Duschwasser zum Gießen der Parkanlage
In Zeiten des Klimawandels bedrohen Hitzeperioden und Trockenheit städtische Grünflächen, gleichzeitig sollte kein Wasser verschwendet werden. Was tun? Aufbereitetes Wasser aus Waschbecken, Duschen, Badewannen und Küchen könnte einen Beitrag zur nachhaltigen Bewässerung von Parks, Sportplätzen & Co. leisten.

Die Idee stammt von einem Forschungsteam, koordiniert von der Bauhaus-Universität Weimar. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das Projekt finanziell unterstützt. Deren Generalsekretär Alexander Bonde sagt: „Die Nutzung von Grauwasser bietet sich als eine Lösung an: Das schont zugleich den Frisch- und Trinkwasserverbrauch und stärkt die Widerstandsfähigkeit von Städten gegen Klimawandelfolgen.“
Dabei geht es längst nicht nur um die Bewässerung von Grünanlagen. Dem Umweltbundesamt zufolge ist in Städten die hitzebedingte Sterblichkeit wegen sogenannter Wärmeinseln höher als in ländlichen Gebieten. „Wir brauchen mehr städtische Begrünungen, um die Auswirkungen solcher Hitzeinseln zu minimieren“, so Bonde. Ein solches Ziel trotz begrenzter Wasserressourcen wird also eine Zukunftsaufgabe besonders für Städte und Kommunen.
Intelligente Steuerung regelt Wasserzufuhr
Modellquartier „Bergmannsgrün“ in Dortmund
Laut Beier erfolgt eine physikalische, chemische und mikrobiologische Analyse der Grauwasserqualität. Zudem werden das gereinigte Grauwasser aus Haushalten sowie das Regenwasser von Dachflächen in einem Zwischenspeicher gebündelt. Beier: „Der Zwischenspeicher dient als Reservoir für die Bewässerung und als saisonaler Wärmespeicher.“ Bewohnerinnen und Bewohner sollen aktiv in den Prozess der Grauwassernutzung eingebunden und über Ziele, Vorteile und technische Aspekte der Grauwassernutzung informiert werden. „Das erhöht den lokalen Mehrwert und die gesellschaftliche Akzeptanz“, so Beier. Als Untersuchungsgebiet diente das Modellquartier „Bergmannsgrün“ der Firma Vivawest Wohnen in Dortmund-Huckarde, das im Kontext der Internationalen Gartenausstellung 2027 entsteht.
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Handlungsempfehlungen für Bauwillige und Stadtplanung
Die Forschungsergebnisse des Projekts sollen öffentlich zugänglich gemacht werden. Dazu DBU-Fach-Referentin Sabine Djahanschah: „Das innovative Projekt und der entwickelte Leitfaden für Bauwillige und Stadtplanung liefern wegweisende Impulse für eine klimaangepasste Stadtentwicklung.“ Dieser enthält Handlungsempfehlungen zur Implementierung von Grauwassernutzungssystemen in urbanen Grünanlagen und zur Integration von Sensortechnologien in das Wassermanagement.
Kooperiert haben bei dem Projekt das Institut für Digitales und Autonomes Bauen der Technischen Universität Hamburg, die Hochschule Hamm-Lippstadt, das Unternehmen HVG Grünflächenmanagement sowie das Ingenieurbüro Jena-Geos.
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Quelle: DBU
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