Gewerkschaft gibt der Schlichtung nur eine Fifty-fifty-Chance

Nachdem die Tarifverhandlungen für das Baugewerbe in der vergangenen Woche ohne Ergebnis abgebrochen wurden, ruft die IG Bau die Schlichtung an. Ob die gelingt, ist ungewiss. Die Gewerkschaft geht von einem „Fifty-fifty-Risiko“ aus, dass es in diesem Herbst zu einem bundesweiten Streik auf dem Bau kommen wird.

Tarifkonflikt 2021: IG Bau gibt der Schlichtung eine Fifty-fifty-Chance
Entweder – oder: Die IG Bau geht von einer 50prozentigen Chance aus, dass es in diesem Herbst zum Streik auf deutschen Baustellen kommt - wie hier beim Aktionstag in Arnstadt. | Foto: IG Bau
Im aktuellen Tarifkonflikt für die rund 890.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe hat sich die Bundestarifkommission der IG Bau am 27. September einstimmig beschlossen, die zentrale Schlichtungsstelle anzurufen. Schlichter für das Bauhauptgewerbe ist Prof. Dr. Rainer Schlegel, Präsident des Bundessozialgerichts. „Die Schlichtung ist die letzte Chance: Entweder die Arbeitgeber geben ihre Blockadehaltung auf oder es kommt zum bundesweiten Streik auf den Baustellen“, warnte der IG Bau-Bundesvorsitzende Robert Feiger. Ein Streik würde den gesamten Bau in Deutschland lahmlegen. Die Arbeitnehmervertreter seien entschlossen, die „Hinhaltetaktik der Arbeitgeber“ nicht länger mitzumachen.

Entgegenkommen der Arbeitgeber erwartet

Vor allem beim Hauptstreitpunkt, der sogenannte Wegezeitentschädigung, erwartet die IG Bau laut Verhandlungsführer Carsten Burckhardt ein „akzeptables Angebot“. Ob die Bau-Arbeitgeber hierin nachgeben, erscheint allerdings fraglich. Bislang erhärteten sich die Fronten gerade an diesem Punkt. Aber auch in puncto Lohnerhöhung und Angleich der Ostlöhne ans Westniveau müssten sich, so Burckhardt, die Arbeitgeber „noch erheblich bewegen“. Hierin hatte es zumindest schon einmal Signale der Annäherung gegeben.

Nach dem von den Tarifparteien gemeinsam vereinbarten Fahrplan muss die Schlichtungsstelle nun innerhalb von sieben Tagen zusammenkommen. Anschließend bleiben Schlichter Rainer Schlegel 14 Tage Zeit für einen Schiedsspruch, der von den Tarifpartnern angenommen werden muss. Können sich die Tarifparteien nicht auf einen Schlichterspruch einigen, gilt die Schlichtung als gescheitert. Dann droht dem Bau ein Arbeitskampf.

Arbeitskampf in der baunahen Holzindustrie

Auch die Tarifverhandlungen in der Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie verlaufen kontrovers. Hier ist allerdings nicht die IG Bau zuständig, sondern die IG Metall. Ähnlich wie bei der Tarifrunde im Bauhauptgewerbe gab es ein frühes Angebot der Arbeitgeber. Darauf ging die Gewerkschaft jedoch nicht ein, sondern startete sofort den Arbeitskampf, teilte der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie mit. Aktuell führe die IG Metall Streiks in Baden-Württemberg. Auch für Niedersachsen sei der Arbeitskampf angekündigt worden.

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