Online-Tool zeigt, wie Bäume den Städten nutzen
Ein Team der Technischen Universität München (TUM) hat das Online-Tool „CityTree“ entwickelt. Mit dem Programm lässt sich herausfinden, wie zwölf weit verbreitete Baumarten in 34 deutschen Städten wachsen und was sie in Zukunft für das Klima vor Ort leisten. Der interaktive Leitfaden ist für Kommunen und Privatleute gedacht.
Sie reduzieren die Hitzebelastung an heißen Tagen, versorgen die Umwelt mit Sauerstoff und binden klimaschädliches Kohlendioxid (CO2): Bäume leisten einen Beitrag, bei zunehmender Erderwärmung die Lebensqualität in den Städten möglichst hochzuhalten, stellt die Technischen Universität München (TUM) fest. Ein Team um den Forstwissenschaftler Professor Thomas Rötzer hat nun untersucht, welche Vorteile ausgewählte Baumarten für das Klima in der City bringen und unter welchen Bedingungen sie gut wachsen.
Hierfür haben die Forschenden bundesweit mehr als 5.000 Bäume gemessen, Proben entnommen und die Umgebung analysiert. Der Fokus lag auf Linden, Robinien, Platanen und neun weitere Arten – sie machen hierzulande unterm Strich 60 Prozent des städtischen Baumbestandes aus. Auf Grundlage dieser Daten haben die Forschenden das interaktive Modell „CityTree“ erstellt. Das Tool steht online kostenfrei zur Verfügung und richtet sich in erster Linie an Städte und Kommunen. Doch auch Hobbygärtnerinnen und -gärtner können damit den Baumbestand in ihrem Garten planen.
Digitale Vorschau: Was leistet ein Baum?
Die Daten zeigen, wie wichtig die genaue Planung der Stadtbegrünung sein wird, teilt die Uni mit. Niederschlagsarme und warme Städte wie Berlin und Würzburg profitieren demnach zum Beispiel mehr von Bäumen wie Platanen, die Trockenheit besser aushalten. Eine Stadt wie München mit verhältnismäßig viel Regen könne auch Baumarten wie Winterlinde und Rosskastanie einplanen, wenn die Pflanzgrube groß genug sei.
Optimierte Baumbepflanzungen planen
„Der Handlungsdruck, sich bereits jetzt kritisch mit den Bäumen seiner Stadt zu beschäftigen und die Pflanzung nicht nur nach ästhetischen Kriterien zu entscheiden, ist hoch“, sagt Rötzer. „Ein Baum muss viele Jahre wachsen, bis er in nennenswertem Ausmaß auf das Stadtklima wirkt. Bisher fehlten den Städten und Kommunen konkrete Informationen, um optimierte Baumbepflanzungen zu planen und die Leistungen vorhandener Bestände zu beurteilen. Mit ‚CityTree‘ ist es uns gelungen, wissenschaftliche Daten in eine anwendbare Form mit praktischem Nutzen zu gießen, die dazu beitragen kann, diese Lücke in der Stadtplanung zu schließen.“
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Das Forschungsteam plädiert dafür, dass sich Städte und Kommunen einen systematischen Überblick über ihre Bäume verschaffen – „Baum-Kataster“ gibt es bislang kaum. Mit diesem Wissen könnten sie dann Programme mit konkreten Zielen und Maßnahmen ins Leben rufen, um sich für den Klimawandel bestmöglich aufzustellen. Daran arbeitet das Forschungsteam eigenen Angaben zufolge aktuell im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt: Mittels Satellitenaufnahmen erheben sie den Baumbestand Münchens und bestimmen sein mögliches Wachstum sowie die Leistung für das Stadtklima. Diese Daten können dann die Grundlage für ein nachhaltiges Management des Baumbestands sein.
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Quelle: TUM
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