Anpassungskonzepte als gestalterische Chance für Kommunen
Urbane Räume stehen angesichts des Klimawandels vor Herausforderungen – Hitzeperioden und Starkregen nehmen zu. Dafür braucht es ein intelligentes Wassermanagement. Das „Schwammstadt“-Konzept stand jetzt im Mittelpunkt eines „Politischen Nachmittags“ auf der Gartenschau im baden-württembergischen Freudenstadt.


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Wie lassen sich urbane Räume klimaresistenter gestalten angesichts von zunehmenden Hitzeperioden und Starkregenereignissen? Diese Frage stand im Zentrum des Nachmittags. Einlassungen dazu kamen von David Beck, Bürgermeister der Gemeinde Braunsbach, die 2016 eine Flutkatastrophe erlebte, Landschaftsarchitekt Gerhard Hauber vom international agierenden Planungsbüro Henning Larsen sowie Marcus Reuter vom Unternehmen Hauraton, Hersteller von Entwässerungselementen. Im Anschluss diskutierten sie mit Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Steine und Erden (ISTE) Baden-Württemberg, über konkrete Maßnahmen.
Wie Hauber sagte, gebe es durchaus Lösungen. Er berichtete über Projekte, die allerdings vorwiegend außerhalb Deutschlands umgesetzt worden seien. Nach seiner Auffassung ist es wichtig, den „gesellschaftlichen Mehrwert“ einer „blau-grünen Infrastruktur“ im Einklang mit der Natur zu erkennen. Beck bezeichnete die Vorsorge als entscheidend. So habe Braunsbach nach der Flutkatastrophe viele Maßnahmen umgesetzt, wie etwa die Erweiterung der Kanalisation und den Bau von Geröll- und Feinsedimentfängen.
Regenwasser fließt ungenutzt ab
Marcus Reuter erläuterte, wie sich Hauraton vom Hersteller für Entwässerung zum Anbieter von ganzheitlichem Regenwassermanagement entwickelt hat. Erschreckend ist nach seinen Worten, dass bis heute 90 Prozent des Regenwassers in den Städten ungenutzt abgeführt werde. Deshalb biete Hauraton Filtersubstrate zur Reinigung von verschmutztem Regenwasser an, das sich dann zur Bewässerung von Bäumen eigne. Das von Hauraton gegründete Unternehmen RX-Watertec ermögliche mit Künstlicher Intelligenz bessere Vorhersagen und ein optimiertes Wassermanagement.
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„Auch die Schwammstadt braucht gebaute Infrastruktur“, betonte Beißwenger. Maßnahmen zur Klimaresilienz wie Rohre, Zisternen, Sickersteine oder Überlaufbecken seien gebaute Infrastruktur, für die mineralische Rohstoffe benötigt werden. „Die Steine- und Erdenindustrie leistet einen wichtigen Beitrag zum klimagerechten Umbau von Städten und Dörfern“, so der ISTE-Chef.
Klimaanpassung auf kommunaler Ebene
Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walkerunterstrich in einem Impulsvortrag die Bedeutung des Themas. In ihrem Bundesland sei die Durchschnittstemperatur bereits um zwei Grad gestiegen. Mit der Ergänzung des Klimaschutzgesetzes sollen Anpassungskonzepte für die nicht vermeidbaren Folgen des Klimawandels flächendeckend auf kommunaler Ebene umgesetzt werden. „Das Land wird Zuschüsse dafür zur Verfügung stellen“, sagte die Ministerin. Kreise und Kommunen müssten zunächst vor Ort den Bedarf erheben und konkrete Maßnahmen entwickeln. Dafür stelle das Land erste Daten zur Verfügung und biete Beratung an. „Anpassungskonzepte sind für die Kommunen auch eine Chance zur Gestaltung“, so Walker. Wo einzelne Maßnahmen wie die Renaturierung von Flussufern bereits umgesetzt wurden, seien die Bürgerinnen und Bürger begeistert.
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Den „Politischen Nachmittag“ auf der Gartenschau Freudenstadt hat der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg (ISTE) gemeinsam mit dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla), der Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen (bwgrün.de), dem Fachverband Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg, der Gartenschau-Gesellschaft Freudenstadt & Baiersbronn, dem Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg, dem Informationszentrum Beton sowie dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg veranstaltet.
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Quelle: ISTE
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