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Bäume werten Ingolstadts zweiten Grünring auf

Pflanzen, besonders Bäume, sind nicht nur Klimaschützer, sondern haben auch das Potenzial, sich Witterungs- und Klimaextremen anzupassen. Die klimarelevante Initiative C2tree fördert Baumpflanzungen im urbanen Raum, weil davon wertvolle Impulse für eine resiliente Stadtentwicklung ausgehen.

Klimaschutz und Klimaanpassung durch Bäume.
Bäume sorgen für schattige, gern aufgesuchte Plätze. | Foto: Lea Rochus

In Zeiten der Klima- und Wetterextreme wird gefordert, dass Klimaschutz- und Klimaanpassungs-Maßnahmen Hand in Hand gehen. Viele Städte und Gemeinden investieren daher in urbanes Grün und erhöhen damit die Lebensqualität für die Bevölkerung. Zusätzlich stärken sie dadurch auch die Widerstandsfähigkeit der Stadt gegen Extremwetter.

Der aktuelle Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen IPCC stellt fest, dass der durch den Anstieg von Kohlendioxid und Methan in der Atmosphäre verursachte Klimawandel konkrete Auswirkungen auf Wetterextreme in allen Regionen der Welt hat. Bei zunehmender Erderwärmung nehmen die Risiken wie Hitze oder Starkregen noch weiter zu. Daher ist die Reduktion der Treibhausgase eine wichtige Voraussetzung, um die Klimakrise zu überstehen. Zusätzlich ist es jedoch ebenso unumgänglich, sich an die veränderten Bedingungen so gut wie möglich anzupassen und bspw. Infrastrukturen zu schaffen, welche die Resilienz gegenüber Wetterextremen steigern. Hierzu bedarf es einer Vielzahl von Maßnahmen, eine davon ist der Erhalt und die Schaffung von Grünzonen, besonders auch in Städten.

Bäume sind Klimaschützer

Pflanzen, insbesondere Bäume sind von Natur aus Klimaschützer, weil sie neben vielen weiteren positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität bei der Photosynthese das für den Klimawandel verantwortliche Treibhausgas CO2 in Sauerstoff (O2) und Kohlenstoff (C) umwandeln. Speziell Bäume speichern Kohlenstoff in ihrer ober- und unterirdischen Biomasse zum Teil für sehr lange Zeiträume. Während der Baum den Kohlenstoff für sein Wachstum verwendet, gibt er den Sauerstoff an die Umgebung ab und liefert damit lebensnotwendige Atemluft. Wie groß die CO2-Reduktion durch Bäume tatsächlich ist, wird in verschiedenen wissenschaftlichen Forschungsprojekten untersucht. Verallgemeinernd lässt sich jedoch aussagen, dass Laubbäume mehr CO2 umsetzen als Nadelbäume und vitale Großbäume aufgrund ihrer größeren Blattmasse mehr als junge.

Firma Opitz International Großbaumverpflanzung erweckt Aufmerksamkeit auf der Landesgartenschau Ingolstadt am 25.07.2021. | Foto: Opitz /Bernd Küster
Firma Opitz International Großbaumverpflanzung erweckt Aufmerksamkeit auf der Landesgartenschau Ingolstadt am 25.07.2021. | Foto: Opitz /Bernd Küster

Schwammstadt und Bäume gehören zusammen

Um Städte und Regionen mehr an das neue Klima anzupassen, ist es nötig, ihre Infrastruktur besser auf Starkregen, Hitze und Dürre vorzubereiten. Insbesondere geht es darum, wassersensible und gleichzeitig hitzebeständige Quartiere zu schaffen. Die sogenannte Schwammstadt soll das Wasser, das sie aufnimmt, auch wieder abgeben können. Regen soll versickern bzw. zur späteren Bewässerung gesammelt werden und nicht gleich in die Kanalisation abfließen. Jedes begrünte Areal erfüllt in diesem Zusammenhang auch eine Regenrückhalte-Funktion. Pflanzen, wie Bäume und Gräser, nehmen das versickerte Wasser auf. Es verdunstet über ihre Blätter, was gleichzeitig die Umgebung kühlt. So ist z.B. eine einzige ausgewachsene Buche in der Lage ca. 400 l Wasser pro Tag zu verdunsten, was ja auch aktiv zur Kühlung beiträgt. Ihre Wasser-Bindungsleistung dürfte jedoch noch deutlich darüber liegen, wenn man bedenkt, welch große Fläche sie zu überschatten imstande ist und somit die direkte Austrocknung des Bodens verhindert, das Wasser im Boden hält und damit bindet. Ihr großes Blätterdach fungiert darüber hinaus als wertvoller Schattenspender bei Hitze für Mensch und Tier. Dadurch dass Bäume auch Feinstaub und Schadstoffe aus der Luft filtern, sorgen sie für frische Luft zum Atmen.

