Diese Trends zeichnen sich bei Geräten, Gestaltung und Nutzung ab
Allein beim Blick auf die saftigen Obst- und Gemüsepreise wächst die Freude am eigenen Garten umso mehr. Das grüne „Freiluft-Wohnzimmer“ liegt im Trend, was gut für die Auftragsbücher von Landschaftsgärtnern und Geräteherstellern ist. Doch wie sieht der Traumgarten aus? Und sind dort smarte Lösungen mit Roboter gefragt? Eine Umfrage gibt Aufschluss.
Laut diesem „Garten-Barometer 2023“ von Garten-, Landschafts- und Forstgerätehersteller Stihl liegt die grüne Oase besonders bei jüngeren Menschen im Trend: Während lediglich rund 45 Prozent der über 40-Jährigen den Garten in den vergangenen Jahren mehr genutzt haben als früher, trifft das bei den 30- bis 39-Jährigen auf 60 Prozent zu. Am stärksten nimmt die Gartennutzung bei den 20- bis 29-Jährigen zu: 70 Prozent von ihnen geben an, mehr Zeit im Garten verbracht zu haben als früher.
Freizeit im Garten genießen
77 Prozent der Befragten finden in ihrem Garten einen „Ort der Entspannung und Ruhe“ und 63 Prozent einen „Ort für das Zusammensein mit Freunden und/oder der Familie“. Immerhin 59 Prozent – Mehrfachnennungen waren möglich – verbringen dort „Zeit in der Natur und mit Gärtnern“ und 41 Prozent nutzen ihren Garten, um „selbst kreativ zu werden und eigene Projekte umzusetzen“. Das bedeutet: Neben der Freude am Gärtnern gewinnt der Aspekt der Gartennutzung als „Freiluft-Wohnzimmer“ spürbar an Bedeutung.
Garten als „Biomarkt"
Stolze 86 Prozent der Befragten bauen in ihrem Garten Obst oder Gemüse für den eigenen Verzehr an. Dabei am häufigsten vertreten: Gemüse sowie Küchen- und Gewürzkräuter, die jeweils von knapp 60 Prozent angepflanzt und geerntet werden. Auf den Plätzen drei und vier liegen Obst und Beeren (jeweils 54 Prozent) aus eigenem Anbau. Bei Neuanschaffungen entschieden sich rund zwei Drittel (66 Prozent) für eine oder mehrere Blühpflanzen, 56 Prozent für Kräuter und/oder Gemüsepflanzen und 33 Prozent kauften Sträucher beziehungsweise Heckenpflanzen. 17 Prozent der Gartenbesitzer pflanzten darüber hinaus einen oder mehrere neue Bäume.
Wildkräuter und biologische Vielfalt im Garten
Gut zwei Drittel haben bis zu 200 Quadratmeter Rasen
Unterm Strich entspricht „die eigene grüne Oase“ bei der überwiegenden Mehrheit (58 Prozent) der befragten Gartenbesitzer dem des „klassischen Gartens“ – mit einer Mindestausstattung aus Rasen, Hecke und Sitzgelegenheit. 17 Prozent bezeichnen die eigene Scholle als „Bauerngarten“ (Nutz- und Blühpflanzen gemischt), 13 Prozent als „Naturgarten/Wildgarten“ und immerhin elf Prozent als „Nutzgarten“, der hauptsächlich dem Anbau von Kräutern, Gemüse und Obst dient. Gut zwei Drittel (67 %) haben bis zu 200 Quadratmeter Rasen in ihrem Garten. Dessen Fläche wächst mit der Größe des Grundstücks und beträgt bei Grundstücken über 1.000 Quadratmetern meistens (59 %) mehr als 500 Quadratmeter. Auch der Anteil der Bauerngärten steigt mit zunehmender Grundstücksgröße: Diese Mischung aus Nutz- und Blühpflanzen favorisieren bei Grundstücksgrößen über 1.000 Quadratmeter bereits 25 Prozent der Befragten.
Pool, Teich und große Terrasse auf der Wunschliste
Die Wunschliste vieler Gartenbesitzer gibt Aufschluss darüber, wie Gärten zukünftig verstärkt genutzt werden möchten: Wenn „Geld keine Rolle spielen würde“, entschieden sich über 38 Prozent aller Befragten für einen Swimming-Pool und annähernd gleich viele (38 %) für ein Gewächshaus. Gut 34 Prozent hätten im Garten gerne einen Teich oder Brunnen. Weitere begehrte Posten auf der Wunschliste: ein Beet für Kräuter und Gemüse (33 %), eine große Terrasse sowie ein Gartenhäuschen (beide 32 %). Wellness-Sehnsüchte und gärtnerische Ambitionen halten sich also in etwa die Waage. Nur bei den Jüngeren bis 39 Jahre dominiert eindeutig die Lust auf Badespaß: Über die Hälfte von ihnen (53 %) wünscht sich einen eigenen Pool.
Jüngere investieren in neues Outdoor-Mobiliar
Auch Gartenmöbel stehen bei den Gartenbesitzern hoch im Kurs: Insgesamt 29 Prozent von ihnen investierten in neues Outdoor-Mobiliar. Bei den 20-29-jährigen waren es sogar fast doppelt so viele (57 %). Was die Höhe der Ausgaben für neue Möbel, Gartengeräte und Pflanzen insgesamt betrifft, ergibt sich folgendes Bild: 61 Prozent der Befragten haben 2022 bis zu 200 Euro für ihren Garten ausgegeben, jeder Vierte (25 %) zwischen 200 und 500 Euro und 13 Prozent mehr als 500 Euro. In Großstädten liegt dieser Wert noch darüber: Hier gaben 15 Prozent der Befragten über 500 Euro für ihren Garten aus.
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Gartengeräte mit Motor
Um sich die Gartenarbeit zu erleichtern, nutzen 93 Prozent aller Gartenbesitzer motorbetriebene Gartengeräte. Am verbreitetsten sind Rasenmäher (83 Prozent), Heckenscheren (56 Prozent), Rasentrimmer (45 Prozent) und Hochdruckreiniger (44 Prozent). Zum Blasgerät beziehungsweise Laubbläser greift etwa jeder Siebte (15 Prozent). Über einen Häcksler verfügt zurzeit gut jeder Fünfte (22 Prozent), doch annähernd genauso (21 Prozent) viele wünschen sich ein solches Gerät.
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Trockenheit bei Auswahl neuer Pflanzen ein Thema
Deutlich anders das Bild bei der Rasenpflege: Genau die Hälfte aller Gartenbesitzer mit entsprechenden Flächen haben ihren Rasen gar nicht mehr bewässert. Das Ergebnis zeigte sich vielfach in Form gelbbrauner Rasenflächen. Jeder Vierte (26 Prozent) bewässerte seinen Rasen dagegen „einmal in der Woche oder häufiger“. Und 13 Prozent gönnten ihrem – idealerweise grünen – Naturteppich zumindest alle zwei Wochen Wasser. Weitere zehn Prozent probierten, mit zwei bis drei Rasen-Gießaktionen über den Sommer zu kommen. Daraus ergibt sich die Frage, ob Deutschlands Gartenbesitzer das Thema Trockenheit bereits bei der Auswahl neuer Pflanzen beachten. Das Ergebnis: Nur neun Prozent der Befragten berücksichtigen das Thema „gar nicht“, während die große Mehrheit das Thema Trockenheit bei der Auswahl neuer Pflanzen beachtet. Fast 29 Prozent tun das sogar „stark“ oder „sehr stark“.
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