Umsatzplus - dennoch trübt sich Stimmung ein
Obwohl die Jahresbilanz 2022 im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (GaLaBau) Baden-Württemberg positiver ausfällt als im Bundesdurchschnitt, künden sich doch einige Herausforderungen an, die kluges und weitsichtiges Handeln abverlangen. Der Branchenverband im Ländle ist zuversichtlich, dass der grüne Berufsstand die Herausforderungen meistert und seine Chancen ergreift.
Nachfragerückgänge bei kleineren Gestaltungsmaßnahmen
Private Hausgärten machen nach Angaben des VGL BW mit 63% immer noch den höchsten Umsatzanteil in Baden-Württemberg aus, obwohl auch hier schon ein Nachfragerückgang bei kleineren Gestaltungsmaßnahmen festzustellen gewesen sei. Ebenso seien der gewerbliche Wohnungsbau mit 10 % (Vorjahr 11 %) und die Industrie mit 6 % (Vorjahr 7 %) etwas sparsamer in ihrer Auftragsvergabe gewesen. Öffentliche Auftraggeber hätten mit 18 % (Vorjahr 17 %) am Gesamtumsatz etwas höher gelegen als im Vorjahr. Hier sieht der Branchenverband noch Potenzial nach oben, da die Klimafolgen uns alle mehr und mehr fordern würden und wir als Gesellschaft gezwungen seien, viel stärker zu investieren.
Gegenwärtig werde das Thema „Luxus im Garten“ stärker hinterfragt. Wohlfühlmomente lägen nicht unbedingt immer im High-End-Bereich. So könne ein kleines, nachhaltig gestaltetes Gärtchen durchaus ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt, seine Sorgen hinter sich lässt und Kraft und Energie tankt. Auf Fragen, „wie sehen die Gärten der Zukunft aus“, „wie werden sie gebaut“, müsse die GaLaBau-Branche Antworten finden. Ins Auge gefasst müsse auch werden, wie hoch der CO2-Abdruck der grünen Dienstleistungen ausfällt und wie die Produkte langfristig guten Gewissens angeboten werden können. Nachhaltig und attraktiv gestaltete Gärten und Außenanlagen seien der Schlüssel, um diese Herausforderungen in Chancen zu verwandeln. Oder, wie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Erhard Schollenberger formuliert: Die Zukunft liege in der Schaffung der blau-grünen Infrastruktur.
Mehr anerkannte Ausbildungsbetriebe, aber weniger Ausbildungsverhältnisse
Unter den 817 baden-württembergischen Verbandsmitgliedern ist die Zahl der anerkannten Ausbildungsbetriebe auf zurzeit 532 gestiegen, die Ausbildungsverhältnisse mit 1397 (Vorjahr 1475) waren in 2022 jedoch erstmals rückläufig . Hier sieht Geschäftsführer Bierig noch weiteres Pozenzial vor allem in den Betriebsgruppen I und II, die nach wie vor die Verbandsstruktur maßgeblich prägen. Es handelt sich dabei um Firmen mit maximal 15 Mitarbeitenden. Lediglich 18 % der Betriebe in Baden-Württemberg beschäftigen mehr als 16 Mitarbeiter. Nicht im Verband organisiert seien ca. 2100 Betriebe. Die Attraktivität des Ausbildungsberufes solle weiterhin in zahlreichen Veranstaltungen zum Ausdruck kommen.
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Fachkräfte weiterhin gesucht
Die Zahl der gewerblichen Mitarbeitenden ist um knapp 1,5 % gestiegen, das decke aber den Bedarf im Ländle noch nicht. Unter anderem stehe daher auch die leistungsgerechte Bezahlung ganz oben auf der Agenda, eröffnet der Vorstandsvorsitzende des VGL BW, Martin Joos. Mit dem durch den baden-württembergischen Landtag verabschiedeten Doppelhaushalt für die Jahre 2023/2024, stehen der DEULA Baden-Württemberg gGmbH, bei welcher der Branchenverband mit 85 % Hauptanteilseigner ist, rund 1,8 Mio. Euro für wichtige berufliche Bildungsinvestitionen zur Verfügung.
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