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Absturz der Baugenehmigungen: Weiter keine Impulse gegen die Wohnungsbau-Krise
Die aktuellen Baugenehmigungszahlen lassen aufschrecken: Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Wohnungsbau in Deutschland beinahe halbiert. | Foto: B_I/bb

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Die Baugenehmigungszahlen in Deutschland sacken weiter ab. Im Januar wurden nur noch 16.800 Wohnungen genehmigt, 23,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Januar 2022 ist gab es einen Rückgang um 43,4 Prozent, so das Statistische Bundesamt. Überproportional betroffen sind mit 37,8 Prozent die Genehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser. Aber auch im Mietwohnungsbau betrug der Rückgang 20 Prozent. Im Gesamtjahr 2023 sind die Baugenehmigungen im Wohnungsbau um 26 Prozent eingebrochen.

Wohnungsbau-Unternehmen fehlen Anschluss-Aufträge

Kein Wunder, dass das Geschäftsklima im Wohnungsbau einen neuen Tiefststand erreicht hat. Mehr als jedes zweite Bauunternehmen sei mit der aktuellen Lage unzufrieden, und auch die Erwartungen lägen im Keller, so Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Der Wohnungsbau sieht derzeit nirgendwo einen Hoffnungsschimmer. Weiterhin werden Aufträge storniert. Gleichzeitig sind die Baugenehmigungen für Wohnungen im Sinkflug.“

„Die fehlenden Baugenehmigungen von heute sind die fehlenden Aufträge und Wohnungen von morgen“, sagte dazu Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). „Wir haben in den vergangenen beiden Jahren real den Auftragszuwachs der vergangenen vier Jahre abgebaut.“ Blieben die Neuaufträge weiter aus, so steige in den Bauunternehmen der Druck, die in den letzten Jahren neu an Bord genommenen Beschäftigten halten zu können, so Pakleppa.

Nur noch die Hälfte der benötigten Wohnungen wird gebaut

Dabei ist der Bauüberhang weiter angestiegen. Schon 2022 waren fast 885.000 Wohnungen zwar genehmigt, aber nicht gebaut. Die Bauindustrie erwartet, dass im laufenden Jahr nur noch 220.000 bis 230.000 Wohnungen fertiggestellt werden, sollten nicht entscheidende Impulse für den Wohnungsbau kommen. „Ohne Trendwende werden es im Wahljahr 2025 nur noch etwa 200.000 Wohnungen sein“, prognostiziert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Tim-Oliver Müller. Das wäre die Hälfte der 400.000 Wohnungen pro Jahr, die sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt hatte. Müller: „Dann wäre die Wohnungspolitik der Bundesregierung krachend gescheitert.“

Entscheidung über degressive Afa im Bundesrat

Als wichtige Maßnahme, um dem Wohnungsbau wieder einen Schub zu geben, sieht die Bauwirtschaft die besseren Abschreibungsmöglichkeiten für Investoren. Damit sie nach langer Verzögerung auf den Weg gebracht werden können, müssen die Bundesländer dem Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses zum Wachstumschancengesetz zustimmen, das auch die degressive AfA enthält. Die Hoffnungen der Wohnungsbaubranche liegen deshalb auf dem 22. März. „Die degressive Afa muss kommen. In dieser Woche muss sich der Bundesrat auf seiner Sitzung hierzu definitiv einigen“, so Felix Pakleppa. „Auch die angekündigten Förderprogramme müssen schnell an den Markt.“

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Wohnungsbau wartet auf bessere Förderbedingungen

Auch die Immobilienwirtschaft wartet dringend auf die Durchschlagung des Knotens. „Der Druck auf den Wohnungsmärkten steigt und steigt und von politischer Seite kommt immer noch viel zu wenig“, so Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. Ein groß angelegtes Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau sei notwendig, da die angekündigte zusätzliche Milliarde an Förderung für den klimafreundlichen Neubau nicht ausreiche und zu spät komme. „Eine Zinssubvention auf ein Prozent würde den Staat durch Steuermehreinnahmen infolge der dann wieder auflebenden Baukonjunktur nichts kosten“, so Gadaschko.


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