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Auftragsrückgang im Wohnungsbau schlägt auf die Stimmung

Die traditionelle Frühjahrsbelebung am Bau fällt in diesem Jahr offenbar aus. Das Bauhauptgewerbe verzeichnete im März über gut 20 Prozent weniger Aufträge als im Vorjahr. Wieder ist der Wohnungsbau am stärksten betroffen. Trotz der hohen Preise geht jetzt auch der Umsatz zurück. Vor allem die Hochbau-Unternehmen sind pessimistischer geworden.

Baukonjunktur: Fehlende Aufträge im Wohnungsbau sorgen für Pessimismus
Seit zwölf Monaten liegt der Auftragseingang im Wohnungsbau zweistellig im Minus, im ersten Quartal 2023 gab es einen Rückgang von 36 Prozent. | Foto: B_I/bb

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Im Vergleich zum März 2022 ist der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe real um 20,1 % zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt meldet, liegt das vor allem am Wohnungsbau: Danach sinkt der reale Auftragseingang im Wohnungsbau seit April 2022 durchgehend zweistellig im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Rückgang im März 2023 lag bei 37,9 Prozent. Auch der nominale, nicht preisbereinigte Auftragseingang lag im März trotz der deutlich gestiegenen Baupreise um 7,9 % unter dem Vorjahresniveau, so die Statistiker. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sanken die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum real, also kalender- und preisbereinigt um 19,0 %, nominal um 5,8 %.

Wohnungsbau: Seit 2022 Aufträge im zweistellig im Minus

„Insbesondere der Wohnungsbau leidet unter der Zurückhaltung der privaten und gewerblichen Investoren“, sagte dazu der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller. Zwar seien die hohen März-Zahlen teilweise auch auf einen Basiseffekt zurückzuführen, da im März 2022 ein Orderplus von real 16,8 Prozent ausgewiesen wurde. Dennoch sei seit zwölf Monaten der Auftragseingang im Wohnungsbau zweistellig im Minus, und für das erste Quartal 2023 werde sogar ein Rückgang von 36 Prozent ausgewiesen. „Eine Besserung ist nicht in Sicht, schließlich sind auch die Wohnungsbaugenehmigungen im freien Fall.“

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Umsatz im Baugewerbe geht um 8% zurück

Während sich der nominale Umsatz im Bauhauptgewerbe nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im März 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat sich wegen der stark gestiegenen Baupreise um 5,7 Prozent erhöht hat, ist der reale Umsatz um 8,2 % zurückgegangen. Im ersten Quartal dieses Jahres sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls real um 8,2 %. Für Müller ist das keine Überraschung. Den Einbruch im Wohnungsbau konnten die anderen Sparten, der Wirtschaftsbau und der öffentliche Bau, nicht auffangen. Die Auftragsbestände nähmen rapide ab.

Geschäftsaussichten besonders im Hochbau eingetrübt

Die Aussichten für die nächsten zwölf Monate sehen die Bauunternehmen entsprechend pessimistisch. So erwarten nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) 35 Prozent der befragten Bauunternehmen eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage, bei den Hochbauunternehmen sind es sogar 43 Prozent. Auch in der Frühjahrsumfrage des ZDB ist eine deutlich eingetrübte Stimmung im Baugewerbe wegen des Auftragseinbruchs zutage getreten. „Die zunehmende Verschlechterung der Baukonjunktur hat sich auch schon auf die Ertragslage ausgewirkt“, so Müller. Laut DIHK klage fast jedes fünfte Wohnungs-Bauunternehmen über einen Eigenkapitalrückgang. Jedes dritte plane, seine Investitionen zu reduzieren.


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