Wohnungsbau-Krise schlägt auf die Stimmung im Baugewerbe

Die Frühjahrsumfrage des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) hat alarmierende Ergebnisse zur Lage des deutschen Wohnungsmarktes hervorgebracht. Wegen der schlechten Auftragslage ist die Stimmung im Baugewerbe deutlich eingetrübt. ZDB-Präsident Reinhard Quast warnte vor den Konsequenzen dieser Entwicklung.

Baukonjunktur: Wohnungsbau-Krise schlägt auf die Stimmung im Baugewerbe
Auftragseinbruch im Wohnungsbau: Die aktuelle Frühjahrsumfrage des Baugewerbes spiegelt die Eintrübung der Geschäftserwartungen wider. | Foto: B_I/bb
Laut der Umfrage, an der laut ZDB knapp 1.500 Bauunternehmen teilgenommen haben, haben 76 Prozent der Unternehmen im Wohnungsbau eine negative Konjunktureinschätzung abgegeben. Dies sei auf Fehler in der Förderpolitik zu Beginn der Legislaturperiode, steigende Bauzinsen und steigende Materialpreise zurückzuführen, so ZDB-Präsident Reinhard Quast. Die jetzt veröffentlichten Baufertigungszahlen für das Jahr 2022 zeigen einen Anstieg von knapp 2.000 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr, und liegen damit deutlich unter der politischen Zielgröße von 400.000 Wohnungen. Für das Jahr 2023 erwartet der ZDB, dass nur etwa 245.000 neue Wohnungen fertiggestellt werden. Dieser Rückgang in der Bautätigkeit führe zu Kurzarbeit und Beschäftigungsabbau im Baugewerbe, so Quast. Zugleich werde die Wohnungsnot verstärkt.

Im Wohnungsbau dreht sich eine Spirale nach unten

Die steigende Nachfrage nach Wohnungen stehe im Widerspruch zum Angebot, und sowohl potenzielle Bauherren als auch Investoren seien durch die derzeitige Situation verunsichert, so Quast weiter. Die Baukosten seien für viele Menschen nicht bezahlbar, und Investoren könnten ihre hohen Kosten durch Mieten nicht mehr decken. Quast: „So können die Wohnungsbauziele nicht erreicht werden.“

Baugewerbe erwartet sinkende Nachfrage

Nicht nur im Wohnungsbau, sondern auch insgesamt erwarten die Bauunternehmen laut der Frühjahrsumfrage eine sinkende Nachfrage nach Bauleistungen in den kommenden Monaten. Die Investitionsabsichten der Betriebe werden dadurch negativ beeinflusst. Nur noch 20 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Lage als gut, während rund 40 Prozent sie als befriedigend und etwa 35 Prozent als schlecht einschätzen. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Lage als schlecht bewerten, hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, heißt es vom ZDB.

Stimmung auch in anderen Bau-Sparten schlechter

Auch im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Bau ist eine deutliche Verschlechterung der Stimmung zu verzeichnen. Im Frühjahr 2022 bewerteten noch über 30 Prozent der Unternehmen im Wirtschaftsbau und über 20 Prozent im öffentlichen Hochbau ihre Lage positiv. Heute sind es nur noch 16 Prozent bzw. 13 Prozent. Die Umsatzerwartungen für das kommende Jahr sind ebenfalls rückläufig: Rund 60 Prozent der Unternehmen rechnen inzwischen mit rückläufigen Umsätzen. Besonders im Wohnungsbau erwarten fast 70 Prozent der Unternehmen einen Umsatzrückgang.

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Mehr Bauunternehmen wollen ausbilden

Trotz der schwierigen Lage beabsichtigen über 70 Prozent der Unternehmen, ihren Beschäftigtenstand zu halten, 26 Prozent wollen mehr Lehrlinge einstellen und rund 62 Prozent der Bauunternehmen wollen ihren Lehrlingsbestand halten. „Das ist mit Blick auf den absehbaren Renteneintritt vieler Mitarbeiter eine kluge Investition in die Zukunft“, so Quast.


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