Rahmenvereinbarung für serielles Bauen ausgeschrieben
Der Bund will den seriellen und modularen Wohnungsbau voranbringen. Bis zum Herbst soll eine neue Rahmenvereinbarung „Serielles und modulares Bauen 2.0“ geschaffen werden. Dafür wurde jetzt ein europaweites Ausschreibungsverfahren gestartet. Die Bewerbungsphase läuft.
Das Mischen wird digital
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Das Ausschreibungsverfahren für neue Konzepte für den seriellen und modularen Wohnungsbau haben das Bundesbauministerium, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW jetzt gemeinsam auf den Weg gebracht. Mit der Rahmenvereinbarung soll ein Portfolio von Mustern geschaffen werden, aus dem sich Wohnungsbaugesellschaften bedienen können, ohne ihre Projekte selbst europaweit ausschreiben zu müssen. Das soll die Vorlaufzeiten für Bauvorhaben deutlich verkürzen. Bis zu 30 verschiedene Angebote auf Basis einer funktionalen Ausschreibung soll der neue Rahmenvertrag umfassen.
Um die Teilnahme am Ausschreibungsverfahren können sich Bieter und Bietergemeinschaften aus Bauplanung und -ausführung ab sofort bewerben. Die Bewerbungsphase läuft bis zum 10. April, die Durchführung obliegt dem Berliner Büro Phase Eins. In einem zweiten Schritt können die ausgewählten Bietergemeinschaften ihre Wohnungsbau-Angebote einreichen. Bis zum Herbst dieses Jahres soll das Verfahren abgeschlossen und der Rahmenvertrag fertig sein. Im Auswahlgremium sitzen auch Vertreter der Bundesarchitektenkammer, um über die städtebauliche und gestalterische Qualität der Gebäude zu wachen.
Bundesbauministerin Klara Geywitz verspricht sich von der Rahmenvereinbarung eine Beschleunigung beim Bau von bezahlbarem Wohnraum. Etwa 3.000 Wohnungsunternehmen könnten aus einem solchen Portfolio Typenmodelle auswählen, zum Beispiel für den sozialen Wohnungsbau, so die Ministerin. „Wir müssen Wege realisieren, um rasch und kostengünstig bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum zu schaffen. Die Rahmenvereinbarung des GdW leistet hier einen wichtigen Beitrag“, so Geywitz. Auch GdW-Präsident Axel Gedaschko sieht das serielle Bauen als „ideale Möglichkeit, zügig, möglichst kostengünstig und in hoher Qualität neuen Wohnraum zu schaffen“.
Erster Rahmenvertrag brachte nur geringen Erfolg
Die neue Rahmenvereinbarung soll den ersten Rahmenvertrag von 2018 ersetzen. Die damalige Rahmenvereinbarung enthielt Angebote für neun Modellgebäude mit festgeschriebenen Preisen zwischen 2.000 und 3.200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche – Preise, zu denen nach den immensen Preissteigerungen der letzten Jahre heute kaum noch Wohnungsbau realisierbar wäre. Innerhalb der ersten Rahmenvereinbarung sind bislang nach Angaben des GdW rund 5.000 Wohnungen entstanden. Die neue Technologie des seriellen und modularen Bauens habe einen gewissen Anlauf benötigt und sei erst in den letzten zwei Jahren stärker in Fahrt gekommen, so ein GdW-Sprecher. Deshalb gehe der GdW davon aus, dass mit der neuen Rahmenvereinbarung in kürzerer Zeit noch deutlich mehr Wohnungen entstehen werden.
Bauindustrie: Serielles Bauen senkt die Baukosten
Die Bauindustrie sieht das serielle Bauen als Möglichkeit, die hohen Baukosten in den Griff zu bekommen und kostengünstigen Wohnraum zu schaffen. „Unser Ziel als Branche ist es, den Bauprozess weiter zu optimieren und unsere Produktivität nachhaltig zu steigern“, sagte dazu Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB). Mit der zweiten Rahmenvereinbarung zeige die Bau- und Wohnungswirtschaft, dass sie ihre Aufgaben ernst nehme und anpacke. Genau das erwarte die Baubranche auch von der Politik, etwa durch die Harmonisierung der 16 Landesbauordnungen.
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