Diese Trends zeichnen sich bei Geräten, Gestaltung und Nutzung ab

Allein beim Blick auf die saftigen Obst- und Gemüsepreise wächst die Freude am eigenen Garten umso mehr. Das grüne „Freiluft-Wohnzimmer“ liegt im Trend, was gut für die Auftragsbücher von Landschaftsgärtnern und Geräteherstellern ist. Doch wie sieht der Traumgarten aus? Und sind dort smarte Lösungen mit Roboter gefragt? Eine Umfrage gibt Aufschluss.

Was im Garten alles im Trend liegt
Für gut drei Viertel der Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer in Deutschland ist der eigene Garten ein Ort der Entspannung und Ruhe – zu diesem Ergebnis gelangt eine Umfrage unter tausend 20- bis 70-Jährigen. | Foto: Stihl
Fast jeder Vierte (23 Prozent) der Befragten hält sich täglich im Garten auf, jeder zweite mehrmals in der Woche. Weit mehr als die Hälfte sagen aus, dass sie dort in den vergangenen Jahren tendenziell mehr Zeit verbracht haben als früher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage unter 1.000 Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzern zwischen 20 und 70 Jahren in Deutschland, die ein Marktforschungsunternehmen im Oktober 2022 gemacht hat.
Laut diesem „Garten-Barometer 2023“ von Garten-, Landschafts- und Forstgerätehersteller Stihl liegt die grüne Oase besonders bei jüngeren Menschen im Trend: Während lediglich rund 45 Prozent der über 40-Jährigen den Garten in den vergangenen Jahren mehr genutzt haben als früher, trifft das bei den 30- bis 39-Jährigen auf 60 Prozent zu. Am stärksten nimmt die Gartennutzung bei den 20- bis 29-Jährigen zu: 70 Prozent von ihnen geben an, mehr Zeit im Garten verbracht zu haben als früher.

Freizeit im Garten genießen

77 Prozent der Befragten finden in ihrem Garten einen „Ort der Entspannung und Ruhe“ und 63 Prozent einen „Ort für das Zusammensein mit Freunden und/oder der Familie“. Immerhin 59 Prozent – Mehrfachnennungen waren möglich – verbringen dort „Zeit in der Natur und mit Gärtnern“ und 41 Prozent nutzen ihren Garten, um „selbst kreativ zu werden und eigene Projekte umzusetzen“. Das bedeutet: Neben der Freude am Gärtnern gewinnt der Aspekt der Gartennutzung als „Freiluft-Wohnzimmer“ spürbar an Bedeutung.

Garten als „Biomarkt"

Stolze 86 Prozent der Befragten bauen in ihrem Garten Obst oder Gemüse für den eigenen Verzehr an. Dabei am häufigsten vertreten: Gemüse sowie Küchen- und Gewürzkräuter, die jeweils von knapp 60 Prozent angepflanzt und geerntet werden. Auf den Plätzen drei und vier liegen Obst und Beeren (jeweils 54 Prozent) aus eigenem Anbau. Bei Neuanschaffungen entschieden sich rund zwei Drittel (66 Prozent) für eine oder mehrere Blühpflanzen, 56 Prozent für Kräuter und/oder Gemüsepflanzen und 33 Prozent kauften Sträucher beziehungsweise Heckenpflanzen. 17 Prozent der Gartenbesitzer pflanzten darüber hinaus einen oder mehrere neue Bäume.

Über 75 Prozent, vor allem Frauen, achten beim Kauf neuer Pflanzen für den Garten auf die Förderung biologischer Vielfalt – von „ein bisschen“ bis „sehr stark“. | Foto: Pixabay
Über 75 Prozent, vor allem Frauen, achten beim Kauf neuer Pflanzen für den Garten auf die Förderung biologischer Vielfalt – von „ein bisschen“ bis „sehr stark“. | Foto: Pixabay

Wildkräuter und biologische Vielfalt im Garten

Einen besonders aufgeräumten Garten streben knapp zwei Drittel der Gartenbesitzer (65 Prozent) aktuell nicht mehr an: Sie lassen Wildkräuter wie Löwenzahn, Giersch oder Brennnesseln wachsen. Die Motive dafür reichen von „Nahrung für Insekten“ bis hin zu „Eigenverzehr als Salat oder Würzmittel“. Bei Grundstücksgrößen über 1.000 Quadratmeter sind es bereits 83 Prozent, die Wildkräuter in ihrem Garten nicht entfernen beziehungsweise jäten. Insgesamt über 75 Prozent, vor allem Frauen, achten beim Kauf neuer Pflanzen für den Garten auf die Förderung biologischer Vielfalt – von „ein bisschen“ bis „sehr stark“. Jüngere Befragte bis 39 Jahre achten wiederum weniger darauf als ältere.

