Viel Luft nach oben beim Frauenanteil am Bau

In keinem anderen Wirtschaftszweig sind so wenig Frauen beschäftigt wie am Bau. Auf gerade einmal 10 Prozent kommt der Frauenanteil im Bauhauptgewerbe, mit dem Ausbaugewerbe sind es durchschnittlich 13 Prozent. Immerhin sind inzwischen 28 Prozent der Bauingenieure in Bauunternehmen weiblich. Allerdings verdienen sie deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen.


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Am Frauenanteil im Baugewerbe hat sich seit zwanzig Jahren wenig verändert, das zeigt die aktuelle Publikation „Frauen am Bau“, die der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie jetzt herausgebracht hat. Danach liegt die Frauenquote bei den Beschäftigten mit bauhauptgewerblichen Berufen bei 1,5 Prozent, bei ausbaugewerblichen Berufen bei 2,2 Prozent. Das ist weniger als in allen anderen Branchen. Gewerbliche Berufe für Frauen sind danach für Frauen offenbar uninteressant – vereinzelte Zunahmen des Frauenanteils finden sich nur in Handwerksberufen, z.B. bei Malern und Lackierern oder Dachdeckern.

Im Branchendurchschnitt steht der Frauenanteil am Bau an letzter Stelle. | Foto: HDB
Im Branchendurchschnitt steht der Frauenanteil am Bau an letzter Stelle. | Foto: HDB

Mehr Azubinen in nicht-gewerblichen Bauberufen

Auch in der nächsten Zukunft wird sich kaum etwas am Frauenanteil in der Bauwirtschaft ändern, denn die niedrige Frauenquote betrifft auch die Ausbildung: Der Anteil der Frauen in der bauhauptgewerblichen Ausbildung liegt bei 2,1 Prozent, ein Anstieg von 0,3 % seit 2018, im Ausbaugewerbe bei 4,2 Prozent – hier macht sich der relativ hohe Anteil beim Malerhandwerk bemerkbar. Der Frauenanteil beim gewerblich-dualen Studium liegt bei gerade einmal 8 Prozent. Anders sieht es bei den nicht-gewerblichen Bauberufen aus: Der Anteil der weiblichen Auszubildenden im kaufmännischen Bereich liegt inzwischen bei 60 Prozent und bei den technischen Azubis (Bauzeichner) bei 34 Prozent.

Anteil am Bauingenieurstudium bei 30 Prozent

An Attraktivität hat der Beruf des Bauingenieurs für Frauen gewonnen. Bauingenieurinnen sind überwiegend in der Bauplanung (der Anteil liegt hier bei 26%), der Architektur (50%) und Vermessungsberufen (29%) tätig sowie im Bereich Kalkulation und Abrechnung (29%). Auch der der Anteil der Studentinnen in diesem Fach ist gestiegen. So hat sich der Frauenanteil beim Bauingenieurstudium in den letzten 20 Jahren von 20 auf 30 Prozent erhöht. „Wir freuen uns, dass sich so viele Frauen für den sehr abwechslungsreichen und spannenden Beruf des Bauingenieurs interessieren. Immerhin sind von den derzeit knapp 60.000 Studierenden des Fachs Bauingenieurwesen 18.000 weiblich“, sagte dazu der Vizepräsident Wirtschaft des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim Lorenz. Allerdings ist die Zahl der Studienanfängerinnen aktuell rückläufig. Im Wintersemester 2019/20 haben sich nur noch 2.770 Frauen (von insgesamt 9.500) für ein Bauingenieurstudium eingeschrieben, 12 Prozent weniger als zum Höchststand vier Jahre zuvor.

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Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern

Problematisch ist, dass Frauen in leitenden Positionen am Bau weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Bei studierten Mitarbeitern in leitender Stellung liegt das Gehalt von Frauen bei 76% des Gehalts der Männer. Auch die Einstiegsgehälter von Frauen liegen deutlich unter den von männlichen Bauingenieuren. Die Branche müsse „dafür sorgen, dass sich die Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern schließt", forderte Lorenz die Unternehmen auf. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst der Frauen in leitender Stellung sei zwar innerhalb von zehn Jahren um 46 % gestiegen, der Abstand zum Gehaltsniveau der Männer sei mit 76 % aber nahezu gleichgeblieben.

Hagedorn-Maschinistin Agnes Borchers ist noch immer eine Exotin in ihrem Beruf. Der Frauenanteil bei gewerblichen Berufen am Bau liegt bei mageren 1,5 Prozent. | Foto: Carmen Wolf
Hagedorn-Maschinistin Agnes Borchers ist noch immer eine Exotin in ihrem Beruf. Der Frauenanteil bei gewerblichen Berufen am Bau liegt bei mageren 1,5 Prozent. | Foto: Carmen Wolf

Wo bleiben die Baugeräteführerinnen?

Seit Jahren klagt die Bauwirtschaft über den Mangel qualifizierten Personals. Es fehlen vor allem Fach- und Führungskräfte. Hier sei die Branche gefordert, die Attraktivität der Bauberufe hervorzuheben, sagte Lorenz: „Wir wollen und müssen zeigen, dass der Bau viele Möglichkeiten bietet, einen spannenden Beruf auszuüben, mit viel Entwicklungspotenzial in einer zukunftsweisenden, innovativen, gesellschaftsrelevanten Branche.“ Technische Neuerungen hätten auch die Arbeit am Bau verändert. So müsse und könne sich der Bau auch bei der Ausbildung im gewerblichen Bereich mehr um junge Frauen bemühen.


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