Brückenhochlauf kommt nicht in die Gänge

Der Brückenneubau in Deutschland kommt zu langsam voran. Obwohl der Bund einen „Brückenhochlauf“ angekündigt hatte, kommen weniger Ausschreibungen auf den Markt als versprochen, kritisiert die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB). Sie fordert, eine Infrastruktur-Notlage auszurufen.

Marode Verkehrsinfrastruktur: Brückenhochlauf kommt nicht in die Gänge
Baustelle Leverkusener Hochbrücke: Der geplante Ersatzneubau vieler Autobahnbrücken kommt nicht voran. | Foto: B_I/BH

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Dass zahlreiche Brückenbauwerke in einem sehr schlechten Zustand sind und dringend saniert werden müssten, ist schon lange bekannt. Vor zwei Jahren hat der Bund deshalb seinen Etat für die Erhaltung von Autobahnbrücken aufgestockt und einen „Brückenhochlauf“ angekündigt: Bis zum Jahr 2030 sollen insgesamt 2.700 Brückenbauwerke saniert oder ersetzt werden. Allein bis zum Jahr 2026 sollte die Zahl der Brückenprojekte auf 400 pro Jahr angehoben werden, hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) beim Brückengipfel im März 2022 angekündigt. Deutschlandweit müssen nach aktuellem Stand langfristig rund 8.000 Autobahnbrücken (Teilbauwerke sowohl über als auch im Zuge von Autobahnen) modernisiert werden.

Zu wenig Brückenbauten ausgeschrieben

Doch die Bundesregierung kommt bei diesem Thema nicht in die Gänge, kritisiert die BVMB. Es seien bislang deutlich weniger Ausschreibungen auf den Markt gekommen als versprochen, so BVMB-Präsident Martin Steinbrecher. Nach den „vollmundigen Ankündigungen“ habe sich die Bauwirtschaft auf einen Auftragshochlauf eingestellt und entsprechende Kapazitäten geschaffen. Die würden jetzt aber nicht abgerufen. Zudem habe der Bundesrechnungshof dem Bundesverkehrsministerium erst kürzlich bescheinigt, dass die Autobahn GmbH des Bundes nicht in der Lage sein werde, das geplante Brückenmodernisierungsprogramm überhaupt einzuhalten, so Steinbrecher. Der Verfall der Autobahnbrücken könne so auf absehbare Zeit nicht gestoppt werden, die Folge seien weitere Brückensperrungen.

Dagegen helfe nur eine bessere personelle Ausstattung der Planungs- und Genehmigungsabteilungen. Die Bundesregierung müsse aber vor allem „endlich die Infrastrukturnotlage anerkennen“, forderte Steinbrecher. Für besonders dringliche Infrastrukturmaßnahmen sollte ein beschleunigtes Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie verringerte Anforderungen beispielsweise an Umweltverträglichkeitsprüfungen gelten.

Autobahn GmbH modernisiert zunächst große Brücken

Die Autobahn GmbH hält dagegen: Es sei nicht ausschließlich die reine Anzahl der sanierten Brücken entscheidend. Wichtig sei dagegen auch die modernisierte Brückenfläche als Zielgröße. Die 4.000 zu modernisierenden Brücken hätten zusammen eine Brückenfläche von 3,2 Millionen Quadratmetern – dies entspreche einer Fläche von knapp 450 Fußballfeldern. Aktuell würden wegen ihrer Dringlichkeit größere Brücken, vor allem Großbrücken mit Brückenlängen von mehreren Hundert Metern, prioritär modernisiert. Diese würden in der Umsetzung mehr Zeit beanspruchen, da der Arbeitsaufwand wegen ihrer Abmessungen höher sei als bei kleineren Brücken. Das werde sich aber in wenigen Jahren ändern, so die Autobahn GmbH. Dann würden mehr kleine als größere Brücken modernisiert.

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Autobahn GmbH etabliert Brückenkompetenzzentrum

Allein im vergangenen Jahr seien an mehr als 1.000 Bauwerken des Brückenmodernisierungsprogramms gearbeitet worden, knapp 200 Brücken seien fertiggestellt, so die Autobahn GmbH. Eine Beschleunigung erhofft sich die Autobahn GmbH durch das Brückenkompetenzzentrum in ihrer Zentrale, das das Brückenmodernisierungsprogramm deutschlandweit steuern und im zweiten Quartal dieses Jahres seine Arbeit aufnehmen soll. Zudem seien die Niederlassungen der Autobahn GmbH angewiesen, sich voll auf die Brückenmodernisierung zu fokussieren.

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