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Wie gefährlich ist der Japankäfer?

Er misst gerade einmal acht bis elf Millimeter, ist aber gefräßig: Der Japankäfer gilt als Gefahr für Garten- und Weinbau, Forst und Landwirtschaft. Ursprünglich stammt der Schädling aus Ostasien, tritt aber längst in Süd- und Mitteleuropa in Erscheinung – und sorgt nun nach einem Fund in Freiburg im Breisgau auch hierzulande für Unruhe.

Japankäfer in Deutschland: Gefahr für Garten, Forst & Landwirtschaft
Der Japankäfer ist weder für Menschen noch für Tiere gefährlich, er kann allerdings an Pflanzen erhebliche Schäden anrichten. | Foto: Olaf Zimmermann/LTZ Augustenberg

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Einen Grund zur Panik sieht der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg (VGL-BW) wegen des Japankäfers nicht. Demnach ist der Schädling weder für Mensch noch Tier gefährlich. Allerdings mahnt der Verband zur Vorsicht. So könne das Insekt an Pflanzen erhebliche Schäden anrichten – etwa im Obst- und Weinbau sowie in der Landwirtschaft und auch an Zierpflanzen in Gärten. Die Larven schädigen Wurzeln, gerade auf Wiesen- und Rasenflächen. Die erwachsenen Käfer fressen Blätter, Blüten und Früchte von mehr als 400 Pflanzenarten, vom Apfelbaum über Weinreben bis zum Kirschlorbeer oder Alleebaum. Möglich sind daher Schäden in Parks und öffentlichen Grünflächen.

Entdeckt wurde der Japankäfer schon in verschiedenen Regionen in Deutschland. Nun sorgt der Fund mehrerer Japankäfer in der Nähe des Freiburger Güterbahnhofs für Unruhe – nicht nur in Baden-Württemberg. Entscheidend sei, bereits beim ersten Auftreten des Käfers passende Maßnahmen zu ergreifen, teilt der VGL-BW mit. So habe das Regierungspräsidium Freiburg nach besagtem Fund Ende Juli eine Allgemeinverfügung für klar definierte, abgegrenzte Gebiete herausgegeben, die engmaschig überwacht werden. Für die sogenannte Befallszone – den engen Bereich um das Auftreten des Käfers – und eine diese umgebende, großräumige Pufferzone gebe es jeweils konkrete Vorgaben, wie mit Pflanzenmaterial und Boden umzugehen sei.

Japankäfer: Ausbreitung verhindern

„Die Verhinderung der Ausbreitung gelingt umso schneller und erfolgreicher, je früher auftretende Käfer erkannt werden“, sagt VGL-Vorsitzender Martin Joos, „hier ist eine enge Zusammenarbeit von Profis aus Gartenbau und Landwirtschaft, Behörden und nicht zuletzt die Mithilfe aus der Bevölkerung entscheidend.“ Ein wesentlicher Faktor für die Ausbreitung sei die Verschleppung durch den Menschen. Der Japankäfer komme als „blinder Passagier“ bei Warentransporten und im Gepäck von Urlaubern und Touristen aus dem Süden. Daher warnen das Bundeslandwirtschaftsministerium sowie forstliche und gartenbauliche Fachverbände davor, pflanzliche Urlaubssouvenirs mitzubringen. Auch Campingausrüstung, Koffer, Fahrzeuge oder Kleidung sollten laut VGL-BW vor der Heimreise gründlich kontrolliert werden. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass unbewusst Pflanzenkrankheiten und Schädlinge wie der Japankäfer, die in unseren Breiten keine natürlichen Feinde haben, aus Südeuropa nach Deutschland mitgebracht werden.

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Bei Pflanzenimporten durch Baumschulen oder Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus kontrollieren die zuständigen Behörden bei der Einfuhr nach Deutschland, ob die Pflanzen schädlingsfrei sind. „Wir haben uns nach Bekanntwerden der Funde in Süddeutschland sofort mit den anderen Fachverbänden ausgetauscht und jeweils unsere Mitgliedsunternehmen informiert“, berichtet Joos, „Panik ist nicht angebracht, vielmehr professionelle Zusammenarbeit und guter Informationsaustausch.“

So sieht der Japankäfer aus

Der Japankäfer mit seinem goldgrünen Halsschild ist kaum größer als eine Kaffeebohne. Er unterscheidet sich von harmlosen, heimischen Arten wie dem Gartenlaub- oder Rosenkäfer durch ein besonderes Merkmal: kleine, weiße Haarbüschel – fünf an jeder Seite und zwei am Ende des Hinterleibs. „Es bleibt wichtig, hier aufmerksam zu sein, wobei die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Funde gemeldet werden, mit jedem Tag kleiner wird“, sagt Joos, „die Hauptflugzeit der Käfer ist in Italien von Ende Mai bis August, mit einem Höhepunkt im Juli. Im September geht die Population auf Grund der Witterung ohnehin zurück.“

Verbreitung des Japankäfers

Der Japankäfer (Popillia japonica) spielt nach Angaben des Julius-Kühn-Instituts (JKI) in seinem heimischen Ökosystem in Japan eine eher unauffällige Rolle. Vor etwa 100 Jahren wurde er in die USA eingeschleppt. Da dort natürliche Gegenspieler weitgehend fehlen, breitete er sich massiv aus und verursacht bis heute hohe ökonomische Verluste. In Europa wurde der Käfer in der 1970er-Jahren auf den Azoren entdeckt. 2014 wurde er erstmals in der Lombardei (Italien) und 2017 im Tessin (Schweiz) nachgewiesen. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurde der Japankäfer laut JKI in der EU und somit auch in Deutschland als Quarantäneschädling eingestuft.

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In Deutschland ist der Japankäfer nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums bisher nicht etabliert, seine Ansiedlung werde aber erwartet, weil es bereits 2024 Funde an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz gegeben habe. Beim Verdacht auf einen Befall sollte man sich mit dem Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes in Verbindung setzen.

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