Heizschalung löst Probleme beim Einsatz von RCC-Beton
Bei Bauprojekten lassen sich Kohlenstoffemissionen erheblich reduzieren mit dem Einsatz CO2-reduzierter Betone. Ihr Nachteil ist die längere Aushärtungszeit. Lösen lässt sich dieses Problem mit einer neuen beheizbaren Schalung. Sie steht im Zentrum einer Forschungsstudie, die ein Konsortium rund um Strabag und Doka jetzt in Wien vorgestellt hat.
Das Mischen wird digital
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Nachteil von RCC-Beton: Längere Aushärtungszeit
Den praxisnahen Baustelleneinsatz von klinkerreduziertem Beton hat das Konsortium schon im Jahr 2021 in einem Vorprojekt untersucht. Die sogenannten RCC-Betone (Reduced Carbon Concrete) haben verglichen mit Standardbeton einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck. Ihr technischer Nachteil ist allerdings nicht unbedeutend: Sie brauchen länger zum Aushärten, vor allem bei niedrigen Außentemperaturen. Für die Baustelle bedeutet das, dass sich das Ausschalen verzögert und damit das Schalungsmaterial länger im Einsatz ist. Das verlängert die Bauzeit und hat höhere Kosten zur Folge – Faktoren, die in Zeiten von Baupreissteigerungen und Projektverzögerungen kaum tolerabel sind.
Heizschalung beschleunigt Festigkeitsentwicklung von RCC-Beton
Die Lösung dieses Problems kommt von Doka: Mit einer intelligent beheizbaren Schalung lässt sich die längere Aushärtungszeit von RCC-Betonen bei niedrigen Temperaturen ausgleichen. Den funktionalen Prototyp der neuen „smarten“ Heiz-Schalung stellte Doka-Geschäftsführer Robert Hauser jetzt in Wien vor. Versuche mit verschiedenen Betonrezepturen und Simulationen unterschiedlicher Außentemperaturen haben ergeben, dass sich mit ihrem Einsatz gewohnte Ausschalzeiten einhalten lassen.
Die Sache hat allerdings einen Haken: Die Beheizung der Schalung erfolgt mit Strom. Es sei allen bewusst, dass das wiederrum CO2 emittiert, hieß es von den Beteiligten des Projekts. Entkräften lasse sich dieser Widerspruch durch den Einsatz von „grünem“ Strom aus erneuerbaren Energien sowie der „smarten“ Steuerung der Beheizung. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit sei deshalb die Ökobilanzierung von beheizbaren Schalungen bei der der Verwendung klinkerreduzierter Betone ein wichtiger Schlüssel.
Holzkohle macht RCC-Beton klimafreundlicher
Eine wichtige Rolle dabei spielt auch die Betonrezeptur, ein weiterer Schwerpunkt des Forschungsprojekts. Die Zugabe von technischem Kohlenstoff auf Pflanzenkohlebasis hat sich hier als vielversprechend erwiesen. Bei der untersuchten Betonrezeptur RCC2+ (mit technischem Kohlenstoff) liege das CO2-Einsparpotential gegenüber dem Referenzbeton ohne Beheizung bei etwa 80 Prozent. Bei winterlichen Temperaturen mit Unterstützung durch eine beheizbare Schalung liege das Potenzial der CO2-Reduktion von RCC2+ noch immer bei 67 Prozent. Damit hätte auch eine strombetriebene Beheizung ihre Berechtigung.
Pilotprojekt mit RCC-Beton im Wohnungsbau
Parallel zu der Forschungsstudie mit ihren umfangreichen Testreihen wird ein RCC-Beton – auch erstmals bei einem Wohnungsbauprojekt verwendet. In der Leystraße in Wien-Brigittenau errichtet Strabag Real Estate mit dem „Soley“ ein Energie- und Klima-Vorzeigeprojekt. Neben der Verwendung von CO2-reduziertem „Performance-Beton“ wird das Gebäude mit einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher sowie einer Grundwasserwärmepumpe ausgestattet.
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