Gut zwei Drittel haben bis zu 200 Quadratmeter Rasen

Unterm Strich entspricht „die eigene grüne Oase“ bei der überwiegenden Mehrheit (58 Prozent) der befragten Gartenbesitzer dem des „klassischen Gartens“ – mit einer Mindestausstattung aus Rasen, Hecke und Sitzgelegenheit. 17 Prozent bezeichnen die eigene Scholle als „Bauerngarten“ (Nutz- und Blühpflanzen gemischt), 13 Prozent als „Naturgarten/Wildgarten“ und immerhin elf Prozent als „Nutzgarten“, der hauptsächlich dem Anbau von Kräutern, Gemüse und Obst dient. Gut zwei Drittel (67 %) haben bis zu 200 Quadratmeter Rasen in ihrem Garten. Dessen Fläche wächst mit der Größe des Grundstücks und beträgt bei Grundstücken über 1.000 Quadratmetern meistens (59 %) mehr als 500 Quadratmeter. Auch der Anteil der Bauerngärten steigt mit zunehmender Grundstücksgröße: Diese Mischung aus Nutz- und Blühpflanzen favorisieren bei Grundstücksgrößen über 1.000 Quadratmeter bereits 25 Prozent der Befragten.

Pool, Teich und große Terrasse auf der Wunschliste

Die Wunschliste vieler Gartenbesitzer gibt Aufschluss darüber, wie Gärten zukünftig verstärkt genutzt werden möchten: Wenn „Geld keine Rolle spielen würde“, entschieden sich über 38 Prozent aller Befragten für einen Swimming-Pool und annähernd gleich viele (38 %) für ein Gewächshaus. Gut 34 Prozent hätten im Garten gerne einen Teich oder Brunnen. Weitere begehrte Posten auf der Wunschliste: ein Beet für Kräuter und Gemüse (33 %), eine große Terrasse sowie ein Gartenhäuschen (beide 32 %). Wellness-Sehnsüchte und gärtnerische Ambitionen halten sich also in etwa die Waage. Nur bei den Jüngeren bis 39 Jahre dominiert eindeutig die Lust auf Badespaß: Über die Hälfte von ihnen (53 %) wünscht sich einen eigenen Pool.

Die Wunschliste vieler Gartenbesitzer gibt Aufschluss darüber, wie Gärten zukünftig verstärkt genutzt werden möchten: Wenn „Geld keine Rolle spielen würde“, entschieden sich über 38 Prozent aller Befragten für einen Swimming-Pool. | Foto: Pixabay
Die Wunschliste vieler Gartenbesitzer gibt Aufschluss darüber, wie Gärten zukünftig verstärkt genutzt werden möchten: Wenn „Geld keine Rolle spielen würde“, entschieden sich über 38 Prozent aller Befragten für einen Swimming-Pool. | Foto: Pixabay

Jüngere investieren in neues Outdoor-Mobiliar

Auch Gartenmöbel stehen bei den Gartenbesitzern hoch im Kurs: Insgesamt 29 Prozent von ihnen investierten in neues Outdoor-Mobiliar. Bei den 20-29-jährigen waren es sogar fast doppelt so viele (57 %). Was die Höhe der Ausgaben für neue Möbel, Gartengeräte und Pflanzen insgesamt betrifft, ergibt sich folgendes Bild: 61 Prozent der Befragten haben 2022 bis zu 200 Euro für ihren Garten ausgegeben, jeder Vierte (25 %) zwischen 200 und 500 Euro und 13 Prozent mehr als 500 Euro. In Großstädten liegt dieser Wert noch darüber: Hier gaben 15 Prozent der Befragten über 500 Euro für ihren Garten aus.

Gedeiht die grüne Branche?

