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Baubranche fordert Task Force wegen Folgen des Ukraine-Krieges

Lieferengpässe und Preiserhöhungen belasten die Bauwirtschaft immer stärker. Das Kostenrisiko müssen die Bauunternehmen zurzeit meist allein tragen. In einem Brandbrief haben sich die Bauverbände jetzt gemeinsam an mehrere Bundesministerien gewandt und eine faire Risikoverteilung der Auswirkungen des Ukrainekriegs gefordert.

Baubranche fordert vom Bund Task Force wegen Folgen des Ukraine-Krieges
Bei den Preisen für Baustoffe stochern die Bauunternehmen zurzeit völlig im Nebel. Das Risiko tragen sie allerdings meist allein. | Foto: BKL

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Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie HDB), der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) verlangen gemeinsam mit dem Verband der Bahnindustrie und weiteren Organisationen eine faire Risikoverteilung bei Bauaufträgen der öffentlichen Hand. In ihrem „Brandbrief“ an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesbauministerin Klara Geywitz fordern die Bauverbände einen „Runden Tisch“: Bei den Abstimmungen soll es um „praktikable Maßnahmen“ zur gerechten Verteilung der Kostenrisiken bei öffentlichen Aufträgen gehen. Auch wichtige öffentliche Auftraggeber wie die Autobahn GmbH, die DEGES und die DB AG müssten an den Gesprächen teilnehmen, so die Branchenvertreter.
„Wir brauchen dringend einen Runden Tisch zu den Auswirkungen des russischen Krieges auf die Bauwirtschaft in Deutschland. Wir wünschen uns schnell ein abgestimmtes Vorgehen von Bau- und Verkehrsministerium gemeinsam mit der Deutschen Bahn, der Autobahngesellschaft und der Bauwirtschaft.“
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe | Foto: ZDB/Tobias Koch
„Wir brauchen dringend einen Runden Tisch zu den Auswirkungen des russischen Krieges auf die Bauwirtschaft in Deutschland. Wir wünschen uns schnell ein abgestimmtes Vorgehen von Bau- und Verkehrsministerium gemeinsam mit der Deutschen Bahn, der Autobahngesellschaft und der Bauwirtschaft.“ Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe | Foto: ZDB/Tobias Koch

Baustellen-Stopps und aufgehobene Ausschreibungen drohen

Die Probleme beträfen nicht nur künftige Ausschreibungen, sondern insbesondere auch laufende Bauprojekte und Vergabeverfahren, sagte dazu BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka. Sollten sich die Lieferengpässe weiter zuspitzen, könnte es zu Stillständen auf laufenden Baustellen kommen. Zudem müsse sich die öffentliche Hand drauf einstellen, dass bei Vergabeverfahren künftig keine Angebote mehr von Bauunternehmen kämen, wenn unkontrollierbare Preissteigerungen weiter allein zulasten der Bieterfirmen gingen. Bleibe eine faire Risikoverteilung aus, könnten Bauunternehmen Angebote nur mit erheblichen Risikozuschlägen abgeben. Das wiederum führe dazu, dass entweder die öffentlichen Haushalte über Gebühr mit Kosten belastet würden oder Ausschreibungen aufgehoben werden müssten. Seit Wochen fordern die Bauverbände Preisgleitklauseln bei Bauaufträgen der öffentlichen Hand.
"Für die Bauunternehmen in Deutschland ist die Lage aktuell dramatisch." BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka | Foto: BVMB
"Für die Bauunternehmen in Deutschland ist die Lage aktuell dramatisch." BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka | Foto: BVMB

Für Bauunternehmen könne das bedrohlich werden: Sie sind gegenüber den Auftraggebern vertraglich an die vereinbarten Preise gebunden und auf deren Bereitschaft angewiesen, diese laut Gilka „völlig überraschende“ Preisexplosion mitzutragen. Die öffentliche Hand sei jetzt gefragt, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um diese Gefahren einzufangen. Von einer solchen Task Force auf Bundesebene erwarten die Bauverbände auch eine Signalwirkung für Länder und Kommunen. „Die Länder und die Kommunen warten auf den Bund, wie sie sich in dieser Situation verhalten und wie sie weiter verfahren sollen“, so Gilka.

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