Kommunen ermuntern Bürger zum naturnahen Gärtnern
Sie sind bestenfalls Futterquelle und Rückzugsort: Für Insekten und Co. spielen die mehr als 16 Millionen Privatgärten in Deutschland eine gewaltige Rolle. Allerdings ist dort in Sachen Biodiversität oft noch Luft nach oben. Deshalb informieren immer mehr Kommunen darüber, wie naturnahes Gärtnern funktioniert.

„Egal wie klein ein Garten oder Vorgarten ist – für die Biodiversität in unserer Stadt sind diese Lebensräume wichtige Bausteine“, sagt Beate Gahlmann von der Stadt Gütersloh, „wir freuen uns über alle, die naturnahes Gärtnern ausprobieren möchten.“ Sowohl dort als auch in Bad Salzuflen, Bad Dürkheim, Düren und Erfurt finden Bürger auf der kommunalen Internetseite Infos zur insektenfreundlichen Gartengestaltung. So klärt ein Videoclip auf, dass es in Deutschland etwa 560 Wildbienenarten gibt, von denen mehr als die Hälfte gefährdet ist.
Wie rettende Lebensräume in der eigenen grünen Oase entstehen, zeigen die Kommunen etwa mithilfe eines „Einsteigerpakets“. Die Anleitung zum naturnahen Gärtnern ist ein Ergebnis des Projekts „gARTENreich“. Daran hat ein Forschungsverbund unter Leitung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gearbeitet. Es gab dafür eine Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Wie divers sind Deutschlands Gärten?
Das Projekt „gARTENreich“ hat im Jahr 2024 2.000 Gartenbesitzer befragt. Zugleich haben die Forscher in 20 Projektgärten selbst nachgezählt, wie viele Pflanzenarten es je nach Gartengestaltung gibt. „Im Schnitt liegen die deutschen Gärten im Mittelfeld, was die Ausstattung mit biodiversitätsfördernden Elementen angeht. Es gibt also noch deutliches Verbesserungspotenzial“, sagt Projektleiterin Alexandra Dehnhardt vom IÖW, „viele Menschen wissen jedoch gar nicht, wie sie ihren Garten artenreich gestalten können.“ Ein Selbsttest zum Zustand der Biodiversität soll bei einer ersten Einschätzung helfen.
Anleitung: Schrittweise zur Artenvielfalt
Das Projekt gibt Tipps, wie mehr Natur im Garten möglich ist, ohne ihn gleich vollständig umzugestalten. „Der beste Weg zu einer hohen Artenvielfalt ist ein bunter Mix aus Lebensräumen – etwa eine Hecke, etwas Totholz, sonnige sowie schattige Blumenbeete und ein kleiner Teich“, erläutert Dehnhardt. Wer solche Bausteine umsetzen möchte, findet dazu Schritt-für-Schritt-Anleitungen unter www.gartenreich-projekt.de/diy.
Pflanzensteckbriefe helfen bei der Auswahl
Schonende Pflege
Wie funktioniert naturnahe Gartenpflege? Mit einer Broschüre bietet das Projekt Orientierung: Geeignet sind demnach Kompost, organischer Dünger und torffreie Erde. Pestizide sind hingegen tabu: Sie schaden nicht nur Blattläusen und Co., sondern auch ihren Fressfeinden wie Marienkäfern und kleinen Singvögeln, teilt das IÖW mit. Ebenso sollten Stängel von Stauden erst im Frühling zurückgeschnitten werden, weil darin Insekten überwintern.
Gedeiht die grüne Branche?
Aktuelle Nachrichten zu den Entwicklungen im GaLa-Bau erfahren Sie in unserem Newsletter.
Hier abonnieren!


Lesen Sie auch:
- Biodiversität: So gestalten Profis naturnahe Grünflächen richtig
- Klimawandel-Garten: Was unsere Städte in Zukunft lebenswert macht
- Urban Gardening: Landschaftsgärtner packen beim Bau der essbaren Stadt mit an
- Kommunen im Klimawandel: Lebensqualität? Städte für Hitze und Starkregen fit machen
- „StadtGrün naturnah“: „Wir folgen dem humboldtschen Prinzip des lebenslangen Lernens“
So wird ihr Ihr Garten naturnah ohne großes Umgestalten: Weitere Bilder

Quelle: IÖW
Neueste Beiträge:
Meistgelesene Artikel
Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?


Bauleistungen


Dienstleistungen


Lieferleistungen
Verwandte Bau-Themen:
Top Bau-Themen:
Jetzt zum Newsletter anmelden:
Werden Sie Experte im Garten- und Landschaftsbau. Plus: Kommunaltechnik.