemeldet auf nur noch 47.200 Einheiten.
Für Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), sind diese Zahlen ein Warnsignal: „Der leichte Anstieg im Jahresvergleich täuscht darüber hinweg, wie tief die Genehmigungszahlen gefallen sind. Das Niveau liegt weiter auf einem Stand wie zuletzt 2012 – und eine genehmigte Wohnung ist noch lange nicht gebaut.“
ZDB: Keine Erholung auf dem Wohnungsbaumarkt
Noch deutlicher fällt die Bewertung beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) aus. Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa erkennt keinen Wendepunkt: „Die Mai-Zahlen liegen sogar unter dem ohnehin schwachen Niveau der Vormonate. Wer auf eine Erholung gehofft hat, wird enttäuscht.“ Die Gründe seien steigende Baukosten, unsichere Förderbedingungen und ein schwer kalkulierbares Zinsniveau. Viele private Bauherren zögerten oder gäben Projekte ganz auf. Das sei besonders kritisch, da rund 70 Prozent der Neubauten von privaten Bauherren beauftragt würden.
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Baugewerbe fordert neue KfW-Förderung
Um die Wohnungsbauzahlen wieder in Schwung zu bringen, fordert der ZDB ein neues EH-55-Plus-Programm. Dieses soll den Effizienzhausstandard 55 mit regenerativer Heiztechnik wie Wärmepumpe, Pellets oder Fernwärme kombinieren – und dabei nicht nur bereits genehmigte, sondern vor allem neue Bauvorhaben fördern. „Wir brauchen ein Programm, das den Menschen wieder den Weg ins Wohneigentum eröffnet. Andernfalls wird die Schere zwischen Nachfrage und Fertigstellungen weiter aufgehen – mit allen politischen und sozialen Folgen“, mahnt Pakleppa.
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