Auf dem Weg zum torffreien Gärtnern
Geht es um die Anpassung an den Klimawandel, bietet der Gartenbau mit seinen Produkten und Dienstleistungen durchaus Instrumente. Zwar gilt Torf als hervorragender Rohstoff für gärtnerische Erden und Substrate, doch sein Abbau setzt Kohlenstoffdioxid frei. Eine Alternative ist Pflanzenkohle.

Pflanzenkohle entsteht durch die unvollständige Verbrennung – „Verkohlung“ oder Pyrolyse – von Pflanzenmaterial wie etwa Gehölzschnitt. Der Einsatz kann laut Umweltbundesamt zur CO2-Bindung beitragen, die Wasserspeicherkapazität des Bodens erhöhen und den Humusaufbau unterstützen. Pflanzenkohle dient als fester Hilfsstoff für fruchtbare Böden. Sie lässt sich im Städtebau bei Baumpflanzungen und auf Sportplätzen einsetzen. Pflanzenkohle gilt als Alternative zum Einsatz von Torf, gerade im Gartenbau und in der Pflanzenzucht – nicht als Dünger, sondern als Bodenverbesserer.
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Allerdings ist Torf immer noch ein beliebtes Substrat im Gartenbau. Doch der Abbau dieser begrenzten Ressource setzt jedes Jahr enorme Mengen klimaschädlicher Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre frei. Daher sieht der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung Maßnahmen vor, mit denen die Verwendung von Torf verringert werden soll. Der Einsatz im Hobbygartenbau sowie im Garten- und Landschaftsbau soll durch Fachinformationen vermindert werden. Zudem hat die Bundesregierung Vorgaben zur Verwendung von Torfersatzstoffen in den Vergaberichtlinien des Bundes für öffentliche Aufträge im GaLaBau umgesetzt.
Pflanzerde und Nachhaltigkeit im grünen Sektor
Pflanzenkohle als vielseitiger Bodenverbesserer
„Deshalb beteiligen wir uns aktuell auch an der Aktionswoche ,Torffrei gärtnern` des BMEL“, sagte Ron Richter, „Pflanzenkohle ist ein vielseitiger Bodenverbesserer mit positiven Auswirkungen auf Pflanzenwachstum, Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz.“ Diese Kombination von gärtnerisch relevanten Aspekten und verbraucherorientiertem Zusatznutzen mache den Erfolg der Pflanzenkohle aus. Deutlich werde aber auch, dass es unternehmerischen Mut und Überzeugung brauche, um neue Wege zu beschreiten. „Torf hat sich bewährt und gilt traditionell als hervorragender Rohstoff für gärtnerische Erden und Substrate, aber es gibt Alternativen mit anderen Vorteilen, zum Beispiel unter Nutzung regionaler Ausgangsstoffe“, sagte Mariel Kleeschulte, „wichtig ist es, Akzeptanz zu schaffen und positive Erfahrungen zu teilen, um den Gartenbau und den Handel zu überzeugen.“
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Quelle: Klimafarmer
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