Herausforderung mit zahlreichen Zwangspunkten
Ein ca. 100 Jahre alter Mischwassersammler – Eiprofil 700/1050 aus Beton – in Zwickau ist mit GFK-Rohrmodulen saniert worden. Herausforderungen waren u.a. die spezielle Lage des Sammlers, die Aufrechterhaltung des Straßenbahnbetriebs sowie terminliche Aspekte.
Saugbaggermarkt wächst rasant
Immer mehr Tiefbau-Unternehmen erkennen die Vorteile eines MTS-Saugbaggers der DINO-Modellreihe.
Im Zuge von städtebaulichen Maßnahmen in der Vergangenheit wurde auf der Fahrbahn der Leipziger Straße eine zweigleisige innerstädtischen Tramlinie errichtet, welche der Zubringer für das Straßenbahndepot der Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau (SVZ) ist. Hierbei verläuft das stadteinwärts führende Gleis unmittelbar oberhalb der Achse des beeinträchtigten Sammlers. Zudem ist der Gleisbereich durch den Straßenverkehr ebenfalls befahrbar.
In Teilbereichen des vorhandenen Mischwassersammlers der Wasserwerke Zwickau wurden im Jahr 2021 turnusmäßig eine Reinigung und TV-Inspektion unterzogen. Das Ergebnis der TV-Inspektion förderte einen kurzfristigen Handlungsbedarf zu Tage und weitere, tiefer gehende Untersuchungen mussten durchgeführt werden. Die festgestellten Schadensbilder zeigten hauptsächlich Verformungen im Scheitel- und Kämpferbereich des vorhandenen Rohrquerschnittes; die Oberfläche der Betonrohre wies Auswaschungen und Korrosionsschäden auf.
Zur exakten Bestimmung des baulichen Zustandes beauftragte der Betreiber einen Sachverständigen, nämlich Dr. R. Thiele von der SRT Sachverständigengesellschaft für Rohrleitungstiefbau mbH (Markranstädt). Zur Bestimmung des tatsächlich verbliebenen Rohrquerschnittes führte das Dresdner Unternehmen Geokart eine lasergestützte Profilaufnahme durch. Zur Bestimmung der Korrosion und Resttragfähigkeit des Bestandsrohres gehörte u.a. auch die Entnahme von Rohrproben (Bohrkernen). Alle hieraus gewonnen Erkenntnisse haben ergeben, dass für den Betreiber ein kurzfristiger Handlungsbedarf bestand.
Bei der Auswertung aller gewonnenen Ergebnisse und das hierauf folgende Prüfen mehrerer Varianten zur Wiederherstellung, darunter z.B. die Variante konventionelle Erneuerung, die Installation eines Schlauchinliners oder auch die punktuelle Instandsetzung, sowie die Einbeziehung von örtlichen Bedingungen und Gegebenheiten haben letztendlich zur Wahl einer Sanierung mit vorgefertigten GFK-Rohrmodulen und anschließender Verfüllung des Ringraumes geführt.
Spezialkonstruktion sichert Straßenbahnverkehr
Eine Besonderheit war die Lage des Sammlers. Revisionsschächte befinden sich unmittelbar im Gleiskörper einer Fahrstrecke. Es galt, den Straßenbahnbetrieb in abgestimmter Form aufrechtzuerhalten. In gemeinschaftlicher Zusammenarbeit des Betreibers Wasserwerke Zwickau, BKS Ingenieurbüro und SRT wurde hierzu ein Sanierungskonzept entwickelt, welches letztendlich durch das Sanierungsunternehmen FU Robots Rohrsanierung als Hauptauftragnehmer umgesetzt werden sollte.
Die eigentliche Ausführung wurde in den Zeitraum der sächsischen Schulferien gelegt, um die Beeinträchtigung für den geänderten Fahrplan der SVZ zu minimieren. Bauzeit war somit vom 11.7.2022 bis maximal 15.9.2022.
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Zu sanieren waren zwei Mischwasserhaltungen mit einer Gesamtlänge von rund 130,0 m. Bei der Umsetzung entschied man sich gemeinsam, diese beiden Haltungen von dem Mittelschacht aus in die jeweilige Richtung aus zu sanieren. Die zur Montage der vorgesehenen GFK-Rohrmodule des Herstellers Amiblu erforderliche Baugrube sollte somit an dem Mittelschacht beider Haltungen errichtet werden, da dieser die günstigsten Bestandabmessungen bot.
Die Aufrechterhaltung des Straßenbahnverkehrs konnte durch einen Vorschlag von FU Robots Rohrsanierung realisiert werden: Eine Stahlkonstruktion sollte den vorhandenen Gleiskörper, hier speziell die Schienen, aufnehmen, die anfallenden Lasten sicher abtragen und ausreichend Platz für die Sanierung bieten. Für die konstruktive Bestimmung der Stahlkonstruktion konnte der Hauptauftragnehmer das ansässige Ingenieurbüro Georgi gewinnen und für die Tief- und Gleisbauarbeiten die ansässige Niederlassung der Strabag AG. Mit einem Belastungstest seitens der SVZ konnte die Tragfähigkeit der Konstruktion nachgewiesen werden.
Einbau der Rohrmodule
Die eigentliche Sanierung erfolgte von dem vorher genannten zentralen Schacht in die jeweilige Richtung durch Einziehen mit einer Sanierungswinde. Die GFK-Rohrmodule wurden herstellerseits so konfektioniert, dass zum einen der maximal erreichbare Restquerschnitt von 600/900 erreicht wurde und die Rohrmodule keinen Schaden durch die Einzieharbeiten erleiden. Die durch die vorhandene Baugrube vorgegebene Öffnungsbreite lag hier bei gerade mal 85 cm; somit wurden GFK-Rohrmodule mit einer Baulänge von 80 cm und einer Rohrlänge von 70 cm gewählt. Die insgesamt 181 GFK-Rohrmodule produzierte der Hersteller Amiblu in Barcelona; via Straße wurden sie termingerecht nach Zwickau befördert.
Der Einbau erfolgte über die einzige vorhandene Baugrube und durch das Zusammenfügen innerhalb der Baugrube. Hierdurch konnte der Rohrstrang für die jeweilige Haltung aufgebaut und entsprechend positioniert werden. Sobald der Rohrabschnitt im Bestandskanal positioniert bzw. fertiggestellt war, erfolgte die Öffnung der jeweiligen Seitenzuläufe. Weiterhin wurde der fertiggestellte Rohrstrang in der Haltung durch eine Auftriebssicherung, die der Hauptauftragnehmer speziell für diesen Anwendungsfall entwickelt hat, gegen das Aufschwimmen durch das Verfüllen des Ringraumes mit speziellen Dämmern von innen gesichert.
Quelle: FU Robots Rohrsanierung GmbH
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