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Komatsu Elektrobagger PC210E in Kooperation mit Proterra
Kommt 2023 auf den Markt: Den elektrischen 20-Tonnen-Bagger PC210E hat Komatsu gemeinsam mit dem US-Unternehmen Proterra entwickelt. | Foto: Komatsu

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Der Bagger, der bislang die Modellbezeichnung PC210E trägt, wird wie sein dieselbetriebener Namensvetter PC210 in der 20-Tonnen-Klasse geführt, wiegt aber rund 24 Tonnen. Das Mehrgewicht von ein bis zwei Tonnen gegenüber dem Modell mit Dieselmotor ist, natürlich, den Lithium-Ionen-Akkus geschuldet, die satte 451 kWh Energie liefern. Zum Vergleich: Ein Tesla Model S hat gut 100 kWh. Mit voll geladenen Akkus soll der neue Komatsu-Bagger so – je nach Arbeitslast – bis zu acht Stunden lang arbeiten können. Die Batteriezellen von Proterra sind keine Neuentwicklung, sondern werden schon in Schwerlast- und Nutzfahrzeugen verschiedener Hersteller eingesetzt; Proterra hat sich aber um ihre Integration in den Komatsu-Bagger gekümmert. Hydraulikpumpe, Steuergerät und Elektromotor kommen von Komatsu selbst. Auch der stabile Rahmen für die Aufnahme der Batteriezellen im Oberwagen wird von Komatsu gefertigt.

Weniger Emissionen dank Elektromotor

Der elektrische Antrieb des PC210E soll komfortables Arbeiten in unterschiedlichen Einsätzen ermöglichen, ohne sich über Lärm und Abgasemissionen Gedanken machen zu müssen. Besonders in Frage kommen dabei Arbeiten in innerstädtischen Bereichen und bei Nacht. Bei langandauernden Arbeiten auf Baustellen ebenfalls nicht zu unterschätzen: Weil der Antrieb im Gegensatz zum Dieselmotor keine nennenswerten Vibrationen verursacht, sollen die Fahrerinnen und Fahrer weniger ermüden. Für den Bagger sind Löffel von 0,8 – 1,2 Kubikmetern erhältlich.

Weitere Elektro-Baumaschinen mit Proterra

Komatsu und Proterra haben seit Januar 2021 gemeinsam den Elektrobagger entwickelt und PoC-Tests (Proof-of-concept – Machbarkeitsstudie) auf Baustellen ihrer Kunden durchgeführt. Der Bagger soll im Laufe des Jahres 2023 auf den europäischen Markt kommen. Neben diesem für derzeitige Verhältnisse sehr großen Bagger hat Komatsu am unteren Ende seiner Modellpalette ein weiteres elektrisches Modell entwickelt: Der Mikrobagger PC01E-1 ist in Kooperation mit Honda entstanden und kam Anfang 2022 in Japan in das Vermietgeschäft. Komatsu bringt den PC01E-1 zunächst als Mietmodell in den Markt in der Hoffnung, dass möglichst viele Anwenderinnen und Anwender seine Vorteile kennenlernen und der Bagger schnell an Bekanntheit gewinnt.

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Erst Hybridbagger, jetzt Elektrobagger

Komatsu ist recht spät auf den Elektro-Trend in der Baumaschinenindustrie aufgesprungen. Schließlich kommen immer mehr neue elektrische Baumaschinen auf den Markt, einige Hersteller verfügen bereits über ein stattliches Elektro-Maschinenprogramm. Für seinen ersten größeren Elektrobagger hat sich Komatsu nun aber – mutmaßlich um die Entwicklungszeit zu verkürzen – Hilfe vom Akku-Spezialisten Proterra geholt.

Zuvor hatte Komatsu seine Entwicklungsbemühungen im Bereich alternativer Antriebe jahrelang auf die Hybridtechnik konzentriert. Die Japaner verfügen über jahrzehntelange Erfahrung mit Hybridantrieben und bauen inzwischen die vierte Generation ihres Hybridbaggers. 2011 kam als erstes Modell der HB215-LC auf den deutschen Markt, der einen Dieselmotor und ein elektrisches Schwenkwerk kombinierte. Andere, vor allem asiatische Hersteller folgten diesem Trend und brachten ebenfalls hybrid angetriebene Modelle auf den Markt: Hitachi 2017 den Hybridbagger ZH210-6, Kobelco im selben Jahr den SK210. Über den Status des Nischenprodukts kamen aber alle diese Baumaschinen nie hinaus. Die erzielbaren Kraftstoffeinsparungen sind zwar mit in Einzelfällen bis zu 40 Prozent beachtlich, auf vielen Baustellen aber dennoch zu gering, um die gegenüber dieselbetriebenen Baggern deutlich höheren Anschaffungskosten zu rechtfertigen. So scheinen inzwischen alle Baumaschinenhersteller den Schwerpunkt ihrer Entwicklungstätigkeit auf den Elektroantrieb zu legen.


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