3D-Betondruck: „Karlos“ druckt ersten Massivbau mit tragenden Wänden

3D-Betondruck

„Karlos“ druckt ersten Massivbau mit tragenden Wänden

07.05.2024, 05:00 Uhr

STUTTGART

Mit „Karlos“ haben die Strabag-Tochter Züblin und der Autobetonpumpen-Hersteller Putzmeister ein weltweit einzigartiges Bauverfahren entwickelt. Aktuell erstellt der mobile Betondrucker in Stuttgart erstmals die fertigen und tragenden Normalbetonwände für eine Lagerhalle.

"Karlos" am Werk: Züblin und Putzmeister erstellen erstmals fertige und tragende Normalbetonwände mit dem mobilen 3D-Betondrucker. | Foto: Züblin

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Der 3D-Druck mit Beton erobert immer öfter die Baustellen. Die Digitalisierung von der Planung des BIM-Modells bis hin zur Realisierung per 3D-Drucker revolutioniert die Abläufe beim Bauen. Die Arbeitsprozesse werden durch die Automatisierung verschlankt und beschleunigt. Bislang kamen dabei vor allem sogenannte Portaldrucker zum Einsatz, die nur relativ kleine Gebäude erstellen können. Anders bei „Karlos“: Das neue Verfahren bringt eine größere Flexibilität und Reichweite beim 3D-Druck mit Beton ins Spiel und liefert damit das Potenzial zur Skalierbarkeit auch für Großprojekte. Auf der Bauma 2022 wurde "Karlos" erstmals als Prototyp vorgestellt, jetzt entsteht in Stuttgart-Weilimdorf mit „Karlos“ eine neue Lagerhalle von Strabag Baumaschinentechnik International (Strabag BMTI) im 3D-Betondruck.

Karlos trägt über einen speziellen Druckkopf Beton exakt in mehreren Schichten auf. | Foto: Züblin

Das Verfahren basiert auf einer vollelektrischen Autobetonpumpe mit einem automatisch gesteuerten Mastausleger mit 26 Metern Reichweite. Anhand eines digitalen Bauplans trägt die Maschine über einen speziellen Druckkopf Beton in mehreren Schichten auf. So lassen sich geschosshohe, tragende Betonwände ohne Schalungsarbeiten fertigen. Auch die Herstellung von Vollwandquerschnitten in einem Arbeitsgang sei damit möglich, so die beiden Unternehmen. Zudem lassen sich für den 3D-Druck mit Karlos auch CO2-reduzierte Betone verwenden. Wird „Karlos“ mit Ökostrom betrieben, könne das den Hochbau nachhaltiger machen.