Baugenehmigungen weiter in der Abwärtsspirale

Im Wohnungsbau ist keine Besserung in Sicht: Im Februar wurden nur 18.200 Wohnungen genehmigt, das ist ein weiterer Rückgang um 18 Prozent im Vergleich Vorjahresmonat. Das Baugewerbe fordert Bund und Länder auf, die Bauanforderungen zu senken und die Neubauförderung mit einem Zinsverbilligungsprogramm anzukurbeln.

Wohnungsbau-Krise: Baugenehmigungen weiter in der Abwärtsspirale
Krise im Wohnungsbau: Im Januar und Februar wurden nur 35.000 Wohnungen genehmigt. 2022 waren es knapp 58.000 Wohnungen. | Foto: B_I/B.Wegner

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Im Februar 2024 wurde in Deutschland der Bau von 18.200 Wohnungen genehmigt, 4.100 Baugenehmigungen weniger als im Februar 2023. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, sank die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zum Februar 2022 sogar um 35,1 %. „Es ist einziges Trauerspiel“, sagte dazu Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). „Bis zum Februar wurden nur noch 35.000 Wohnungen genehmigt. Januar und Februar 2023 waren es noch 44.200, in den Jahren zuvor knapp 58.000 Wohnungen.“ Mit jeweils 23 Prozent sind die Baugenehmigungen im Ein- und Zweifamilienhausbau wie auch im Geschosswohnungsbau zurückgegangen.

„Die Wohnungsbau-Krise ist real“

„Was heute nicht genehmigt wird, fehlt uns morgen am Markt. Dabei müssten schon jetzt Hunderttausende Wohnungen mehr gebaut werden“, so Pakleppa. „Da kann es keiner mehr leugnen: Die Wohnungsbaukrise ist real.“ Die Politik müsse die Anforderungen senken oder die Förderungen für Bauherren erhöhen, sonst werde der versprochene Bau-Turbo auf sehr lange Zeit ausbleiben. Setze sich dieser Trend fort, würden bis zum Jahr 2025 statt der anvisierten 400.000 Wohnungen nur etwas mehr als die Hälfte realisiert werden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller. Dann stünde die Regierung im Bundestagswahljahr „vor dem wohnungspolitischen Offenbarungseid“.

Schnelle Wirkung im Wohnungsbau nur durch niedrigere Zinsen

Um dem Wohnungsmarkt einen Schub zu geben, seien Zinsverbilligungsprogramme nötig, so Müller. Zwar sei die degressive AfA für den Mietwohnungsbau inzwischen durch den Bundesrat, sie wirke allerdings erst, wenn die Finanzierungskosten beim Immobilienkauf oder für den Neubau spürbar sänken. An dieser Stellschraube müsse angesetzt werden. Zudem müssten überzogene Vorschriften in den Landesbauordnungen beschnitten werden, um die Baukosten zu senken, forderte Müller. Er wiederholte damit zentrale Forderungen des Verbändebündnisses Wohnungsbau, die Experten auf dem Wohnungsbautag in der vergangenen Woche aufgestellt haben. Hier seien eindeutige politische Entscheidungen zu treffen.

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Baustoffindustrie im Krisenmodus

Wegen der Wohnungsbau-Krise sinkt auch die Nachfrage nach Baustoffen. So meldet die Baustoffindustrie teilweise dramatische Produktionsrückgänge bis knapp 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem die Baustoff-Produktion schon 2023 mit real minus 16,7 Prozent historisch stark rückläufig gewesen sei, wurden im Januar und Februar 2024 weitere Produktionsrückgänge von minus 15,3 Prozent verzeichnet, teilt der Bundesverband Baustoffe Steine und Erden (bbs) mit. „Die Hoffnung auf Verbesserung hat sich leider nicht bewahrheitet“, sagt bbs-Hauptgeschäftsführer Matthias Frederichs, „stattdessen werden die ohnehin schlechten Werte der Vorjahresmonate nochmals deutlich unterboten.“ Besonders betroffen sind die Kalksandstein-, Porenbeton- und die Ziegelindustrie. „Die Baugenehmigungen werden erst auf mittlere Sicht Nachfragewirkung entfalten", so Frederichs. "Wir müssen angesichts dieser Zahlen davon ausgehen, dass die Krise am Bau kurzfristig nicht zu überwinden ist.“


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