Ratgeber: Insektenfreundliche Wiese anlegen und pflegen

Gerade für Insekten stellen Magerwiesen wertvolle Lebensräume dar. Wer glaubt, dass dort kaum etwas gedeiht, wird angesichts der Vielfalt überrascht. Die Stiftung für Mensch und Umwelt erläutert, wie es gelingt, eine solche Wiese anzulegen – und worauf es bei der anschließenden Pflege ankommt.

Ratgeber: So legen Sie eine Magerwiese für Insekten an
Es blüht: Eine Wiese nach der Umgestaltung. | Foto: Elisabeth Albrecht

Magere Böden bieten mehr als vielleicht vermutet, ist die Stiftung für Mensch und Umwelt überzeugt. Das ist eine gemeinnützige Körperschaft, die die biologische Vielfalt fördern und schützen möchte. Auf Magerwiesen wachsen Heidenelke, Wiesenmargerite, Hornklee und zahlreiche weitere Arten. Grundsätzlich sind es Pflanzenarten, die sich an nährstoffreichen Standorten nicht durchsetzen können. Zu groß ist dort das Gerangel mit „stärkeren Kollegen“ wie Gräser und Löwenzahn. Vor allem für Insekten stellen Magerwiesen somit wertvolle Lebensräume dar, so die Stiftung. Wie geht man nun vor?

Auswahl des Standortes und Vorbereitung des Bodens

  • Mageren, sonnigen Standort auswählen
  • Bestehenden Aufwuchs kurzmähen
  • Grasnarbe entfernen oder fräsen und nach ein paar trockenen Tagen das Pflanzenmaterial ausrechen – diesen Vorgang idealerweise zwei- bis dreimal wiederholen
  • Zum Schluss den Boden planieren
Die Wiese im Ausgangszustand. | Foto: Stiftung für Mensch und Umwelt/Corinna Hölzer
Die Wiese im Ausgangszustand. | Foto: Stiftung für Mensch und Umwelt/Corinna Hölzer

Vorbereitung des Saatbettes

  • Zwei bis drei Zentimeter Kompost ausbringen und diesen oberflächig einarbeiten (nicht zu viel Kompost verwenden, das schadet)

Gedeiht die grüne Branche?

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Ansaat

  • Das Saatgut nach Herstellerangaben ausbringen (zum Beispiel 2 g/m²)
  • Anschließend das Saatgut anwalzen und die Fläche wässern
  • Hinweis zum Saatgut: Wie die Stiftung mitteilt, gibt es spezielle Mischungen für Magerwiesen. Sie empfiehlt die Wahl einer Mischung mit heimischen Pflanzenarten. Geeignet sind demnach beispielsweise Samen von: Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium), Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), Esparsette (Onobrychis viciifolia), Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Gemeines Ruchgras (Anthoxantum odoratum), Zittergras (Briza media), Aufrechte Trespe (Bromus erectus).
Bevorzugt milde Regionen mit einem großen Blütenangebot: die Gehörnte Mauerbiene. | Foto: Hans-Jürgen Sessner
Bevorzugt milde Regionen mit einem großen Blütenangebot: die Gehörnte Mauerbiene. | Foto: Hans-Jürgen Sessner

Wie funktioniert die Pflege?

Bei der Pflege wird laut Stiftung zwischen Fertigstellungs-, Entwicklungs- und Unterhaltungspflege unterschieden. Zur Fertigstellungspflege gehört demnach, dass die Ansaat etwa vier bis sechs Wochen feucht gehalten wird, was im Herbst oft nicht nötig ist. Bei starkem Unkraut-Aufkommen ist es zudem sinnvoll, einen sogenannten „Schröpfschnitt“ vorzunehmen. Das bedeutet, die Wiese vor der Blüte auf eine Länge von zehn Zentimeter zu mähen, um die Blüte beziehungsweise das Aussamen der Unkräuter zu verhindern. Anschließend das Schnittgut entfernen.

Weiß das Angebot zu schätzen: eine Furchenbiene. | Foto: Hans-Jürgen Sessner
Weiß das Angebot zu schätzen: eine Furchenbiene. | Foto: Hans-Jürgen Sessner
Während der Entwicklungs- und Unterhaltungspflege ist die Wiese einmal jährlich – im September/Oktober – zu mähen, idealerweise in Abschnitten. Das heißt, die gesamte Fläche nicht auf einen Schlag mähen, sondern immer nur Abschnitte mit ein paar Tagen oder Wochen Pause dazwischen. So können Insekten „umziehen“, ihr Lebensraum fällt dann nicht plötzlich weg. Die Schnitthöhe sollte etwa zehn Zentimeter betragen. Anschließend sollte das Schnittgut entfernt werden, so die Stiftung. Zur Mahd eignen sich folgende Geräte: Balkenmäher, (Motor-)Sense, Freischneider (Sternaufsatz), Gestrüppschneider oder Teleskop-Heckenschere. „Grundsätzlich können Sie zehn Prozent der Wiese auch stehenlassen“, rät die Stiftung.

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Quelle: Stiftung für Mensch und Umwelt


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