Ratgeber: Insektenfreundliche Wiese anlegen und pflegen
Gerade für Insekten stellen Magerwiesen wertvolle Lebensräume dar. Wer glaubt, dass dort kaum etwas gedeiht, wird angesichts der Vielfalt überrascht. Die Stiftung für Mensch und Umwelt erläutert, wie es gelingt, eine solche Wiese anzulegen – und worauf es bei der anschließenden Pflege ankommt.
Magere Böden bieten mehr als vielleicht vermutet, ist die Stiftung für Mensch und Umwelt überzeugt. Das ist eine gemeinnützige Körperschaft, die die biologische Vielfalt fördern und schützen möchte. Auf Magerwiesen wachsen Heidenelke, Wiesenmargerite, Hornklee und zahlreiche weitere Arten. Grundsätzlich sind es Pflanzenarten, die sich an nährstoffreichen Standorten nicht durchsetzen können. Zu groß ist dort das Gerangel mit „stärkeren Kollegen“ wie Gräser und Löwenzahn. Vor allem für Insekten stellen Magerwiesen somit wertvolle Lebensräume dar, so die Stiftung. Wie geht man nun vor?
Auswahl des Standortes und Vorbereitung des Bodens
- Mageren, sonnigen Standort auswählen
- Bestehenden Aufwuchs kurzmähen
- Grasnarbe entfernen oder fräsen und nach ein paar trockenen Tagen das Pflanzenmaterial ausrechen – diesen Vorgang idealerweise zwei- bis dreimal wiederholen
- Zum Schluss den Boden planieren
Vorbereitung des Saatbettes
- Zwei bis drei Zentimeter Kompost ausbringen und diesen oberflächig einarbeiten (nicht zu viel Kompost verwenden, das schadet)
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Ansaat
- Das Saatgut nach Herstellerangaben ausbringen (zum Beispiel 2 g/m²)
- Anschließend das Saatgut anwalzen und die Fläche wässern
- Hinweis zum Saatgut: Wie die Stiftung mitteilt, gibt es spezielle Mischungen für Magerwiesen. Sie empfiehlt die Wahl einer Mischung mit heimischen Pflanzenarten. Geeignet sind demnach beispielsweise Samen von: Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium), Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), Esparsette (Onobrychis viciifolia), Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Gemeines Ruchgras (Anthoxantum odoratum), Zittergras (Briza media), Aufrechte Trespe (Bromus erectus).
Wie funktioniert die Pflege?
Bei der Pflege wird laut Stiftung zwischen Fertigstellungs-, Entwicklungs- und Unterhaltungspflege unterschieden. Zur Fertigstellungspflege gehört demnach, dass die Ansaat etwa vier bis sechs Wochen feucht gehalten wird, was im Herbst oft nicht nötig ist. Bei starkem Unkraut-Aufkommen ist es zudem sinnvoll, einen sogenannten „Schröpfschnitt“ vorzunehmen. Das bedeutet, die Wiese vor der Blüte auf eine Länge von zehn Zentimeter zu mähen, um die Blüte beziehungsweise das Aussamen der Unkräuter zu verhindern. Anschließend das Schnittgut entfernen.
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Quelle: Stiftung für Mensch und Umwelt
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