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Mehr Recycling im Straßenbau möglich machen

Im Straßenbau liegt ein großes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Vor allem durch mehr Baustoffrecycling ließen sich Ressourcen schonen. Doch die Ersatzbaustoffverordnung legt die Hürden dafür zu viel hoch, kritisieren Bauwirtschaft und Asphaltverband. Sie fordern eine Nachbesserung der Regelwerke.

Nachhaltigkeit im Straßenbau: Verbände fordern Erleichterungen für Recyclingbaustoffe
Beim Asphaltstraßenbau könnten technisch gesehen erheblich mehr Recyclingbaustoffe eingesetzt werden, als das bislang geschieht. Die Regelwerke geben das nicht her. | Foto: Strabag AG/Thomas L. Fischer

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Mit dem Inkrafttreten der Ersatzbaustoffverordnung im August wird das Recycling mineralischer Baustoffe auf neue Grundlagen gestellt. Sie soll die Kreislaufwirtschaft und den Ressourcenschutz fördern. Einer der Hauptanwendungsbereiche für mineralische Baustoffe ist der Straßenbau. „Hier liegt eigentlich ein riesiges Potenzial für mehr Nachhaltigkeit, wenn man es richtig angeht“, sagt Daniel Jonas, Abteilungsleiter für Straßen-, Tief- und Ingenieurbau bei der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB). Zwar ist die Wiederverwendungsquote beim Asphalt selbst in Deutschland sowieso schon sehr hoch. Doch die Bauunternehmen könnten technisch gesehen erheblich mehr Recyclingbaustoffe einsetzen, als das bislang geschieht.

Zu komplizierte Vorschriften fürs Baustoffrecycling

Allerdings schaffe es die Politik nicht, der Bauwirtschaft dafür das nötige Regelwerk an die Hand zu geben, kritisiert Jonas. Das zeige unter anderem die langwierige Diskussion zur neuen Ersatzbaustoffverordnung. Bestimmte Anforderungen der neuen Verordnung lassen sich, so die Kritik, in der Baupraxis nicht realisieren, etwa im Asphaltstraßenbau. „Die Hürden für ein technisch machbares Maximalrecycling sind einfach zu hoch“, sagt Marco Bokies, Geschäftsführer des Deutschen Asphaltverbands (DAV). So werden beispielsweise hohe Anforderungen an den Einbau und die Dokumentationspflichten von Asphaltmischgut gestellt, in dem Ersatzbaustoffe enthalten sind. Werden hier statt neu gewonnenes Gestein aus Steinbrüchen recycelte Materialien wie Gleisschotter oder Schlacken aus der Stahlproduktion eingesetzt, so muss das laut Ersatzbaustoffverordnung zusätzlich dokumentiert werden. Zudem schreibt die Verordnung für solches Material Mindesteinbaumengen und festgelegte Mindestabstände zum Grundwasser vor, obwohl diese, so Bokies, aus umweltfachlicher Sicht bei Asphaltstraßen nicht notwendig seien. Hier bestehe dringender Nachbesserungsbedarf.

Straßenbau: Bundesrat will Verwendung von Recyclingbaustoffen vereinfachen

Hoffnung legen Bokies und Jonas auf eine Initiative des Bundesrats, in der die Regierung aufgefordert wird, die Verwendung dieser Recyclingmaterialien zu vereinfachen. „Wenn wir hier nachsteuern, können wir perfekte Kombinationen ermöglichen: ein hoher Anteil an Ausbauasphalt, ergänzt um den Ersatz von Primärmaterialien durch recyceltes Gestein“, erläutert Bokies. „Dies ergibt einen nahezu geschlossenen ökologischen Kreislauf.“

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