Ingolstadt schafft mehr grüne Infrastruktur

Alle, die in Ingolstadt leben oder arbeiten, werden dauerhaft von der aktuellen Landesgartenschau profitieren, die - ähnlich wie schon die erste Landesgartenschau im Jahr 1992 - Grün für Generationen schafft.

Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf möchte mit dem zweiten Grünring bleibende Werte schaffen für die Stadt. | Foto: B_I/Bauer
Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf möchte mit dem zweiten Grünring bleibende Werte schaffen für die Stadt. | Foto: B_I/Bauer

Die Planer stärken mit ihr den zweiten Grünring der Stadt und erschließen eine weitere grüne Lunge im Ingolstädter Nordwesten, einem Gebiet zwischen Wohnbebauung, Einkaufszentren und Industriestrukturen. Mit Ende der Landesgartenschau am 03. Oktober 2021, bleibt deren Areal als neuer Stadtteilpark erhalten und übernimmt die Rolle des Impulsgebers für städtebauliche und landschaftliche Entwicklungen.

Bäume werten zweiten Grünring auf

Es gibt noch Potenzial, weitere Bäume für Ingolstadt zu pflanzen, obgleich auf dem Gelände der Landesgartenschau der Baumbestand bereits auf über 1.000 Stück angewachsen ist. Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf möchte mit dem zweiten Grünring bleibende Werte schaffen für die Menschen in der Stadt. Dabei nehmen Bäume als Schatten- und Sauerstoff-Spender eine wichtige Rolle ein. Der neue Gartenamtsleiter Dipl.-Ing. (FH) Bernward Wilhelmi hat als gelernter Landschaftsarchitekt die Aufgabe übernommen, zusammen mit den verantwortlichen Stellen zusätzliche Baumstandorte zu identifizieren und erläutert: „Bei der Auswahl weiterer Baumstandorte ist es uns wichtig das vom Landschaftsarchitekturbüro Därr entwickelte Dauerkonzept unter Berücksichtigung der neuen Nutzungen, die sich im Nachgang der Landesgartenschau im Gelände etablieren werden, weiterzuentwickeln und zu verdichten. Auch wenn uns Corona ein ganzes Jahr zusätzlich gegeben hat, in dem sich die Pflanzungen haben entwickeln können – das Areal ist immer noch ein frisch gepflanzter Park, der in manchen Bereichen weiter abgerundet werden muss. Getreu nach dem Förster'schen Motto 'Auch ein kleiner Garten ist eine endlose Aufgabe!', haben wir hier bei einem doch etwas größeren 'Stadt-Garten' noch eine Weile etwas zu tun.“

Gedeiht die grüne Branche?

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C2tree-Zukunftsbäume für Ingolstadt

Die für den zweiten Grünring noch vorgesehenen Bäume sollen den veränderten klimatischen Bedingungen angepasst sein und sich durch Trockenstress-Toleranz, Hitzeresistenz, Frosthärte sowie eine geringe Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten auszeichnen. Die klimarelevante Kampagne C2tree will der Stadt Ingolstadt - und damit allen dort Lebenden - Bäume mit Sponsorenhilfe zur Verfügung stellen. Die Initiative fördert seit 2007 Baumpflanzungen in Städten und Gemeinden. Bisher konnten in Nürnberg, München, Augsburg, Stein und in der Region Eisenach insgesamt 132 Großbäume mit finanzieller Unterstützung von Baumpaten/Sponsoren maschinell gepflanzt werden, die danach in den Besitz der jeweiligen Stadt oder Gemeinde übergegangen sind.

Maschinelle Baumpflanzung mittels Rundspatentechnik. | Foto: B_I Bauer
Maschinelle Baumpflanzung mittels Rundspatentechnik. | Foto: B_I Bauer

C2tree übernimmt die Akquise der Baumpaten bzw. Sponsoren und Firma Opitz international Großbaumverpflanzung aus Heideck beschafft passende Bäume und setzt sie fachgerecht mittels spezieller Rundspaten-Technik an die vorgesehenen Standorte. Die Pflanzaktion in Ingolstadt könnte voraussichtlich zum Tag des Baumes im Frühjahr 2022 in Anwesenheit des Oberbürgermeisters, des Stadtgartenamtes sowie der Baumsponsoren durchgeführt werden. Weitere Infos zur Initiative C2tree unter www.c2tree.com.


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