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Gartengeräte mit Motor

Um sich die Gartenarbeit zu erleichtern, nutzen 93 Prozent aller Gartenbesitzer motorbetriebene Gartengeräte. Am verbreitetsten sind Rasenmäher (83 Prozent), Heckenscheren (56 Prozent), Rasentrimmer (45 Prozent) und Hochdruckreiniger (44 Prozent). Zum Blasgerät beziehungsweise Laubbläser greift etwa jeder Siebte (15 Prozent). Über einen Häcksler verfügt zurzeit gut jeder Fünfte (22 Prozent), doch annähernd genauso (21 Prozent) viele wünschen sich ein solches Gerät.

„Smart Garden“ im Kommen: Mähroboter und automatische Bewässerung

Gärtnern bereitet Freude. Doch wird es zu viel des Guten, sind smarte Lösungen gefragt, die einzelne Aufgaben vollautomatisch übernehmen und Entlastungsmöglichkeiten bieten. Bereits bei sieben Prozent aller befragten Gartenbesitzer sind „Smart Garden“-Lösungen im Einsatz. Bei den Jüngeren bis 29 Jahre sind es schon elf Prozent. Und die Relevanz des Themas nimmt zu – wünschen sich doch rund 30 Prozent aller Befragten smarte Lösungen für ihren Garten. Bei ihnen besonders gefragt: automatische Bewässerung (83 Prozent), Mähroboter (63 Prozent) und die Steuerung der Gartenbeleuchtung (37 Prozent). Die beim Rasenmähen gesparte Zeit würden diejenigen, die sich einen Mähroboter wünschen, wiederum zum „Entspannen nutzen“ (71 Prozent) oder sie „mit der Familie beziehungsweise mit den Kindern verbringen“ (50 Prozent).

Trockenheit bei Auswahl neuer Pflanzen ein Thema

Immerhin 87 Prozent der befragten Gartenbesitzer sagen, die Trockenheit der vergangenen Jahre habe Auswirkungen auf ihren Garten gehabt. | Foto: Pixabay
Immerhin 87 Prozent der befragten Gartenbesitzer sagen, die Trockenheit der vergangenen Jahre habe Auswirkungen auf ihren Garten gehabt. | Foto: Pixabay
Bei steigenden Temperaturen und so viel Lust auf Wasser stellt sich zwingend die Frage nach dessen Verfügbarkeit – und seiner konkreten Nutzung im Garten: 87 Prozent der befragten Gartenbesitzer sagen, die Trockenheit der vergangenen Jahre habe Auswirkungen auf ihren Garten gehabt. Bei mehr als jedem Dritten (35 Prozent) waren diese „stark“ oder „sehr stark“. Nur 13 Prozent verspürten entsprechende Auswirkungen „sehr wenig“ oder „gar nicht“. Eine Mehrheit von 63 Prozent aller Befragten hat im zurückliegenden Sommer die eigenen Beet-Pflanzen, Büsche oder Bäume „einmal in der Woche oder häufiger“ bewässert. Hinzu kommen über 15 Prozent, die ihre Pflanzen „etwa alle zwei Wochen“ gegossen haben. Lediglich gut zehn Prozent aller Gartenbesitzer verzichteten dagegen auf jegliches Gießen.
Deutlich anders das Bild bei der Rasenpflege: Genau die Hälfte aller Gartenbesitzer mit entsprechenden Flächen haben ihren Rasen gar nicht mehr bewässert. Das Ergebnis zeigte sich vielfach in Form gelbbrauner Rasenflächen. Jeder Vierte (26 Prozent) bewässerte seinen Rasen dagegen „einmal in der Woche oder häufiger“. Und 13 Prozent gönnten ihrem – idealerweise grünen – Naturteppich zumindest alle zwei Wochen Wasser. Weitere zehn Prozent probierten, mit zwei bis drei Rasen-Gießaktionen über den Sommer zu kommen. Daraus ergibt sich die Frage, ob Deutschlands Gartenbesitzer das Thema Trockenheit bereits bei der Auswahl neuer Pflanzen beachten. Das Ergebnis: Nur neun Prozent der Befragten berücksichtigen das Thema „gar nicht“, während die große Mehrheit das Thema Trockenheit bei der Auswahl neuer Pflanzen beachtet. Fast 29 Prozent tun das sogar „stark“ oder „sehr stark“.

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