Wohnungsbau-Krise: Baugenehmigungen sacken noch weiter ab
Wohnungsbau in Wielenbach: Die Zahl der Baugenehmigungen ist im April im Vergleich zum Vorjahr erneut um 17 Prozent gesunken. | Foto: MARO

Laut Statistischem Bundesamt wurde im April 2024 der Bau von 17.600 Wohnungen genehmigt, 3.600 weniger als im April 2023 bzw. ein Minus von 17,0 Prozent. Das Niveau vom April 2022 wurde sogar um 44 Prozent unterschritten. Von Januar bis April wurden 71.100 Wohnungen genehmigt, 18.900 weniger als im Vorjahreszeitraum (- 21,0 %). Bei den Einfamilienhäusern gab es 32,5 % weniger Baugenehmigungen, nämlich für nur noch12.300. Bei den Mehrfamilienhäusern verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich um 20,2 % (-9.700) auf 38.500 Wohnungen.

Kein Ende der Krise im Wohnungsbau

„Wer auf ein Ende der Wohnungsbaukrise hoffte, wird weiter enttäuscht“, sagte dazu Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). „Es ist ein regelrechter Absturz, ein Ende dieser Abwärtsspirale nicht absehbar.“ Schon jetzt müssten eigentlich Hunderttausende Wohnungen zusätzlich beauftragt werden. Davon sei Deutschland „meilenweit entfernt“, so Pakleppa. Die Politik habe es in der Hand, den Wohnungsbau anzukurbeln. Er verwies auf das Modell „Gebäudetyp E“: Das Bauen könne einfacher und günstiger gemacht werden, wenn nicht immer der Stand der Technik vorgeschrieben werde, sondern auch das technisch Notwendige rechtssicher gebaut werden dürfe. Zudem seien die Anforderungen bei den Bauförderungen zu hoch. „Würde es eine eindeutige und langfristige Fördersystematik geben, die den EH 55-Standard einschließt, und nicht nur den überambitionierten EH 40-Standard, würde das dem Wohnungsbau einen merklichen Schub geben“, so Pakleppa.

Baugenehmigungen seit 24 Monaten im Minus

Nach nunmehr 24 Monaten eines ununterbrochenen Rückgangs, davon 19 Monate mit zweistelligen Raten, liege das Genehmigungsniveau inzwischen auf dem vom Jahresbeginn 2013, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim Oliver Müller. Im selben Zeitraum sei die Zahl der Bevölkerung in Deutschland um 3,7 Millionen Menschen gestiegen. „Wenn wir also nicht schnellstens die Trendwende einläuten, wird die Wohnungsnot das beherrschende Thema im Bundestagswahljahr 2025“, so Müller. Der hohe Bedarf an Wohnungen könne nur gedeckt werden, wenn die Bauwirtschaft mehr Freiräume erhalte, um effizienter, kostengünstiger und innovativer zu bauen. Er verwies auf ein Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft im Auftrag der Bauindustrie, wonach zu viele staatliche Vorgaben Baumaßnahmen verteuern, verzögern oder verhindern würden. Das IW habe unter anderem lange Planungs- und Genehmigungsphasen, vielfältige und sich ständig veränderte Vorgaben zur Bauqualität sowie unterschiedliche Landesbauordnungen moniert.

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